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Ehrungen
Paul J. Crutzen, Prof. Dr. Dr. h. c. mult.: Ehrenmitglied der Nat. Akad. der Wiss. Leopoldina, Halle.
David Díaz Díaz, Prof. Dr., Inst. für Org. Chemie der Univ. Regensburg, Jürgen Groll, Prof. Dr., Lehrstuhl Funktionswerkstoffe der Medizin und Zahnheilkunde der Univ. Würzburg, Felix Schacher, Prof. Dr., Inst. für Org. Chemie und Makromol. Chemie der Univ. Jena, und Sebastian Seiffert, Prof. Dr., Inst. für Chemie und Biochemie — Org. Chemie der FU Berlin: Nachwuchsforscherpreise der International Polymer Networks Group für ihre kreativen Beiträge zur Herstellung, Untersuchung und Nutzung polymerer Netzwerke und Gele.
François Diederich, Prof. Dr., Laboratorium für Org. Chemie der ETH Zürich: Ernst-Hellmut-Vits-Preis der Universitätsges. Münster. Die Auszeichnung ist mit 20 000 Euro dotiert. Außerdem hielt Diederich die Bohlmann-Vorlesung an der TU Berlin.
Frank Glorius, Prof. Dr., Org.-Chem. Inst. der Univ. Münster, Klaus R. Liedl, Prof. Dr. Dr., Inst. für Allg., Anorg. und Theoret. Chemie der Univ. Innsbruck, und Dirk Trauner, Prof. Dr., Dept. Chemie der LMU München: Novartis Chemistry Lectureship.
Katja Heinze, Prof. Dr., Inst. für Anorg. Chemie und Analyt. Chemie der Univ. Mainz, und Patrick Choquet, Dr., Centre de Recherche Public — Gabriel Lippmann, Belvaux/Luxembourg: Interregionaler Wissenschaftspreis 2014 für ihre Forschung zu chromophortragenden intelligenten Folien. Die Auszeichnung ist mit 35 000 Euro dotiert.
Bartlomiej Krawczyk, Dr.: Schering-Preis für seine Dissertation “Discovery, characterization and biosynthesis of novel class III lantibiotics”. Die Auszeichnung ist mit 5000 Euro dotiert.
Andreas Marx, Prof. Dr., Lehrstuhl für Org. Chemie/Zelluläre Chemie der Univ. Konstanz: Karl-Heinz-Beckurts-Preis 2014 der gleichnamigen Stiftung. Der Preis ist mit 30 000 Euro dotiert.
Stephanie Mittermaier, Dr., Peter Eisner, Dr.-Ing. habil., und Katrin Petersen, Dipl.-Ing. agr., alle Fraunhofer-Inst. für Verfahrenstechnik und Verpackung, Freising: Deutscher Zukunftspreis 2014 für die Entwicklung eines Verfahrens, mit dem sich aus den Samen von Lupinen Zutaten für vegetarische und vegane Lebensmittel gewinnen lassen. Die Auszeichnung ist mit 250 000 Euro dotiert.
Helmuth Möwald, Prof. Dr., Dir. (em.) am MPI für Kolloid-und Grenzflächenforschung, Potsdam: Honorarprof. am Inst. für Process Engineering der Chin. Akad. der Wiss. ernannt. Außerdem erhielt er eine Senior Visiting Professorship 2014 der Chin. Akad. der Wiss.
Martin Prechtl, Dr., Dept. Chemie der Univ. Köln: Ernst-Haage-Preis für Chemische Energiekonversion 2014.
Ferdi Schüth, Prof. Dr., Dir. am MPI für Kohlenforschung, Mülheim: Carl-Friedrich-von-Weizsäcker-Preis für seine Beiträge zu Energiespeichertechniken. Die Auszeichnung ist mit 50 000 Euro dotiert.
Hans Müller-Steinhagen, Prof. Dr., Rektor der TU Dresden: Hochschulmanager 2014.
Vanessa Wood, Prof. Dr., Inst. für Integrierte Systeme der ETH Zürich: Wissenschaftspreis für Elektrochemie der BASF und der Volkswagenstiftung. Die Auszeichnung ist mit 25 000 Euro dotiert.
Karriere
Jürgen Schlütter, Dr., Mitgl. der Geschäftsleitung von LOT-Quantum-Design wurde zum Geschäftsführer des Unternehmens bestellt. Er teilt sich die Geschäftsleitung mit dem bisherigen Geschäftsführer Ralph Köhler, wobei Schlütter für die Sales, Marketing und Service verantwortlich ist.
Bernd Schneider, Dr., Lincoln International, Frankfurt, ist neuer Managing Director, Partner und Leiter des Chemiesektors der N+1 Group, Frankfurt.
Förderungen
Annika Bande, Dr., Univ. Heidelberg, erhielt ein Freigeist-Fellowship der Volkswagenstiftung für ihr interdisziplinäres Forschungsprojekt “Electrondynamics of Ultrafast Energy Transfer Processes in Clusters of Real and Artificial Atoms Induced by Long-Range Electron Correlation”. Ihre Nachwuchsgruppe ist seit Oktober 2014 im Inst. of Methods for Material Development am Helmholtz-Zentrum Berlin und dem Joint Lab mit der FU Berlin angesiedelt.
Sofja-Kovalevskaja-Preise der Alexander-von-Humboldt-Stiftung gehen an: Gregory Brennecka, Dr., Lawrence Livermore National Laboratory, Livermore/CA, USA (Gastgeber ist Thorsten Kleine, Prof. Dr., Univ. Münster),
Christian Straßer, Dr., Ghent Univ., Gent (Gastgeber ist Heinrich Wansing, Prof. Dr., Univ. Bochum), Renske Marjan van der Veen, Dr., California Inst. of Technology, Pasadena/CA, USA (Gastgeber sind Alec Michael Wodtke, Prof. Dr., und Simone Techert, Prof. Dr., MPI für biophysikal. Chemie, Göttingen).

Personalnachrichten

Ehrungen Paul J. Crutzen, Prof. Dr. Dr. h. c. mult.: Ehrenmitglied der Nat. Akad. der Wiss. Leopoldina, Halle. David Díaz Díaz, Prof. Dr., Inst. für Org. Chemie der Univ. Regensburg, Jürgen Groll, Prof. Dr., Lehrstuhl Funktionswerkstoffe der Medizin und Zahnheilkunde der Univ. Würzburg, Felix Sch...

Wir trauern um unseren Freund und Kollegen Reiner Sustmann, Emeritus der Universität Duisburg-Essen, der am 13. Oktober 2014 in Viersen im Alter von 75 Jahren gestorben ist. Er hat mit seinen Arbeiten zur Chemie freier Radikale und zum theoretischen Verständnis von Cycloadditionen die organische Chemie nachhaltig geprägt. Sein Tod war für uns alle trotz gesundheitlicher Probleme in den letzten Jahren plötzlich und unerwartet.
Reiner Sustmann wurde am 18. Januar 1939 in Mülheim an der Ruhr geboren. Er studierte Chemie in Bonn, wechselte nach dem Vordiplom (1961) an die Universität München, wo er 1963 das Diplom ablegte. 1965 promovierte er mit einer Arbeit über Cycloadditionen bei Rolf Huisgen. Danach ging er in die USA, um bei Michael Dewar in Texas (1967—1968) und bei Paul Schleyer in Princeton (1968—1970) die damals neuen theoretischen Methoden zur Berechnung organischer Moleküle und Reaktivitäten zu lernen. Die Computational Chemistry sollte neben der experimentellen Forschung zu einem zweiten Standbein und Markenzeichen seiner gesamten wissenschaftlichen Tätigkeit werden. Nach der Rückkehr habilitierte er sich 1971 an der Universität Münster bei Christoph Rüchardt und wurde 1975 zum apl. Professor ernannt. Im Jahr 1978 folgte er einem Ruf auf eine C4-Professur für organische Chemie an die neu gegründete Universität-Gesamthochschule Essen, die heutige Universität Duisburg-Essen. Hier forschte und lehrte er 30 Jahre lang bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2008. Die Essener organische Chemie ist untrennbar mit seinem Namen verbunden. Er hat zudem großen Anteil daran, dass in Essen über die Jahre ein erfolgreicher Chemiefachbereich entstanden ist, an dem mittlerweile so viele junge Menschen studieren wie an kaum einer anderen Chemiefakultät bundesweit. Das war nicht immer leicht. Aber Reiner Sustmann hat es durch seinen Einsatz und seine Hartnäckigkeit immer wieder geschafft, dass die Chemie innerhalb der Universität nicht zu kurz kam. Dabei ging er auch der einen oder anderen Auseinandersetzung nicht aus dem Weg. Denn für seine Überzeugungen hat er sich, nicht immer zur Freude aller Kollegen, engagiert eingesetzt.
Bereits mit seinen frühen wissenschaftlichen Arbeiten wurde Reiner Sustmann international bekannt. Er hat zum Beispiel die damals neue Grenzorbitaltheorie aufgegriffen und als einer der ersten auf Cycloadditionen angewandt. Danach verlaufen diese umso besser, je günstiger die Homo-Lumo-Wechselwirkung der Reaktanden ist. Mit diesem Ansatz hat Reiner Sustmann sowohl die Regioselektivität als auch relativen Reaktionsgeschwindigkeiten von Cycloadditionen erklären können. Seine Erkenntnisse hierzu, 1980 gemeinsam mit Jürgen Sauer in einem Übersichtsartikel in der Angewandten Chemie publiziert, stehen heute in jedem Lehrbuch (etwa die Klassifizierung von Diels-Alder-Reaktionen in solche mit normalen oder inversen Elektronenbedarf). Nach seinem Wechsel nach Essen untersuchte er gemeinsam mit seinem langjährigen Mitarbeiter Hans-Gert Korth reaktive organische Radikale mit ESR-Spektroskopie. Sie konnten zum Beispiel die Rotationsbarriere im Allylradikal ermitteln, aus der sich die Allylresonanzstabilisierung ableiten lässt; die Energie, die bei der Resonanzwechselwirkung einer Doppelbindung mit einem Radikalzentrum frei wird. Ebenso interessierte ihn die Frage, inwieweit bei Umlagerungen von Radikalen die Woodward-Hoffmann-Regeln gelten. In späteren Jahren beschäftigte er sich mit reaktiven Sauerstoff-Spezies, Katalase-Mimetika und Stickstoffmonoxid NO, einem wichtigen zellulären Signalmolekül. In einer langjährigen Kooperation mit Herbert de Groot aus der Medizin in Essen entwickelte er z. B. chemische Sonden, mit denen sich NO in Zellen abfangen und quantitativ nachweisen lässt. Für seine wissenschaftlichen Arbeiten wurde Reiner Sustmann mehrfach ausgezeichnet. Er war Gastprofessor in USA, Japan, Belgien und Frankreich. Im Jahr 1996 verlieh ihm die Universität Aix-Marseille in Frankreich den Ehrendoktor.
Reiner Sustmann war ein engagierter akademischer Lehrer, der es in seinen Vorlesungen meisterhaft verstand, in präziser und übersichtlicher Form die wichtigsten Erkenntnisse und Konzepte der organischen Chemie zu vermitteln. Er konnte Menschen für die Chemie begeistern, wovon die Vielzahl der von ihm betreuten Diplomanden und Doktoranden zeugt.
Neben der Chemie liebte Reiner Sustmann klassische Musik und das Leben in Frankreich, das französische Essen und die französischen Weine. In der Provence hatte er ein Ferienhaus. Hier war seine zweite Heimat. Er hinterlässt seine Ehefrau, Scarlet Sustmann, zwei Söhne, Marco und Claudio, mit Ehefrauen und zwei Enkelkindern. Er war ein Familienmensch, der sich an seinen Kindern und Enkelkindern erfreute. Sein plötzlicher Tod hat alle, die ihm nahe stehen, sehr getroffen und traurig gemacht. Er hatte noch so viel vor.
Frank-Gerrit Klärner
Carsten Schmuck

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