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<h2>Kopfschmerzen</h2>
Lieber Herr Hopf,
die Redaktion der Nachrichten aus der Chemie ist gerade dabei, die April-Ausgabe vorzubereiten. Dabei finden wir eine Seite aus der Welt mit einem Molekül, das wir für beachtenswert halten. Aber was ist das? Bei CAS sind wir nicht fündig geworden. Was uns nicht wundert.
Deswegen die Frage an den Fachmann: Was lässt sich über dieses Molekül sagen? Welche Schutzgruppenstrategie steckt dahinter? Möglicherweise ist das Molekül auch zu schrecklich, um überhaupt noch etwas sagen zu können.
Lassen Sie es uns wissen.
Herzliche Grüße
Ihr
ernst guggolz
Lieber Herr Guggolz,
das Molekül bereitet mir in der Tat Kopfzerbrechen, ja Kopfschmerzen.
Ich bin allerdings auch zurzeit in Australien und da stehe ich sowieso permanent auf dem Kopf, d. h. ich hänge.
Das Molekül erinnert mich an einen Studenten, der mir, als ich ihm seine mit “5” bewertete Klausur wiedergab, sagte: “Sie haben doch in der Vorlesung gesagt, dass alles, was man denken, auch von Chemikern hergestellt werden könne. Ich komme also mit mehreren Seiten exzellenter Forschungsideen und Sie geben mir eine Fünf dafür.”
Das abgebildete Molekül ist in vielerlei Hinsicht problematisch. Es könnte ein Cyclopentadienylradikal sein. Denn wäre es ein Kation, wäre es a) antiaromatisch, b) ein Oxoniumion (siehe benachbarte Methoxygruppe). Allenfalls käme noch das Cyclopentadienylanion in Frage. Aber mit Elektronendonatorsubstituenten? Zudem ist die eine Ringdoppelbindung Teil eines Enols, also läge hier wohl eher ein Keton vor. Ganz problematisch ist der Formylsubstituent — ist er photoangeregt?
Sie sehen, hier liegt ein Grenzfall vor: Übergangszustand? Intermediat? Gerechnete Struktur eines neuen Medikaments?
Das ist vielleicht die Lösung: Vielleicht wollte der Autor/Zeichner eigentlich Salicylsäure zusammenbauen? Das wird es sein, die Summenformel dafür stimmt fast.
Damit wären wir wieder bei den obigen Kopfschmerzen.
 Der Molekülbastler soll erst noch einmal ein wenig mit einem Lego-Baukasten üben (Lego-Duplo, um es nicht zu schwer zu machen …).
Beste Grüße aus dem warmen Down Under
Ihr
Henning Hopf
PS der Redaktion: Molekülbauer werden in diesen Nachrichten auf Seite 405 und 432 fündig.

Artikel

Korrespondenz

Kopfschmerzen Lieber Herr Hopf, die Redaktion der Nachrichten aus der Chemie ist gerade dabei, die April-Ausgabe vorzubereiten. Dabei finden wir eine Seite aus der Welt mit einem Molekül, das wir für beachtenswert halten. Aber was ist das? Bei CAS sind wir nicht fündig geworden. Was uns nicht wun...

Am Anfang war das Wort — wahrscheinlich das falsche. So findet Klaus Büttner den (wohl automatisch) übersetzten “Dysprosium - Bügeleisen - Granat (DyIG)”, der wahrscheinlich ein naher Verwandter des Yttrium-Dampfbügeleisen-Granats ist.
Eisenharte sprachliche Neuschöpfungskraft hat auch der Focus mit einem Rat zur Rettung verrosteter Festplatten. Die Zeitschrift glaubt — Benedikte Robertz glaubt es nicht —,
Als Beispiel für weitere, gängige, ja geradezu zwanghaft falsche Übersetzungen diene Hauke Reddmanns Fund in “Die Ordnung der Dinge” von Sam Kean [Nachr. Chem. 2011, 59, 1183 und diese Nachrichten S. 478]. Da waren alle Korrektoren mit Blindheit geschlagen:
Im Scifi-Thriller “Troposphere” von Scarlett Thomas steht ein zunächst unerklärlich Satz:
Nachvollziebar wird der Fehler mit der Überlegung, dass im englischen Original wohl so etwas stand wie “ether, made of” oder “made by”. Und der Übersetzer hatte da nicht geschlampt, wie Reddmann vermutet, sondern einfach keine Ahnung.
Schon Standard sind statistisch verteilt die falschen Übersetzungen Silizium oder Silikone für alles, was im Original nur annähernd wie “Silico …” anmutet. Eine höhere Stufe der Verwirrung wird erreicht, wenn unter den Silikonen — wie auf maed <a href="https://chen.de" target="_blank">chen.de</a> für Laura Ascherl und uns — dann auch Verbindungen eingeschmuggelt werden, die gar keine sind: “Weitere Bezeichnungen für Silikone sind Dimethiconol, Trideceth-12, Cetrimonium Chloride, Hydrolyzed Wheat Protein oder Hydroxypropyl.”
Bevor wir mit der Stoffchemie weitermachen, noch kurz ein Statement zu Zahlen. Auch hier die falschen. Eine sensationelle Karriere bescheinigte da die Financial Times Deutschland (FTD) dem ehemaligen Bayer-Chef Werner Wenning: 
Mit 20 Jahren bereits Bayer-Chef — ganz so war es dann doch nicht. Zumindest hätte sich der damalige Vorstandsvorsitzende Kurt Hansen keine Doppelspitze bieten lassen.


<h2>Der Stoff</h2>
Die Diskussion über Nanopartikel ver- und entschärfen <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.wissenschaft.de" target="_blank">www.wissenschaft.de</a></ext-link> und Ralf Kollefrath:
Ob hier der atomare Teufel Nickelion mit dem Belzebub des 500 Nanometer großen Kalziumpartikels ausgetrieben werden kann?
Bevor man sich also mit seinem Nickelring schmückt, kommt die neue Creme auf den Finger. Ist die Haut dann mit der Kalzium/Fettkombi geschützt, werden 
Die FTD klärt Detlef Eppers über den “unbekannten Reaktorkleber Wasserglas” auf und versäumt nicht, auf Johann Nepomuk von Fuchs hinzuweisen. Damit gibt uns die Zeitung gleichzeitig Nachhilfe in Stereochemie:
Als Erfinder der Substanz gilt Johann Nepomuk von Fuchs. Fuchs entdeckte die chemische Verbindung 1818 für seine Arbeiten in der Stereochemie — einer Art moderne Form der Freskenmalerei.
Von der Haut- zur emissionsfreien Bodenbeschichtung, wozu die Nordwest-Zeitung in Oldenburg für Michael Hahn Informationen zu den Inhaltsstoffen bietet:
Bleibt nachzutragen, dass die Bodenbeschichtung mit hoher Wahrscheinlichkeit auch Baryt enthält.
Aber was ist in den Halogenlampen drin? Gas. Edelgas. Sogar Edelgas aus der Gruppe der Halogene. Das zumindest behauptet die Süddeutsche Zeitung und wissen wir und Karl Heinz Schmid besser: 
Die Zeitung aus München berichtet auch eigenartig von anderen eigenartigen Dingen, die in Freiberg geschehen. Ulrich Scheele war fasziniert von der Reportage über Bergmänner, die dort nach einem Schatz graben:
Dieses CaF2 scheint ein echter Tausendsassa zu sein.
Die Süddeutsche hat ein Problem nicht nur mit der Übersetzung, sondern auch mit dem Verständnis der Chemie. Stufe 1: CO2 aus Kohlekraftwerken erwärmte in den letzten Jahren die Erde, das gilt als gesetzt. Stufe 2:
In dieser schwefelverschatteten Welt sänke logischerweise die durch CO2 erhöhte Temperatur der Atmosphäre. Aber zu unserem Pech zündet Stufe 3:
Wahrscheinlich ist es aber ganz anders und die SZ verwechselt nur konsequent Schwefeldioxid und Schwefel. Fängt beides mit S an, steht in der Originalliteratur prima vista missverständlich, aber korrekt.
Schon länger her, aber dennoch unvergesslich ist eine Kunstaktion in Dresden, welche das Handelsblatt — der Schuster bliebe besser bei seinen Leisten — unter dem Titel “Blaues Wunder…” beschrieb:
Wie haben die in Dresden nur “Kupfersulfat flüssig” unzersetzt erhalten? Wer könnte mit einem Phasendiagramm des Kupfersulfates aushelfen, um die Künstler auch wissenschaftlich zu verstehen? Fragen über Fragen.
Die Gruppe der Edelgase ergänzen die Potsdamer Neuesten Nachrichten für Dieter Paul durch ein neues radioaktives Element. Wahrscheinlich fühlte die Redaktion, dass es ganz entfernt irgendwas mit den alten Griechen und mit Lichtschwert und Jedi-Ritter zu tun haben müsste. Und so klang — im Hinterkopf Obi-Wan Zenobi, Verzeihung Kenobi — das neue Gas durchaus korrekt, dazu noch philosophisch und kaufmännisch antik anmutend, sagenhaft edel:
Haben Sie schon in Ihrem Kühlschrank den Jogurt beim Linksdrehen beobachtet? Zumindest die Milchsäuren machen da wahnsinnige Strudel; das klickert, gluckert, glubscht und zieht so richtig rein. Die Moleküle kippen aber auch hin und her. Woher das kommt, wissen Aktive Life vom Hieber Club und Reinhard Hoffmann. Voraussetzung sind “vier verschiedene Anhängsel” an einem C-Atom. “Ist dies der Fall, so ist ein Molekül optisch aktiv. Diese Eigenschaft
In Lebensmitteln passiert überhaupt so ziemlich allerhand. Die Frankfurter Allgemeine, Zeitung für Deutschland (FAZ), berichtet über eine neue dänische Fettsteuer:
Ob ungesäuerte Fettsäuren sättigen?
Standard in deutschen Zeitungen ist explodierender Sauerstoff. Für die Autoren ist eine stinknormale Explosion ohne explodierenden Sauerstoff einfach unvorstellbar. In der Stuttgarter Zeitung geht die Geschichte für Dieter Kordes und Horst Jahnke damit los, dass 


<h2>Volle Absicht — Absoluter Unsinn</h2>
Auch wenn es dieses iEnergy Armband (sozusagen ein Band, das arm dran ist)
in den Körper schleudert, Peter Wolfgardt scheint nicht so recht dran glauben zu wollen.
Genau so zurückhaltend mit seiner Begeisterung ist Ralf Steudel, der Catherine Housecrofts und Alan G. Sharpes “Anorganische Chemie”, verlegt bei Pearson, München, gelesen hat. Danach wird Ammoniak großtechnisch nach dem Born-Haber-Kreisprozess hergestellt. Zwei Autoren, vier Übersetzer, ein Lektor und ein kapitaler Bock.
Die Ammoniaksynthese spielt auch in Fukushima eine große Rolle, berichtet der Kölner Stadtanzeiger:
Reinhard Halpaap meint dazu: “Falsch ist die Aussage ja eigentlich nicht, aber ob man in einem ziemlich zerstörten Kraftwerk die Haber-Bosch-Synthese durchführen will, kann ich kaum glauben.”
Dennoch muss was dran sein, denn die hoch angesehene FAZ (Martin Ernst liest) leitet Wasserstoff in den Reaktor, um eine Explosion zu vermeiden:
Zum Glück war es kein explosiver Sauerstoff.
Ach, noch so nebenbei: Die Menschheit wird nicht durch das Atom untergehen, sondern ersticken, vergiftet mit Blausäure, lernt Björn Schüpbach. Soweit berichtet <a href="https://spiegel.de" target="_blank">spiegel.de</a> noch korrekt über Forscher, die Kometenschweife untersuchen und daraus ihre Schlussfolgerungen ziehen. Wie sie auf Blausäure kommen? So:
Chemie vom Feinsten gibt es im All sowieso. Nach Angaben von Spektrum der Wissenschaft (?) auch auf dem Saturnmond Titan. Er ist der Erde sehr ähnlich, nur dass auf
Seine Kompetenz als Gesundheitsberater spielt der ADAC in der Mitgliederzeitschrift Motorwelt dann voll aus, wenn es um die Vorsorge geht. Professor Georg Vogel empfiehlt die Kombination von probiotischem Jogurt und Flohsamen und “stellte eine deutlich bessere Darmgesundheit und eine gestärkte Immunabwehr fest”. Warum? Darum:
Die Abwehr von Milbe, Motte, Bettwanze und Floh geht für Manuel Gensler am besten mit Chrysamed. Mit dem “speziell entwickelten Chrysa-Emulgator” wird eine für
Eine schöne Vorstellung: kleine und große Wassermoleküle, in denen die Wirkstoffe gleichmäßig im freien Raum der bindenden Orbitale und in der Leere zwischen Kern und Elektronen verteilt sind.
Das gleiche Prinzip möchte auch der Spiegel für die Energiespeicherung nutzen: Techno-


<h2>Unfälle</h2>
Die Welt (und dpa) berichtete (inzwischen nicht mehr) auf welt. de über zwei LKW:
Auf der A 8 bei Stuttgart sind nach einem Unfall von zwei Lastzügen ätzende Essigsäure und Benzin ausgelaufen. Vor allem die Bergung der Säure stellte die Einsatzkräfte vor große Probleme.
Ulrich Scharfenort fragt sich da, was das für Probleme sein sollen. Ob man mit Wasser verdünnt oder sich Salat besorgt?
Katrin Krieg kann das Rätsel mit einer Information aus <a href="https://Stuttgart-journal.de" target="_blank">Stuttgart-journal.de</a> lösen. Dort steht zur “Flüssigkeit”: “Es handelt sich hierbei, wie schon erwähnt um Benzin und Butylacetat (Essigsäure).” Und weil Butylacetat so schräg klingt, haben das andere Medien einfach weggelassen. Egal, falsch war es eh und Essigsäurebutylester wäre als Wort viel zu lang gewesen.
Die Gefahr einer Verpuffung bestand in Riegel bei einem umgekippten Gefahrguttransporter zu keinem Zeitpunkt. Es bestand vielmehr Explosionsgefahr. Und das kam so: Aus einer oder mehreren Gas-
flaschen entwich Helium, was zu einer Explosionsgefahr führte und die Bergung sehr gefährlich machte. Messungen der Feuerwehr zeigten “in der Luft einen erhöhten Heliumanteil.” 
Aus dem erhöhten Heliumgehalt schloss die Polizei (und liest Bettina Leyen) auf eine oder mehrere beschädigte Gasflaschen. Konsequenz: Stundenlange Vollsperrung der Kreisstraße zwischen Riegel und Teningen.
Die volle Chemie kam zum Tragen, als in Hamburg-Harburg an der TU zwar zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für die Bevölkerung bestand, aber die Feuerwehr in Schutzanzügen das Gebäude betreten musste. Elf Studenten und Mitarbeiter kamen zur Beobachtung auf die Intensivstation. Das war, schon wieder nach Angaben der Nordwest-Zeitung in Oldenburg, passiert:
Das furchtbare Giftgas Methylcyanid wurde nach Behördenangaben “aus Acetonitril freigesetzt”. Bedenklich: Es hätten sich leicht Essigsäurenitril und Ethannitril bilden können. “Wie gut”, meint Michael Hahn, “dass die Journalisten nicht wissen, dass Methylcyanid unterhalb von 228 K einen Feststoff mit dem entsetzlichen Namen C-Methyl-Azaethin bildet.”
Die Frankfurter Rundschau erfindet im Rahmen eines Katastrophenüberblicks eine neue Produktion bei Merck:
Ob die Darmstädter schon, wie Karin Schmitz jetzt auch, wissen, dass sie die Quadratur des Kreises zumindest in der Festkörperchemie geschafft haben?
Jetzt noch abschließend drei Nettigkeiten zum Kohl(en)stoff. Die erste kommt aus dem wichtigsten Teil der bedeutendsten deutschsprachigen Chemiezeitschrift. Die Gesellschaft Deutscher Chemiker berichtet dort — Gerhard Karger liest genau — über ihre Veranstaltungen vor Ort. In diesem Fall, logisch, in Oldenburg:
Nicht völlig falsch liegt die Bild-Zeitung, die Peter Wolfgardt entfaltete; zumindest bleibt Raum für eine wohlwollende Interpretation:
Aber auch die Frankfurter Rundschau ist sich — nicht ganz — sicher:
Ein Jahr der Chemie?
Dringend gebraucht!


— — — Ein Team der Universität Bristol hat durch Lösen von Eisen in einem flüssigen Tensid eine magnetisch steuerbare Seife hergestellt. Die Engländer arbeiteten bereits an Seifen, die auf Licht, Kohlendioxid oder Änderungen des pH-Werts, der Temperatur oder des Drucks reagieren. Dies ist die erste Seife weltweit, die auf ein Magnetfeld anspricht.
Zur Untersuchung ihrer Eigenschaften schob das Team einen Magneten in ein Testrohr mit der neuen Seife, die unter einer organischen Lösung mit geringerer Dichte lag. Nach Einführung des Magneten überwand die eisenreiche Seife sowohl die Schwerkraft als auch die Oberflächenspannung zwischen Wasser und Öl und schwebte durch die organische Lösung zum Magneten. Das französische Institut Laue-Langevin in Grenobel, Heimat der weltweit stärksten Neutronenquelle, bewies mit Kleinwinkelneutronenstreuung, dass die magnetischen Eigenschaften der Seife von eisenreichen Mizellen in der wässrigen Tensidlösung herrühren. Künftige Anwendungen der magnetischen Seife sehen die Forscher bei Umweltsäuberungsaktionen und Wasserbehandlungen, denn das Tensid ist einfach zu entfernen. Experimente, die eine genaue Kontrolle von Flüssigkeitströpfchen erfordern, ließen sich mit diesem Tensid und einem Magnetfeld vereinfachen.
P. Brown, A. Bushmelev, C. P. Butts et. al . Angew. Chem. DOI: 10.1002/ ange.201108010


— — — Geigen aus pilzbehandeltem Holz brauchen den Vergleich mit einer Stradivari nicht zu scheuen, wie ein Blindtest vor Fachpublikum ergab. Der Fäulnispilz Physisporinus vitreus baut ganz bestimmte Strukturen im Fichtenholz ab und stellt so Holz mit hervorragenden Klangeigenschaften her. Allerdings gibt es die Klangwunder bisher erst als Einzelstücke.
Damit die Biotechgeigen künftig in größerer Zahl hergestellt werden können, arbeitet Francis Schwarze, Forscher an der Eigenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt Empa, daran, die Pilzbehandlung und damit den Fäulnisprozess des Holzes zu optimieren und zu standardisieren.
Für die Fortsetzung seines Projekts Pilzgeige hat der Empa-Forscher in der Walter-Fischli-Stiftung einen neuen Geldgeber gefunden: Walter Fischli — Mitgründer der Biotech-Firma Actelion und selber begeisterter Hobbygeiger — hat beschlossen, Schwarze zu unterstützen. Bis er das erste Pilzgeigenholz allerdings in Empfang nehmen kann, müssen die Forscher noch Tests an unbehandeltem und behandeltem Holz durchführen. Sie ermitteln Schallgeschwindigkeit, Schallschwächung und Dichte des Klangholzes. Ultraschallexperten prüfen, in welchen Bereichen der Fäulnispilz aktiv war, und Profis für optische Messverfahren bilden ab, wie verschiedene Klanghölzer und ganze Instrumente akustisch abstrahlen.
Zur Haltbarkeit der Instrumente gibt es noch keine Studien.
F. Schwarze, M. Schubert, App. Microbio. Biotech. DOI 10.1007/s00253—011—3539—1

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