In den 2000er Jahren tauchte auf vielen Körperpflegeprodukten das Etikett „parabenfrei“ auf. Die Kosmetikindustrie reagierte damit auf Befürchtungen der Medien und Verbraucher, Parabene könnten krank machen. Welche toxikologischen Daten gibt es, und wie bewerten Studien und Fachgremien das Gesundheitsrisiko?
Achtzig Jahre lang hatten Parabene (Abbildung rechts und Kasten S. 47)1) als Konservierungsstoffe in Kosmetika, Lebensmitteln und Medikamenten gedient, als Anfang der 2000er Jahre zwei Studien für Aufsehen sorgten: Parabene beeinträchtigten die Samenqualität und -menge bei männlichen Ratten und könnten Brustkrebs fördern, schlussfolgerten die Autoren.2,3) Jahrelange Kontroversen folgten, ob Parabene durch ihre hormonähnlichen Eigenschaften endokrin aktiv sind (Kasten S. 51) und die Gesundheit gefährden könnten.