Die <a href="https://www.goech.at/" target="_blank" rel="noopener">&Ouml;sterreichische Chemische Gesellschaft (G&Ouml;CH)</a> ist ein 1897 gegr&uuml;ndeter Verein, der seit &uuml;ber 100 Jahren die Chemie in &Ouml;sterreich und somit die Interessen von &ouml;sterreichischen Chemikerinnen und Chemikern vertritt.

GÖCH

<h2>Mitglieder stellen ihre Arbeit vor</h2><h2>Dr. Katharina Fürpaß: Arbeiten im NaChlor-Labor</h2>„Soviel wissen wir jetzt schon: Den Job, den Sie sich wünschen, gibt es nicht!“ Zur Kenntnis genommen am Arbeitsmarktservice im Februar 2017 von Dr. Katharina Fürpaß, Chemikerin aus Graz. Ein ausreichender Funken Aktivierungsenergie, um aus vagen Ideen den Prozess einer Gründung zu initiieren.Im Juni 2017 gründete Dr. Katharina Fürpaß das NaChlor-Labor, ein mobiles Experimentallabor für Volksschulkinder. Im Umkreis von Graz verwandelt sie nach Kontaktaufnahme und Terminfindung Schulklassen in Laborräumlichkeiten. Der Besuch des NaChlor-Labors stellt für Klassen eine willkommene Abwechslung im Schulalltag dar. „Ziel dieses Unternehmens ist es, Kindern die fantastischen Facetten der Naturwissenschaft, speziell der Chemie, so real wie möglich vorzustellen“, lässt Dr. Katharina Fürpaß wissen. Wache Augen gucken durch Schutzbrillen, Bechergläser, Eprouvetten, Pipetten, Spatel, Chemikaliengebinde füllen die Tische, Bleistift und Edding stecken in den Labormänteln. „Ich bin kein NAWI-Clown und keine Science-Animateurin!“, sagt Dr. Fürpaß, Anorganikerin aus Leidenschaft. „Die gewählten Experimente haben Alltagsbezug und unterstützen den Drang der Kinder, selbst etwas zu erforschen.“ Die Bedeutung von Mint-Fächern an der Volksschule wird bereits erkannt. Es besteht Bedarf.„Immer wieder werde ich gefragt, ob das alles wirklich schon im Volksschulalter beginnen muss“, berichtet Dr. Katharina Fürpaß. „Die Erfahrungen im Volksschullabor zeigen mir jedoch eindeutig, dass es in einer Gruppe immer wieder Kinder gibt, die nicht auf Rauch, Knall und den speziellen Effekt warten, sondern bereits Zusammenhänge erfragen und Aha-Erlebnisse schätzen. Gerade diese naturwissenschaftlichen Talente zu fördern, ist ein motivierender Aspekt meiner Arbeit“, sagt sie, mittlerweile auch als Kursleiterin der Begabungsakademie Steiermark beschäftigt und gebucht für Sommerkurse an der KinderUni der Karl-Franzens-Universität Graz. Denn ist die Begeisterung und Neugier erst geweckt, verschwinden Aussagen wie „Chemie ist so schwierig!“ und werden zu „Ich werde auch Chemikerin!“ „Übrigens“, lächelt die „Chemie-Kathi“, wie viele Kinder sie nennen, „den Job, den ich mir wünsche, gibt es doch! Na klar!“, und erlaubt sich den Ratschlag: „Ähnlich wie bei Synthesen im Forschungslabor: Einfach mal probieren, mit Kreativität, Beharrlichkeit und einem Ziel vor Augen!“Nähere Informationen zum NaChlor-Labor finden Sie unter <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.nachlorlabor.at" target="_blank">www.nachlorlabor.at</a></ext-link>. Zur Kontaktaufnahme und für Terminvereinbarungen senden Sie eine E-Mail an <a href="mailto:info@nachlorlabor.at">info@nachlorlabor.at</a>.Katharina Fürpaß<figure><img src="https://media.graphcms.com/JyMF5JOnTtaWDeGGOk7Q"><figcaption><label>Abb. 1: </label>Dr. Katharina Fürpaß, Leiterin des mobilen Experimentallabors NaChlor-Labor. Fotos: Katharina Fürpaß</figcaption></figure>
<figure><img src="https://media.graphcms.com/WPcyPneQRMqKZ9Qjzn4g"><figcaption><label>Abb. 2: </label>Eindrücke aus dem NaChlor-Labor.</figcaption></figure>

Meldung

Mitglieder stellen ihre Arbeit vor: Katharina Fürpaß und das NaChlor‐Labor

Mitglieder stellen ihre Arbeit vorDr. Katharina Fürpaß: Arbeiten im NaChlor-Labor„Soviel wissen wir jetzt schon: Den Job, den Sie sich wünschen, gibt es nicht!“ Zur Kenntnis genommen am Arbeitsmarktservice im Februar 2017 von Dr. Katharina Fürpaß, Chemikerin aus Graz. Ein ausreichender Funken Akt...

GDCh

Prof.Dr.

Ein kontroverser Beitrag in der Angewandten Chemie und seine Folgen.
Am 4. Juni 2020 wurde ein Aufsatz mit dem Titel „‘Organic synthesis – Where now?‘ is thirty years old. A reflection on the current state of affairs“ auf der Website des GDCh-Flaggschiffjournals Angewandte Chemie als Accepted Article veröffentlicht. Der Artikel des Autors Tomáš Hudlický äußerte darin unter anderem unangemessene Ansichten über in der Wissenschaft unterrepräsentierte Gruppen. Darüber hinaus wurden chinesische Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen pauschal diffamiert, mehr als andere zum betrügerischen Verhalten zu neigen. Außerdem enthielt er eine Beschreibung der Beziehung zwischen Professoren/Professorinnen und Mitarbeiterinnen/Mitarbeitern, die gegen die Werte der guten Zusammenarbeit verstößt. Alle diese Aussagen widersprechen dem Wertekanon der GDCh.Der Beitrag löste eine große, überwiegend empörte Resonanz vieler Chemiker und Chemikerinnen vor allem auf Twitter aus. Als erste unmittelbare Reaktion wurde der Artikel einen Tag nach Veröffentlichung aus der Wiley-Online-Bibliothek entfernt. Die Redaktion entschuldigte sich bei der Chemical Community, eine vollständige Untersuchung des Falles wurde eingeleitet und zwei Redakteure wurden während der Untersuchung vorläufig suspendiert. Alle Maßnahmen konnten jedoch die verärgerten Reaktionen nicht mehr aufhalten. In den USA traten 15 Mitglieder des International Advisory Boards der Angewandten, darunter drei Nobelpreisträger zurück, trotz einer zuvor erfolgten Einladung, den Fall umgehend mit Vertretern der GDCh, dem Verlag, dem Kuratorium und eben dem gesamten International Advisory Board zu beraten. In ihrem öffentlichen Rücktrittsschreiben äußerten sie sogar die Vermutung, die Publikation des Essays sei kein Einzelfall, sondern Ausdruck eines grundsätzlichen strukturellen Defizits in der Redaktion der Angewandten Chemie.In einem Statement äußerte sich eine Ad-hoc-Kommission, bestehend aus Vertretern des Verlags Wiley-VCH, des Angewandte-Editorial-Boards, des GDCh-Präsidiums und der GDCh-Geschäftsführung am 8. Juni. „The opinions expressed in this essay are those of the author and they violate the values and codes of conduct of the journal, the members of staff, the Editorial Board, and the German Chemical Society (GDCh), the owner society of Angewandte Chemie”, hieß es dort unter anderem. Weitere Statements des GDCh-Präsidiums, des Vorstands und des JCF-Bundesvorstands folgten. Am 25. Juni erschien in der Angewandten ein Editorial der wissenschaftlichen Vertreter der Ad-hoc-Kommission: „From Scientists to Scientists – Moving Angewandte into the Future“, in dem der Vorgang und seine Konsequenzen ausführlich beschrieben wurden. (Alle hier zitierten Stellungnahmen sind auf den GDCh-Webseiten verfügbar unter <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.gdch.de/gdch/ueber-uns/aktuelles.html" target="_blank">www.gdch.de/gdch/ueber-uns/aktuelles.html</a></ext-link>.) In einem Brief an die Chinesische Chemische Gesellschaft entschuldigte sich GDCh-Präsident Peter R. Schreiner persönlich für die diffamierenden Äußerungen gegenüber der chinesischen Wissenschaftsgemeinschaft.Kritisiert wurde von der Leserschaft allerdings nicht nur der Inhalt des Beitrags, sondern auch die Tatsache, dass er so schnell wieder entfernt worden war. Viele Chemiker und Chemikerinnen hätten sich gerne ein eigenes Bild gemacht und den Beitrag gelesen. „Auch der GDCh-Vorstand war mehrheitlich dafür, den Beitrag aus Gründen der Transparenz in einer kommentierten Version wieder verfügbar zu machen“, erläutert Präsident Peter R. Schreiner. „Allerdings lag die letzte Entscheidung beim Verlag Wiley-VCH, der den Beitrag nicht erneut veröffentlichen wollte.“ Da noch keine Version of Record erstellt worden war, wurde der Beitrag vom Verlag offiziell zurückgezogen. Damit fiel das Copyright automatisch an den Autor zurück, der den Artikel nun in einem anderen Medium seiner Wahl veröffentlichen kann.Der GDCh-Vorstand hat bereits im Jahr 2016 die Kommission „Chancengleichheit in der Chemie“ eingerichtet, die den seit dem Jahr 2000 bestehenden Arbeitskreis Chancengleichheit abgelöst hat. Eine ihrer ersten Aktivitäten war die Entwicklung des GDCh-Leitbilds für Chancengleichheit in der Chemie, das kurz darauf vom GDCh-Vorstand verabschiedet wurde. Auch das GDCh-JungChemikerForum hat mit seinem Team „Chancengleichheit“ ein eigenes Leitbild erarbeitet sowie eine Umfrage und einen Workshop zum Thema organisiert.Weil viele Mitglieder diese Aktivitäten der GDCh noch nicht kennen, hat die GDCh-Öffentlichkeitsarbeit eine Webseite <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.gdch.de/diversity" target="_blank">www.gdch.de/diversity</a></ext-link> eingerichtet, in der alle Aktivitäten und Initiativen zusammengefasst sind. Zudem wurden im Juni und Juli mehr als 60 in den sozialen Medien oder anderen Gremien aktive Mitglieder per E-Mail eingeladen, uns mitzuteilen, was Chancengleichheit für sie bedeutet und was sie bei der GDCh in Bezug auf Chancengleichheit vermissen. Die erhaltenen Antworten geben uns wertvolle Hinweise auf mögliche Defizite und Anregungen für künftige Aktivitäten. Sie finden die Antworten und darüber hinaus Statements von Vorstandsmitgliedern auf den Seiten <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.gdch.de/diversity" target="_blank">www.gdch.de/diversity</a></ext-link>. Um die Attraktivität unserer Gesellschaft für Kollegen und Kolleginnen aus aller Welt zu steigern, sollen die englischen Informationen auf der Webseite deutlich ausgebaut werden. Die Geschäftsstelle arbeitet gerade an einer Lösung, eine automatische englische Übersetzung aller Seiten einzurichten.Immer wieder kommt von Mitgliedern auch die Anregung, über eine Namensänderung nachzudenken. Der Name „Gesellschaft Deutscher Chemiker“ repräsentiert schon lange nicht mehr die Heterogenität der Mitgliedschaft der GDCh. Erstens sind fast ein Drittel weiblich, zweitens ist die Mitgliedschaft natürlich nicht auf deutsche Chemiker und Chemikerinnen beschränkt und drittens sind auch viele Mitglieder in der GDCh, die nicht Chemie studiert haben. Die Karte links oben, die die Geburtsländer unserer Mitglieder zeigt, demonstriert deutlich, dass die GDCh schon längst eine internationale Gesellschaft ist. Der Name unserer Gesellschaft wurde auch in der Mitgliederumfrage im Frühjahr dieses Jahres (vor der Veröffentlichung des Hudlický-Beitrags) thematisiert. Eine ausführliche Auswertung der Umfrage wird im nächsten Monat hier in den Nachrichten aus der Chemie erschienen.In erster Linie aber zeigen unsere rund 31 000 Mitglieder, eine bunte Mischung aus diversen Altersstufen, Geschlechtern, Nationen und Fachdisziplinen, dass die GDCh trotz des Namens kein Old Boys Network, sondern eine moderne und diverse Gesellschaft ist. Und es ist die gemeinsame Aufgabe aller Mitglieder unserer Gesellschaft, ein Klima zu schaffen, in dem sich alle Chemistry Lovers willkommen fühlen, unabhängig von Alter, Geschlecht, Staatsangehörigkeit, beruflichem Status und ethnischer oder sozialer Herkunft.Peter R. Schreiner, Präsident Wolfram Koch, Geschäftsführer<a href="mailto:gdch@gdch.de">gdch@gdch.de</a>(Stand Juni 2020).<figure><img src="https://media.graphcms.com/M17hXc8eS5ioDhjgGmxv"><figcaption><label>Abb. 1: </label>Die Geburtsländer unserer Mitglieder in Grün</figcaption></figure>
Dr. Carla Seidel, Vorstandsmitglied:<div><img src="https://media.graphcms.com/6Hp7STtfSaWN8graF6M8">

</div>„Wir brauchen die Vielfalt von Menschen, Hintergründen und Lebensformen. Das schafft für mich ein Umfeld von Offenheit und wertschätzendem Umgang miteinander, in dem man sich vertrauen und einbringen kann.“Prof. Dr. Katharina Al-Shamery, Vorstandsmitglied:<div><img src="https://media.graphcms.com/GPewkMaJRierTTU7RYs8">

</div>„Die GDCh kann ein Schmelztiegel sein, gemeinsam eine Vision für eine wertegeleitete, soziale und ökonomisch nachhaltige Gesellschaft zu entwickeln, denn die Chemie kann einen wichtigen Beitrag für eine bessere Welt schaffen. (…) Um dies voranzutreiben hat der Vorstand 2018 moderne Leitbilder in einer Strategiediskussion entwickelt und den Handlungsrahmen für die Zukunft festgesetzt.“Prof. Dr. Biprajit Sarkar:<div><img src="https://media.graphcms.com/Y4QcFYTERLSLDOjdDCLg">

</div>„As someone who came from outside into the German academic system, I have always seen GDCh as being extremely supportive of diversity and equal opportunity.“Prof. Dr. Carsten Streb:<div><img src="https://media.graphcms.com/o4c3xIJPRKWbc0c86r2n">

</div>„Wichtige Bausteine für die Zukunft der GDCh sind die aktive Miteinbeziehung internationaler ChemikerInnen in die Aktivitäten der GDCh (z.B. durch englischsprachige Angebote). Zudem sollten wir ChemikerInnen mit diversen Lebenshintergründen aktiv in die GDCh und ihre Gremien einladen, um eine gemeinsame Stimme für die Weiterentwicklung der GDCh zu sein.“

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