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Lesezeichen im Buch des Lebens

Nachrichten aus der Chemie, September 2011, S. 822-827, DOI, PDF. Login für Volltextzugriff.

Von Wiley-VCH zur Verfügung gestellt

Epigenetik beschreibt bestimmte Ausprägungen (Phänotypen) des genetischen Codes, die über die Zellteilung hinweg erhalten bleiben, ohne dass das Erbmaterial selbst verändert wird.1 In einem Bienenstamm beispielsweise besitzen Arbeiterbienen und Königinnen dasselbe genetische Material. Der Unterschied zwischen beiden Erscheinungsformen besteht nicht im Erbgut, sondern in Fruchtbarkeit, Größe oder Lebensdauer. Ob aus einer Larve eine Arbeiterbiene oder eine Königin wird, liegt in diesem Fall an der unterschiedlichen Ernährung. So erhalten Arbeiterlarven hauptsächlich Pollen und Honig, während Königinnenlarven mit Gelee Royale gefüttert werden (Abbildung 1).2 Dieser Ernährungsunterschied löst epigenetische Veränderungen aus, und dies spiegelt sich in einer veränderten Genexpression wieder. Epigenetische Mechanismen regeln z. B. auch, dass bei der Zellteilung aus einer Leberzelle wieder eine Leberzelle und aus einer Muskelzelle wieder eine Muskelzelle wird, obwohl beide den jeweils identischen Gensatz enthalten.

Die Grundlagen der Epigenetik sind biochemische Prozesse, die gleichsam Lesezeichen ins Buch des Lebens setzen. Fehlregulation in der Epigeneti

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