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Nachwachsende Gliedmaßen

Nachrichten aus der Chemie, Juni 2018, S. 594-596, DOI, PDF. Login für Volltextzugriff.

Von Wiley-VCH zur Verfügung gestellt

Bei vielen Amphibien und manchen Fischen wachsen amputierte Körperteile nach. Drei Genomuntersuchungen bei Künstlern der Selbstreparatur versprechen nun Einblicke in dieses Phänomen und Grundlagen, um es in der Medizin zu nutzen.

Alexander von Humboldt (1769 – 1859) brachte im Jahr 1804 erstmals Exemplare des mexikanischen Axolotl (Ambystoma mexicanum) nach Europa, die er dem Pariser Naturkundemuseum vermachte. Es handelt sich, wie der dort tätige Naturforscher Georges Cuvier (1769 – 1832) sofort erkannte, um eine Salamanderart, die nicht die bei Amphibien übliche Metamorphose durchläuft, sondern ihr ganzes Leben im Larvenzustand und damit im Wasser verbringt.

Allerdings ignorierte die Fachwelt Cuviers Geistesblitz mehr als ein halbes Jahrhundert lang und klassifizierte den Axolotl als eine Fischart. Dabei sind diese Neotenie und ihre physiologische Ursache leicht nachzuweisen. Es handelt sich gewissermaßen um eine erbliche Schilddrüsenfehlfunktion. Indem sie Iod oder das Schilddrüsenhormon Thyroxin injizierten, erzwangen Forscher die Metamorphose – und erzeugten so die in der Natur nicht beobachtete, erwachsene, terrestrische Form des Salamanders.

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