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§ Die „Korrespondenz“ veröffentlicht Briefe an die Redaktion. Gedruckt und online steht sie allen Lesern der Nachrichten aus der Chemie offen. Bitte senden Sie Ihre Zuschrift mit einem Umfang von maximal 1500 Zeichen als E-Mail an: <a href="mailto:nachrichten@gdch.de">nachrichten@gdch.de</a>. Die Redaktion behält sich Kürzungen vor.<h2>Hartmann war der erste! Corrigendum zu den Meilensteinen 2022</h2>Durch Professor Dr. Christian Reichardt, Universität Marburg, wurden wir darauf hingewiesen, dass das älteste chemische Laboratorium an einer europäischen Universität nicht 1669 in Leiden von Franciscus Sylvius [Nachr. Chem. 2022, 70(1), 8, im Artikel auf S. 27], sondern 1609 in Marburg als „Laboratorium chymicum publicum“ von Johannes Hartmann gegründet wurde. Aus diesem Grunde hat die GDCh das Nachfolgegebäude dieses Hartmannschen Laboratoriums im Jahr 2015 zur „Historischen Stätte der Chemie“ erklärt. Gleichwohl eröffnete Sylvius das erste akademische chemische Laboratorium an der ältesten Universität der Niederlande in Leiden, das seinen Namen trägt.<div><img src="https://media.graphcms.com/5HBCAvvLQmeBENCCpoLW">

</div>Wladimir Reschetilowski<h2>Effizienz-Priorisierung für „grünen Strom“</h2>Im Jahr 2020 wurden in Deutschland laut Bundesverband der Energie und Wasserwirtschaft 564 TWh Strom verbraucht, von denen eine Rekordmenge von 251 TWh aus erneuerbaren Primärenergiequellen (Wind, Solar, Hydro, Biomasse) erzeugt wurde. Dies sind allerdings lediglich 45 Prozent des Strom- beziehungsweise nur 10 Prozent des gesamten deutschen End-energieverbrauchs von 2500 TWh (Quelle: UBA, Stand 10/2019). Der Umbau des heute überwiegend auf fossilen Energieträgern beruhenden Energiesystems auf ein strombasiertes System wird wegen der viel geringeren Umwandlungsverluste auf dem Weg vom Primärenergieträger zur End- und Nutzenergie zwar zu erheblichen Effizienzgewinnen führen – zu den unangenehmen Wahrheiten gehört jedoch, dass der dafür zusätzlich zu den heutigen Mengen zu erzeugende „grüne“ Strom auf absehbare Zeit ein außerordentlich knappes Gut bleiben wird.In welchen Sektoren des Energiesystems kann die Substitution des heute eingesetzten fossilen Energieträgers durch „grünen“ Strom den größten CO2-Minderungseffekt erzielen? In diesen Sektoren sollten Investitionen in den Technologieumstieg vorrangig durch Fördermittel stimuliert werden. Das Vorgehen entspricht methodisch dem in der Betriebswirtschaft verwendeten Merit-order-Prinzip, welches zum Beispiel in der Energiewirtschaft dazu benutzt wird, die Einsatzreihenfolge der zu unterschiedlichen Kosten produzierenden Kraftwerke auf einem Stromhandelsplatz zu ermitteln: Beginnend mit dem wirtschaftlichsten Kraftwerk werden solange Kapazitäten mit höheren Kosten zugeschaltet bis die Kapazität für die letzte nachgefragte Megawattstunde erreicht ist. Im Ergebnis wird so die Stromnachfrage zu den niedrigsten Kosten gedeckt, also mit dem geringsten Einsatz der knappen Ressource Geld.Übertragen auf die Aufgabe der Substitution fossil erzeugter Endenergie durch „grüne“ Elektrizität bedeutet das, dass für die Verteilung der bis auf weiteres knappen Ressource „grüne“ Elektrizität ermittelt werden muss, wie hoch der CO2-Minderungseffekt je eingesetzter TWh ist. Das wirtschaftlichste Kraftwerk entspricht jetzt der Technologie mit dem höchsten CO2 Reduktionspotenzial. Eine solche Analyse, die auf der einen Seite die spezifischen CO2 Emissionen pro TWh End- oder Nutzenenergie und auf der anderen Seite die Wirkungsgrade der gegebenenfalls involvierten Umwandlungsketten berücksichtigt, bestätigt zum Teil die aktuellen politischen Prioritäten, zeigt aber auch, dass diese (noch) nicht in allen Fällen richtig gesetzt sind (Zahlen sind Mio. Tonnen CO2 pro TWh):Braunkohle Kraftwerk alt abschalten: 1,16Benzinmotor → Elektroauto: 1,12Ölheizung → Wärmepumpe JAZ 4: 0,98Braunkohlekraftwerk neu, abschalten: 0,94Steinkohlekraftwerk alt, abschalten: 0,95Dieselmotor → Elektroauto: 0,86Gasheizung alt → Wärmepumpe JAZ 4: 0,78Ölheizung → Wärmepumpe JAZ 3: 0,74Steinkohlekraftwerk neu, abschalten: 0,75Gasheizung → Wärmepumpe JAZ 3: 0,58Gaskraftwerk alt, abschalten: 0,5Gaskraftwerk neu (GUD), abschalten: 0,35E-Fuel Diesel: 0,16E-Fuel Benzin: 0,21(Datenquelle: spezifische Kraftwerks-Emissionen: Öko-Institut, Wikipedia; Wirkungsgrad Ottomotor: 0,25; Wirkungsgrad Dieselmotor: 0,3; Wirkungsgrad BEV: 0,8 )Alle oben aufgeführten Maßnahmen erhöhen die Nachfrage nach Elektrizität aus erneuerbaren Quellen über die heute in Deutschland erzeugten Mengen hinaus. Parallel zur zielgerichteten Stimulierung von Investitionen in die einzelnen Technologien muss daher dafür gesorgt werden, dass diese nicht mehr auf konventionell erzeugte Elektrizität angewiesen sind. Solange der Umbau der Erzeugungskapazitäten nicht mit der steigenden Nachfrage synchronisiert werden kann, ist für die Übergangszeit der Ausbau der erdgasbasierten Gas- und Dampf-Kombikraftwerke zwingend, die im Vergleich zu alten Braunkohlekraftwerken lediglich ein Drittel der CO2-Emissionen pro TWh verursachen.Ekkehard Schwab

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<h2>Chemieunterricht Neuer Fachgruppenvorstand gewählt</h2>Die Mitgliederversammlung der Fachgruppe Chemieunterricht hat am 25. September 2021 den Vorstand für die Amtsperiode 2022–2024 gewählt. Der neue Vorstand setzt sich aus Vertretern der Fachdidaktik, der Fachwissenschaften, der Schule und der Industrie zusammen:<list list-type="simple"><list-item></list-item></list>Prof. Dr. Claudia Bohrmann-Linde, Univ. Wuppertal<list-item>Prof. Dr. Richard Göttlich, Univ. Gießen</list-item><list-item>StD. Waltraud Habelitz-Tkotz, Emil-von-Behring-Gymnasium, Spardorf</list-item><list-item>Dr. Ute Krupp, Henkel, Düsseldorf</list-item><list-item>Prof. Dr. Arno Pfitzner, Univ. Regensburg</list-item><list-item>Prof. Dr. Oliver Tepner, Univ. Regensburg</list-item><list-item>StR. Benjamin Thome, Gemeinschaftsschule in den Fliesen, Saarlouis</list-item>Der Vorstand hat in seiner konstituierenden Sitzung am 8. November 2021 Richard Göttlich zum Vorsitzenden (1. Januar 2022 bis 31. Dezember 2023) und Claudia Bohrmann-Linde zur stellvertretenden Vorsitzenden (1. Januar 2022 bis 31. Dezember 2023) und zur designierten Vorsitzenden (1. Januar 2024 bis 31. Dezember 2024) gewählt.<h2>Festkörperchemie und Material- forschung</h2>Im September 2021 trafen sich deutsche Festkörperchemiker zum 55. Hemdsärmelkolloquium an der Universität B<xref rid="nadc20224123948-fig-0001" ref-type="fig">ay</xref>reuth. Von den 150 Teilnehmern wurden dabei in 40 Kurzvorträgen aktuelle Themen und Problemstellungen der Festkörperchemie diskutiert.<figure><img src="https://media.graphcms.com/HDGnVpgYQfOczyGP9Peq"><figcaption><label>Abb. 1: </label>Audimax der Universität Bayreuth: Hier trafen sich die Festkörperchemiker zum 55. Hemdsärmelkolloquium. Foto: Universität Bayreuth</figcaption></figure>
In ungewohnt herbstlicher Atmosphäre fand vom 22. bis 24. September 2021 das Hemdsärmelkolloquium – pandemiebedingt mit eineinhalbjähriger Verspätung – zum ersten Mal in Bayreuth statt. Die längere Verzögerung ermöglichte es den Organisatoren Josef Breu, Jürgen Senker, Matteo Bianchini, Roland Marschall und Mirijam Zobel, nach langer Abstinenz wieder eine Vortragstagung in Präsenz abzuhalten. Im Mittelpunkt der Tagung stand traditionsgemäß die Diskussion breit gefächerter, offener Probleme der Festkörper- und Materialchemie in fünf- bis zehnminütigen Kurzvorträgen.In etwa 40 Präsentationen berichteten etablierte Arbeitsgruppenleiter, Nachwuchswissenschaftler und Sponsoren aus der Wirtschaft über aktuelle Forschungsergebnisse und die neuesten Entwicklungen in der Analyse und Charakterisierung neuer Materialien. Aufgrund des späten Zeitpunkts und der anhaltenden Pandemie ist das nächste Hemdsärmelkolloquium für Frühjahr 2023 in Dresden geplant.Daniel Friedrich <a href="mailto:Daniel.Friedrich@uni-bayreuth.de">Daniel.Friedrich@uni-bayreuth.de</a><h2>Seniorexperten Chemie (SEC) 17 Jahre Seniorexperten Chemie – In Wernigerode wird gefeiert</h2>Hätten Sie‘s gewusst: „Wernigerode ist Sachsen-Anhalts Gourmet-Hauptstadt“ (Die Welt, 4. November 2019). Mehr Superlative gefällig? Deutschlands höchstgelegener Bahnhof für Dampflokomotiven, eine der größten Biermarken Deutschlands, drei Unesco-Welterbestätten auf engstem Raum in der Nähe oder gar das achte Jahrestreffen der Seniorexperten Chemie! Das findet vom 2. bis 4. Mai 2022 im HKK Hotel in Wernigerode statt – und wir hoffen, dass es diesmal nach zweimaligem Verschieben funktioniert und Sie dabei sein können.Das Motto ist diesmal: „Chemie – vielseitig, spannend, unentbehrlich.“ Wie immer liegt der Schwerpunkt auf erstklassigen Vorträgen über ein breites Spektrum an Themen aus Naturwissenschaft, Technik, Umweltschutz und Medizin: Der Höhepunkt wird der Festvortrag zu unserem 17-jährigen Jubiläum von Klaus Dörre, Institut für Soziologie, Uni Jena sein: „Von der Zangenkrise zur Nachhaltigkeitsrevolution? Alternde Gesellschaften in der Großen Transformation.“Weiter weist das Programm folgende Vorträge auf: Molekulare Maschinen (Rainer Herges), Flow Chemistry (Joachim Heck), Personalisierte Ernährung (Hannelore Daniel), Lebensmittelfälschungen (Marcus Fischer), Weltkulturerbe Oberharzer Wasserwirtschaft – Vorindustrielles Energiesystem und barrierefreie Wege durchs Montanrevier (Ulrich Reiff), Bekämpfung von Prostata-Krebs (Klaus Kopka), Fleisch aus der Petrischale (Christian Struck), Kunststoffe: Aus Alt mach Neu (Helmut Ritter), 3D Printing – Materials &amp; Technology (Odo Wunnicke), Power-to-X (Martin Vollmer), Elektromobilität (Gerhard Kreysa), Serendipität – Die Rolle des Zufalls bei Entdeckungen! Wie kommt Neues in die Welt? (Eberhard Ehlers) und Harzer Mineralienschätze (Wilfried Ließmann).Zwischen den Vorträgen und am Abend gibt es reichlich Zeit für Diskussion und Gedankenaustausch. Ein weiteres Highlight wird das Bankett am Gesellschaftsabend mit Beiträgen zum 17. Jubiläum der SEC sein. Poster von jungen Forschern aus der Chemie und Lebensmittelchemie und Ausflüge nach Goslar und Halberstadt sowie eine Stadt- und Rathausbesichtigung von Wernigerode runden das Programm ab.Das Harzer Kultur- und Kongresshotel (HKK) bietet alles unter einem Dach: Kongress, Übernachten, Essen und Parkplatz. Dazu ein Aufenthalt im charmanten Wernigerode, der zur Verlängerung einlädt. Zur Sicherheit der Teilnehmerinnen und Teilnehmer hat das Hotel ein umfangreiches und den Verordnungen entsprechendes Hygienekonzept erarbeitet. Mehr Information unter <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.gdch.de/sec2021" target="_blank">www.gdch.de/sec2021</a></ext-link>; seit 1. Dezember 2021 ist dort auch die Online-Anmeldung freigeschaltet. Bitte beachten Sie, bei der Hotelreservierung das Kürzel „SEC“ anzugeben, um den vergünstigten Zimmerpreis zu bekommen.Klaus-Peter Jäckel, Fachgruppenvorsitzender

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