Durch den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine ist Erdgas in Deutschland knapp geworden. Mehr als die Hälfte der Gasimporte kam zuvor aus Russland. Hierzulande wird es nicht nur gebraucht, um Privathaushalte zu heizen, sondern ist auch ein Baustein der chemischen Industrie.
Ein Güterzug der Länge Frankfurt–Sevilla könnte die deutsche Chemieindustrie sechs Stunden mit Erdgas versorgen. Mit diesem Bild beschrieb der damalige Präsident des Verbands der chemischen Industrie (VCI), Christian Kullmann, in diesem Sommer den Gasverbrauch der chemischen Industrie. Umgerechnet 136 Terawatt-Stunden Erdgas verbrauchten BASF, Covestro, Wacker und Co. im Jahr 2020. Dabei entsprechen eine Million Tonnen Erdgas zwischen 10,8 und 13,2 Terawattstunden (TWh) Energie.
Ungefähr zehnmal so viel Erdgas, wie die deutsche Chemieindustrie im Jahr verbraucht, wird jährlich mit Gasfackeln wie diesen verbrannt.1) Bild: proteinrobot / Adobe Stock