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Farbwelten

Kunst ist (fast) immer Chemie

Nachrichten aus der Chemie, April 2024, S. 29-32, DOI, PDF. Login für Volltextzugriff.

Von Wiley-VCH zur Verfügung gestellt

Frühe Kunstschaffende betrieben oft Chemie – freilich ohne dies zu wissen. Später bereicherte die chemische Industrie mit ihren Produkten die Farbpalette. Heute gelingt Künstlerisches sogar mit Massenproduktionsverfahren.

Schon vor etwa 40 000 Jahren sammelten unsere Vorfahren Tone, deren Aussehen ihnen gefiel. Sie vermischten sie mit Kohle, Wasser oder Fett zu den ersten Farben. Chemie war das natürlich noch nicht – aber vielleicht schon mal compoundieren, also das Veredlen eines Stoffs durch Beimischen anderer Stoffe.

Später griffen sie zu gemahlenen Pigmenten, gewonnen aus schönen Steinen. Beispiele sind das tiefblaues Mineraliengemisch Lapislazuli [Nachr. Chem. 2021, 69(10), 18] und grünes Malachit (Cu2(CO3)(OH)2). Mit denen handelten sie bereits vor etwa 5000 Jahren über Tausende von Kilometern hinweg. Auch das knallrote Quecksilbersulfid Zinnober fand damals regen Gebrauch; die Römer bauten das Mineral in Spanien ab [Nachr. Chem. 2019, 67(10), 14].

Der damit verbundene logistische Aufwand machte Pigmente teuer. Michelangelo etwa schloss mit seinen Auftraggebern Verträge ab, die regelten, wie viel welch

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