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Naturwissenschaft? Nein Danke!

Nachrichten aus der Chemie, April 2012, Seite 395, DOI, PDF. Login für Volltextzugriff.

Von Wiley-VCH zur Verfügung gestellt

Fernsehen bei Kerzenlicht

Als im April 2009 die Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner den Anbau von Genmais der Sorte MON 810 verbot, zeigten sich viele Bundesbürger erleichtert. Vor kaum einer wissenschaftlichen Errungenschaft fürchtet sich der mündige Bürger so sehr wie vor der Gentechnik. Man unterscheidet zwischen “künstlich” und “natürlich”, zwischen “gut” und “böse”, zwischen “Chemie” und “Bio”. So ist zum Beispiel ein Kolibakterium rein biologisch, während ein “Gentechnik-Nein-Danke!”-Aufkleber in der Regel chemisch hergestellt wurde.

Obwohl 89 Prozent der Deutschen keine Ahnung davon haben, was ein Gen ist, haben 104 Prozent eine klare Meinung dazu. Käme man auf die Idee, eine Gruppe von Chemikern mit dem Spielplan der Staatsoper Berlin zu betrauen, würde jeder entgeistert den Kopf schütteln. Geht es jedoch um gentechnisch veränderten Mais, schnattern alle mit, als ob sie kurz vor dem Nobelpreis stünden.

Zu den großen Paradoxien unserer Zeit zählt das Phänomen, dass mit wachsendem technologischem Fortschritt auch die Opposition gegen die Naturwissenschaft erstarkt ist. In Talkshows erklärt die Nuklearexpertin Charlotte Roche, warum Kernenergie zu

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