Gesellschaft Deutscher Chemiker

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Nach der Katastrophe von Tianjin

Nachrichten aus der Chemie, Oktober 2015, S. 1009-1010, DOI, PDF. Login für Volltextzugriff.

Von Wiley-VCH zur Verfügung gestellt

Am 12. August brach ein Feuer in einem Gefahrgutlager im Hafendistrikt von Tianjin aus. Als die Feuerwehr den Brand mit Wasser zu löschen versuchte, rissen mehrere Explosionen mit einer Wucht von 3 bis 21 Tonnen TNT einen Krater in das Hafengelände und richteten kilometerweit Schäden an. Selbst Tage später war der Brandherd noch nicht unter Kontrolle.

Nach dem Unglück scheint die Zensur in China nicht gut funktioniert zu haben, denn chinesische Medien verbreiteten kritische Berichte über die Ursache der Katastrophe. In dem Gefahrgutlager des Logistikunternehmens Ruihai lagerten offensichtlich etwa 700 Tonnen Natriumcyanid, 800 Tonnen Ammoniumnitrat, 500 Tonnen Kaliumnitrat und “enorme” Mengen Calciumcarbid.

Ein explosives Gemisch

“Insbesondere der ersten Gruppe von Feuerwehrleuten fehlten überlebenswichtige Informationen”, sagt Kristin Shi-Kupfer vom Mercator Institute for China Studies in Berlin. “Sie wussten nicht, mit was für einem Feuer und mit was für chemischen Stoffen sie es zu tun hatten.” Vermutlich hat Calciumcarbid die Explosionen ausgelöst. Die richtige Strategie wäre gewesen, das Feuer mit Sand und Schaum zu löschen: Mit Wasser reagiert CaC

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