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Ehrungen
Christoph Haisch, Prof. Dr., TU Münschen: Bunsen-Kirchhoff-Preis 2012 des Deutschen Arbeitskreises für Angewandte Spektroskopie der GDCh-Fachgruppe Analyt. Chemie für seine Arbeiten zur Entwicklung und Anwendung laserbasierter spektrochem. Analysensysteme. Die Auszeichnung ist mit 1500,— Euro dotiert.
Rainer Herges, Prof. Dr., Inst. für Org. Chemie der Univ. Kiel: Musher Memorial Lecturer 2012 der Hebrew Univ. of Jerusalem.
Wolfgang Jäger, Prof. Dr., Univ. of Alberta, Edmonton, Kanada: Internationaler-Dr.-Barbara-Mez-Starck-Preis für seine Untersuchungen dotierter Wasserstoffcluster und kleiner Moleküle in superfluiden Heliumnanotröpfchen mit Mikrowellen- und hochauflösender IR-Spektroskopie. Der Preis ist mit 5000,— Euro dotiert.
Ernst-Heiner Korte, Dr., Dortmund: Clemens-Winkler-Medaille der GDCh-Fachgruppe Analyt. Chemie in Würdigung seiner Beiträge zur angew. Infrarotspektroskopie.
Johannes Neugebauer, Prof. Dr., Inst. für Physikal. und Theoret. Chemie der TU Braunschweig: Outstanding Young German Scientist Award Lectureship 2013 des Lise Meitner Minerva Centers for Computational Quantum Chemistry, Jerusalem.
Stefan Ohla, Dr., Inst. für Analyt. Chemie der Univ. Leipzig, und Steffen Wiese, Dr., Inst. für Energie und Umwelttechnik, Duisburg: Eberhard-Gerstel-Preis des AK Separation Science der GDCh-Fachgruppe Analyt. Chemie für herausragende Leistungen in den analytischen Trenntechniken.
Hans-Ulrich Reißig, Prof. Dr., Inst. für Chemie und Biochemie der FU Berlin: korresp. Mitgl. der Bayer. Akad. der Wiss. (mathemat.-naturwiss. Klasse).
Helmut Schwarz, Prof. Dr. Dr. h. c. mult., Inst. für Chemie der TU Berlin, Präs. der Alexander-von-Humboldt-Stiftung, Berlin: Fellow der American Acad. of Arts and Sciences.
Sason Shaik, Prof. Dr., Dir. des Lise-Meitner-Minerva-Center for Computational Quantum Chemistry der Hebrew Univ. of Jerusalem: Frontiers in Biological Chemistry Award 2012 des MPI für Anorg. Chemie, Mülheim.
Arne Wick, Dr., Bundesanstalt für Gewässerkunde, Koblenz: Promotionspreis der Wasserchem. Ges., Fachgruppe in der GDCh, für seine Dissertation “Occurrence and fate of emerging organic micropollutants in biological wastewater treatment”.
Karriere


<h2>Hochschule und Forschungsinstitute</h2>
Dirk Schaumlöffel, Dr. habil., Forschungsdirektor CNRS, Univ. und CNRS, Pau, Frankreich, wurde als Vertreter der Professorenschaft in den Wissenschaftsrat der Univ. Pau gewählt.


<h2>Wirtschaft, Behörden, Verbände</h2>
Heiko Dahms, übernimmt die Leitung des Dow Rhine Centers (Nachf. Mary Beth Heydrick).
Horst Hippler, Prof. Dr., Präs. des KIT ist neuer Präs. der Hochschulrektorenkonferenz (Nachf. Margret Wintermantel).
Richard Ridinger, Leiter Care Chemicals bei Cognis, wurde zum neuen Vorsitzenden der Geschäftsleitung der Lonza-Group ernannt (Nachf. Stefan Borgas).
Förderungen
Mit einem Dozentenstipendium des Fonds der Chemischen Industrie (FCI) wurden ausgezeichnet:
Swetlana Schauermann, Dr., Jahrgang 1976, Arbeitsgruppenleiterin der Molekularstrahlgruppe am Fritz-Haber-Inst. (FHI) der MPG, Berlin. Schauermann studierte Chemie an der Univ. Novosibirsk, Russland, und promovierte von 2000 bis 2005 bei Hans-Joachim Freund in der Abt. Chem. Physik am FHI und der HU Berlin. Nach Postdoktorandenaufenthalten an der Univ. Cambridge, UK, bei Richard M. Lambert, und an der Washington Univ. in Seattle, USA, bei Charles T. Campbell, kehrte sie zur Habilitation an das FHI zurück. Als Leiterin der Molekularstrahlgruppe habilitiert sie sich 2012 an der FU Berlin mit dem Thema: “Wechselwirkung von Gasphasenmolekülen mit nanostrukturierten Modellkatalysatoren”.
Melanie Schnell, Dr., Jahrgang 1978, Leiterin der Max-Planck-Forschungsgruppe “Cold and Controlled Molecules” am Center for Free-Electron Laser Science in Hamburg. Schnell studierte Chemie an den Univ. Bonn und Hannover. Sie promovierte bei Jens-Uwe Grabow an der Univ. Hannover von 2002 bis 2004. Im Anschluss ging sie als Postdoktorandin mit einem DAAD-Stipendium an das National Inst. of Standards and Technology in Gaithersburg, USA in die Arbeitsgruppe von Jon T. Hougen. 2005 kehrte sie nach Deutschland zurück und baute am FHI Berlin eine Nachwuchsgruppe auf (Mentor Gerard Meijer). Seit Oktober 2010 leitet sie eine Arbeitsgruppe in Hamburg, die auch an das MPI für Kernphysik, Heidelberg, angebunden ist. Ihr Arbeitsgebiet sind kalte Moleküle und hochauflösende Spektroskopie.

Personalnachrichten

Ehrungen Christoph Haisch, Prof. Dr., TU Münschen: Bunsen-Kirchhoff-Preis 2012 des Deutschen Arbeitskreises für Angewandte Spektroskopie der GDCh-Fachgruppe Analyt. Chemie für seine Arbeiten zur Entwicklung und Anwendung laserbasierter spektrochem. Analysensysteme. Die Auszeichnung ist mit 1500,—...

Siegfried Dähne war eine unverwechselbare Persönlichkeit. Seine beeindruckende wissenschaftliche Lebensleistung verdient besondere Anerkennung, da sie zum wesentlichen Teil während der vier Jahrzehnte restriktiver Bedingungen im Ostteil Deutschlands entstand. Sein Anspruch war der freie wissenschaftliche Gedankenaustausch und eine internationale Zusammenarbeit. Dass er dabei auf materielle und ideologische Mauern stieß, war ihm als Bürde allzeit bewusst, veranlasste ihn aber auch zu kreativen wissenschaftlichen und wissenschaftlich-technischen Initiativen im DDR-Maßstab. Deren Inhalte waren für einen gelernten organischen Chemiker ungewöhnlich, zumal zu Zeiten, da die Naturwissenschaften sich noch im streng disziplinären Rahmen entwickelten.
Während seines Chemiestudiums an der Humboldt-Universität Berlin (1950 bis 1957) beschäftigte er sich bei seinem prägenden Lehrer Otto Neunhöffer synthetisch und spektroskopisch mit Untersuchungen am Pyren. Dabei wurden die Grundlagen für sein zielstrebiges, erfolgsorientiertes wissenschaftliches Arbeiten gelegt, gepaart mit fachübergreifender wissenschaftlicher Neugier.
So vorbereitet, fühlte sich Dähne von George Porters Nobelpreisvortrag 1967 außerordentlich inspiriert, und die Elektronenzustände organischer Moleküle mit ð-Elektronensystemen wurden einer seiner lebenslangen Forschungsgegenstände.
Zu deren Charakterisierung hatte er zwar als Labor- und später Abteilungsleiter im Institut für Optik und Spektroskopie der DDR-Akademie der Wissenschaften eine konventionell-spektroskopische Ausrüstung, aber mit seiner Forderung nach Lasern und gar laserspektroskopischer Gerätschaft war er seiner Zeit — zumal unter DDR-Bedingungen — weit voraus. So initiierte und leitete er bereits 1968 mit großem Elan eine interdisziplinäre Studie zur Prognose der laserbasierten Ultrakurzzeitspektroskopie bis hinein in den Femtosekundenbereich. Er gab darin konkrete Handlungsempfehlungen und ging selbst mit einem interdisziplinär zusammengestellten Team an die Arbeit. Als Ergebnis seiner Initiative war 1978 das erste Laserimpulsfluorimeter verfügbar. Folgerichtig führte Dähne dann jährliche Anwenderschulen zur Laserimpulsfluorimetrie durch; in den achtziger Jahren war dies weltweit ein Novum und stark nachgefragt.
 Ein Schwerpunkt seiner Forschungen auf Basis der selbst realisierten neuen spektroskopischen Techniken lag bei den Aggregationsphänomenen von Farbstoffen (J-Aggregate, Energiewanderung) als einem sehr zukunftsorientierten Gebiet. Hier blieb er auch später mit den fortgeschrittenen technischen Möglichkeiten und der Freiheit der internationalen Kooperation bis über die Jahrtausendwende hinweg engagiert und erzielte Erfolge.
Ein weiterer Schwerpunkt von Siegfried Dähnes Forschung betraf Fragen der fotografischen Sensibilisierung und Desensibilisierung durch an Silberhalogenid adsorbierte Farbstoffe. Diesem Thema widmete er bereits seine Dissertations- (1961) und Habilitationsschrift (1966). Seine bis Mitte der 1990er Jahre währenden Forschungen erhielten zahlreiche Auszeichnungen (u. a. Lieven Gevaert Medal der Society of Photographic Scientists and Engineers) und hatten ehrende Einladungen führender Institutionen (u. a. Eastman Kodak, Fuji) zur Folge, denen er nach 1989 endlich Folge leisten konnte.
Siegfried Dähnes besonderes Interesse galt den allgemeinen Zusammenhängen zwischen Farbe und Struktur organischer Verbindungen mit ð-Elektronensystemen. Seine Ergebnisse dazu betrachtete er selbst als sein wichtigstes wissenschaftliches Lebenswerk. Zur Entwicklung des empirischen Polymethinkonzepts wurde Siegfried Dähne durch eine Arbeit des Farbstoffchemikers Walter König angeregt (1926).
Meilensteine bei der Formulierung des Konzepts waren die Definition und die durch vielfältige interdisziplinäre Ergebnisse untermauerte Charakterisierung des Polymethinzustands und das Dähnesche Triadensystem. Letzteres, definiert als neues Ordnungsprinzip für organische Verbindungen mit ð-Elektronensystemen, stellt die Polymethine mit ihrer charakteristischen Elektronenstruktur gleichrangig an die Seite der Polyene und Aromaten. Bereits 1976 wurde er für die Arbeiten zum idealen Polymethinzustand mit der Leibniz-Medaille der DDR-Akademie der Wissenschaften ausgezeichnet. 1980 folgte seine Ernennung zum Professor.
Im 83. Lebensjahr stehend und optimistisch mit einer schweren Erkrankung ringend, wurde Siegfried Dähne am 3. Dezember 2011 durch den Tod mitten aus einer mit Leidenschaft angegangenen Studie zu organischen Farbstoffen herausgerissen.
Eine Liste von Publikationen und eine Autobiografie sind im Internet zu finden unter <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.daehnefamily.de" target="_blank">www.daehnefamily.de</a></ext-link>.
Neben seinem wissenschaftlichen Engagement war Siegfried Dähne ein Familienmensch. Mit seiner Frau, die ihm stets unterstützend zur Seite stand, war er mehr als fünf Jahrzehnte verheiratet. Am Lebensende blickte er stolz auf eine reiche Nachkommenschaft über drei Generationen zurück. Die politischen Veränderungen während seines Lebens hat er mit wachem Interesse verfolgt. Zu ihn bewegenden Begleiterscheinungen hat er stets engagiert und aufrecht Stellung genommen.
Dieter Leupold, Berlin

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