Industrie + Technik

<p>Im Lauf des Jahres 2021 hat der Darmstädter Konzern Merck seine Geschäftsprognose drei Mal angehoben. Der Umsatz ist insgesamt auf 19,7 Milliarden Euro gestiegen.</p>
<p>Der Merck-Konzernumsatz nahm im Jahr 2021 im <xref rid="nadc20224124097-fig-0001" ref-type="fig">Vergleich</xref> zum Vorjahr um etwa 12,3 Prozent auf 19,7 Mrd. Euro zu. Treiber waren das Geschäft Process Solutions des Bereichs Life Science, neue Healthcare-Produkte und Semiconductor Solutions vom Unternehmensbereich Electronics. Diese drei sollen bis zum Jahr 2025 zu etwa 80 Prozent des Umsatzwachstums beitragen.</p><figure><img src="https://eu-central-1.graphassets.com/Aype6X9u2QGewIgZKbFflz/wZaJMOLCRtGO1CIFM0gR"><figcaption><label>Abb. 1: </label>Im Jahr 2021 hat Merck 12,3 Prozent mehr umgesetzt als 2020 (blau). Dabei stiegen die Ausgaben für Verwaltung, Marketing und Forschung sowie die Forschungskosten in den Geschäftsbereichen (grün).</figcaption></figure>
<p>Geschäftsleitung und Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung eine Dividende von 1,85 Euro je Aktie vor; das sind 45 Cent mehr als im Vorjahr.</p><h2>Belén Garijo, Vorsitzende der Geschäftsleitung von Merck</h2><p>Belén Garijo, Medizinerin aus Spanien, folgte im Jahr 2021 als Vorsitzende auf Stefan Oschmann, der nach zehn Jahren planmäßig das Unternehmen verließ.</p><div><img src="https://eu-central-1.graphassets.com/Aype6X9u2QGewIgZKbFflz/HdnoMP1gQLq2tK7CpYvV">

</div><p></p><p>Zum Jahr 2021: Wir sind verlässlicher Partner für Patienten, Wissenschaftler und unsere Kunden geblieben – und konnten so ein Rekordergebnis erzielen. Wir sind in allen Unternehmensbereichen und Regionen gewachsen. Unser Fokus ist und bleibt: rund 25 Mrd. Euro Konzernumsatz bis 2025. Wir werden daran arbeiten, das Wachstum von Merck zu beschleunigen, indem wir unser Kapital in zukunftsträchtigen Feldern einsetzen. Foto: Merck</p><h2>Die Unternehmensbereiche</h2><p>Bei Life Science stieg der Umsatz um 19,6 Prozent auf 9,0 Mrd. Euro. Am stärksten legte Process Solutions zu. Das Geschäft für Arzneimittelhersteller wuchs mit Produkten zur Pandemiebewältigung. Die Abteilung Research Solutions unterstützt Forschungseinrichtungen. Die Umsätze stiegen, da sich das Geschäft im Jahr 2021 verglichen mit 2020 von pandemiebedingten Auswirkungen erholte. Das Applied-Solutions-Geschäft setzte mit Produkten für Forschende und Labore mehr um.</p><p>Der Unternehmensbereich Healthcare legte beim Umsatz um 6,8 Prozent auf 7,1 Mrd. Euro zu. Dazu trugen vor allem die Geschäfte Onkologie und Fertilität, also Fruchtbarkeitsbehandlungen, bei. Der Umsatz des Bereichs Neurologie &amp; Immunologie wuchs mit dem Medikament Mavenclad bei Multipler Sklerose (MS). Das MS-Medikament Rebif für Injektionen verlor dagegen wegen der Konkurrenz am Interferonmarkt sowie durch orale Mittel und MS-Therapien. Mittel gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Stoffwechselstörungen und Endokrinologie setzen weniger um.</p><p>Die Umsätze von Electronics legten um 6,7 Prozent auf 3,6 Mrd. Euro zu. Dabei machten Semiconductor Solutions 60 Prozent aus.</p><h2>Zur Strategie</h2><p>Merck übernahm im Jahr 2021 Exelead, einen biopharmazeutischen Auftragsentwickler und -hersteller (CDMO) aus Indianapolis, sowie Chord Therapeutics, ein Schweizer Biotechunternehmen, das auf seltene entzündliche Erkrankungen des Nervensystems spezialisiert ist.</p><p>Zudem will der Konzern bis Ende des Jahres 2025 mindestens 3 Mrd. Euro in Neuerungen und Kapazitätserweiterungen des Unternehmensbereichs Electronics investieren.</p><p>Darüber hinaus hat das Unternehmen im April 2021 die Implementierung der Nachhaltigkeitsziele von Merck als Element im Vergütungssystem für Mitglieder der Geschäftsleitung gebilligt. MB</p>

Merck

Forschung, Pharma und Halbleiter

Im Lauf des Jahres 2021 hat der Darmstädter Konzern Merck seine Geschäftsprognose drei Mal angehoben. Der Umsatz ist insgesamt auf 19,7 Milliarden Euro gestiegen. Der Merck-Konzernumsatz nahm im Jahr 2021 im Vergleich zum Vorjahr um etwa 12,3 Prozent auf 19,7 Mrd. Euro zu. Treiber waren das Gesch...

<p>Im Jahr 2021 ist beim Spezialchemieunternehmen Evonik mit Sitz in Essen der Umsatz zweistellig gewachsen. Es gibt mehr Chemikerinnen in Führungsetagen, und die Forschungsausgaben sind um 7 Prozent gestiegen.</p>
<p>Im Jahr 2021 stieg der Umsatz beim Essener Konzern <xref rid="nadc20224124215-fig-0001" ref-type="fig">Evonik</xref> im Vergleich zum Vorjahr um 23 Prozent auf 15 Mrd. Euro. Besonders stark legten kosmetische Wirkstoffe zu und Techniken, mit denen sich medizinische Wirkstoffe verabreichen lassen, darunter biokompatible und -abbaubare Copolymere auf Milch- und Glykolsäurebasis.</p><figure><img src="https://eu-central-1.graphassets.com/Aype6X9u2QGewIgZKbFflz/GSAGNLkESymq3kj8iKqF"><figcaption><label>Abb. 1: </label>Bei Evonik sind im Jahr 2021 die Ausgaben für Forschung und Entwicklung (F+E) um 7 Prozent auf 464 Mio. Euro gestiegen. Creavis ist dabei eine divisionsübergreifende Forschungseinheit.</figcaption></figure>
<p>Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung vor, die Dividende von 1,15 Euro auf 1,17 Euro je Aktie zu erhöhen.</p><p>Evonik hat den Schweizer Pflanzenextrakthersteller Botanica für kosmetische Wirkstoffe übernommen. Das Geschäftsgebiet Baby Care mit Superabsorbern hat der Konzern zum Verkauf vorbereitet.</p><h2>Christian Kullmann, Evonik-Vorstandsvorsitzender</h2><p>Zur Zukunft: Wer am Wachstum der asiatischen Märkte teilhaben will, der kann diese Märkte nicht nur beliefern. Er muss auch vor Ort präsent sein: mit Produktion, mit Forschung und Entwicklung und mit einem größeren Führungsteam.</p><p>Über Beschäftigte: Die Vielfalt unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter macht uns stark, und diese Vielfalt spiegelt sich nun auch mehr und mehr in den Führungspositionen des Konzerns. Kurz gesagt: Die Mischung macht‘s.</p><p>Nach der Vertragsverlängerung für weitere fünf Jahre als Vorstandsvorsitzender: Der Weg zum besten Spezialchemieunternehmen der Welt ist wie ein 100-Meter-Sprint. Wir haben gerade mal die ersten 50 Meter geschafft.</p><div><img src="https://eu-central-1.graphassets.com/Aype6X9u2QGewIgZKbFflz/QC5atTBjQ3yZ4khItEzB">

<p><named-content>Foto: Evonik</named-content></p></div><p></p><h2>Von Alkoholat bis Wasserstoffperoxid</h2><p>Bei der Division Performance Materials stieg der Umsatz im Jahr 2021 auf 2,91 Mrd. Euro (+47 %). Produkte sind Isobutenderivate, Alkoholate und Superabsorber.</p><p>Smart Materials setzte 21 Prozent mehr um: 3,92 Mrd. Euro. Dazu gehören Polymere für die Automobilindustrie, Polyamid-12-Pulver für 3-D-Druck, Gasaufbereitungsmembranen sowie Kieselsäuren für Reifen und Wasserstoffperoxid.</p><p>Der Umsatz bei Nutrition &amp; Care stieg mit essenziellen Aminosäuren, Lipiden für mRNA-Impfstoffe und Kosmetikinhaltsstoffen auf 3,56 Mrd. Euro (+19 %).</p><p>Die Division Specialty Additives setzte mit Produkten für die Bau- und Beschichtungsindustrie, Energieerzeugung und Polyurethanschäume 3,71 Mrd. Euro um (+15 %).</p><p>Technology &amp; Infrastructure setzte mit Dienstleistungen für Chemieanlagen 0,8 Mrd. Euro um (+15 %).</p><h2>Personalia</h2><p>Zum ersten Mal verlegt ein Mitglied des erweiterten Evonik-Vorstands seinen Sitz von Essen nach Singapur. Der Chemiker Claus Rettig hat bisher die Division Smart Materials geleitet und wird das Asien-Geschäft von dort aus führen. Neue Leiterin der Division Smart Materials wird die amerikanische Chemieingenieurin Lauren Kjeldsen, die bislang Specialty Additives führte. Dort folgt ihr die französische Chemikerin Claudine Mollenkopf. Neuer Leiter der Division Technology &amp; Infrastructure ist der Polymerchemiker Joachim Dahm. Die Division Performance Materials wird die Rechtsanwältin Maike Schuh leiten. MB</p>

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Forschung, Pharma und Halbleiter

Belén Garijo, Vorsitzende der Geschäftsleitung von Merck

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