Industrie + Technik

Carbonfasern prüfen | Mit Sensortechnik lässt sich die Carbonfaserproduktion überwachen. Damit hat das Start-up Carboscreen aus Aachen den Start-up-Award 2023 des internationalen Textilverbands ITMF gewonnen. Schäden an den Fasern oder der chemischen Struktur fielen bisher erst nach der Produktion auf, weshalb die Maschinen sicherheitshalber mit 15 statt der möglichen 30 Meter pro Minute liefen.Abwasser behandeln | Das EU-Projekt Cornerstone integriert neue Techniken und digitale Werkzeuge in Abwasserbehandlungssysteme der Industrie. So sollen sich mehr Süßwasser, Energie und gelöste Stoffe rückgewinnen lassen. Sechzehn Partner bilden dafür ein multidisziplinäres Konsortium. Das Projekt orientiert sich an den Zielen der öffentlich-privaten Partnerschaft Processes4Planet, die den Weg für Kreislaufprozesse und die Klimaneutralität der EU bis zum Jahr 2050 vorgeben.<a href="https://cordis.europa.eu/project/id/101138504" target="_blank">cordis.europa.eu/project/id/101138504</a>Energiekonzepte | Der Business-Wettbewerb Science4Life Energy Cup hat Teams der Konzeptphase ausgezeichnet:Illutherm aus Darmstadt will CO2-Emissionen und Energieverbräuche der Industrie reduzieren, indem es Materialien wie Keramik und Zement über blaues LED-Licht auf hohe Temperaturen erhitzt. Die Energie dafür soll aus erneuerbaren Quellen stammen.Das Berliner Unternehmen in Gründung Nanolope will mit einem Wärmespeichermaterial eine ganzjährige und autarke Wärmeversorgung mit erneuerbarer Energie ermöglichen.Shit2power aus Berlin entwickelt und betreibt Containeranlagen, die Energie aus lokalem Klärschlamm erzeugen. Dies mache Kläranlagen zu Kraftwerken, und es entstehe ein Anreiz, Süßwasser weltweit im Umlauf zu halten.Maren Bulmahn

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Carbonfasern prüfen | Mit Sensortechnik lässt sich die Carbonfaserproduktion überwachen. Damit hat das Start-up Carboscreen aus Aachen den Start-up-Award 2023 des internationalen Textilverbands ITMF gewonnen. Schäden an den Fasern oder der chemischen Struktur fielen bisher erst nach der Produktio...

Sind Businessplan-Wettbewerbe sinnvoll f&uuml;r mich?
In Deutschland gibt es etliche Gr&uuml;ndungswettbewerbe, und der von Science4Life ist sogar thematisch auf Chemie und Lebenswissenschaften ausgerichtet. Wie sinnvoll ist es, an solchen Wettbewerben teilzunehmen, und worauf ist dabei zu achten? Etwa auf den Zeitaufwand. Der betr&auml;gt wenige Tage, falls ein guter Businessplan vorliegt. Muss dieser erst erstellt werden, so sind es einige Wochen.
Ob sich das lohnt, muss jedes Start-up f&uuml;r sich entscheiden. Ich habe viele Businesspl&auml;ne (mit-)geschrieben und bin mir &uuml;ber deren Nutzen unsicher. Einerseits ist es gut, sich mit den Fragen auseinanderzusetzen, die beim Planerstellen aufkommen. Andererseits wird viel Zeit in etwas investiert, das in der Regel wenig mit der Realit&auml;t zu tun hat. Wichtiger als theoretische Marktbetrachtungen sind eine gute Au&szlig;endarstellung und Gespr&auml;che mit potenziellen Kunden. Meistens sind Kompromisse n&ouml;tig, wie und wann welche Themen zu bearbeiten sind.
Nimmt ein Start-up an einem Businessplan-Wettbewerb teil, bekommt es umfangreiches Feedback. Das ist gut, aber auch gef&auml;hrlich. Viele Gutachter verstehen n&auml;mlich das Hin und Her zwischen Gesch&auml;ftsentwicklung und Wettbewerbsteilnahme nicht, da ihnen die praktische Erfahrung fehlt. Das Feedback fokussiert sich daher oft auf weniger relevante Bereiche oder ist schwammig formuliert. Diese Hinweise umzusetzen ist unm&ouml;glich. Oft widersprechen sich zudem unterschiedliche Gutachter.
Entscheidend ist also, hilfreiches Feedback von unn&uuml;tzem zu unterscheiden. Falls das gelingt, kann es f&ouml;rderlich sein, an solchen Wettbewerben teilzunehmen. Wird das Start-up dabei ausgezeichnet, ist das positiv f&uuml;r die Au&szlig;endarstellung. Diesen Effekt sollte man allerdings nicht &uuml;bersch&auml;tzen, da solche Auszeichnungen schon fast inflation&auml;r vergeben werden und daher in der Regel wenig Beachtung finden.
Vor Jahren hatte ich mit einem meiner Start-ups einen der gr&ouml;&szlig;ten gesamtdeutschen Businessplanwettbewerbe gewonnen, und wir fanden trotzdem keine Investoren. Zwei Jahre sp&auml;ter war dieses Start-up gescheitert. Warum wir den Businessplanwettbewerb gewonnen hatten, verstehe ich bis heute nicht.

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