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<h2>Opinions, and More!</h2>I share Peter Gölitz’s point of view in his excellent column “Meinung in Primärjournalen? Unbedingt!” [Nachr. Chem. 2021, 69(5), 19]. And I understand that there are changes being seriously discussed by Angewandte Chemie in its policies with respect to publishing essays. We will in time hear what those changes are, but I feel I need to write now an open letter to the community to urge Angewandte Chemie (with the GDCh and Wiley-VCH involved) as it considers its future, to continue publishing essays and editorials of every kind – historical, reflective, philosophical, biographical.You know well where I come from; 52 years of publishing good science in Angewandte Chemie, 33 years of writing essays in the same journal. The well-being of the journal, in changing and difficult times for the scientific enterprise in general, is very close to my heart. I feel the pressures under which the Editors of Angewandte Chemie toil, continuing to publish the best chemistry in the world.The essays and editorials that Angewandte Chemie has published have added in a marked way to the journal’s standing in and service to the community. My guess is that a bibliometric analysis will give ambiguous results – i.e., it will not show that the essays are cited more often than the scientific articles. But I think there is no question that the involved reader, at every level in the community, looks forward to the essays when we open an issue (now electronically). We turn to the essays. In doing so, we are not searching for the chemical equivalent of scandal (that is reserved for sections of Science and Nature) – we are looking for something readable, interesting, and instructive. for the biographical, the historical. And occasionally we seek still more – we want and need the reflection and consideration of moral issues in the profession that the rush of everyday scientific life might have had us put aside.One might not have anticipated in the year 1945 that one could say today, with absolutely no exaggeration, that Angewandte Chemie is one of the two best chemistry journals in the world. The science Angewandte published and keeps publishing, its exigent referees, its diligent and chemistry-savvy editors, did it. As did the careful commissioning of moderate length, critically chosen, reviews. And so did the essays and editorials – I am convinced that is so, and this is an opinion shared by many of our colleagues.And even when there are two preeminent journals, I think it is also clear to me which is “better.” It’s Angewandte Chemie. Just because it is more than “just” breakthrough science. The essays and editorials – be they historical, or social issue-oriented, or personal – make it “more”, give it bonus value. This is not a race, but to the community, Angewandte Chemie leads. I’m convinced this is because of the vision of essays and editorials.My friends, I urge you reaffirm the course that formed naturally over 30 years – please continue to publish essays and editorials. It is the place where chemists go for reliable commentary and perspectives on social, moral, and professional issues. The community needs it; since the departure of The Chemical Intelligencer there has been no other place for intelligent social reflection within chemistry, no place where historians and philosophers of science could so-to-speak meet with chemists. Maintain the hand stretched out to this community, this way of adding value to good science. Keep the leadership role of Angewandte Chemie, keep what made Angewandte Chemie “more”.Roald Hoffmann<h2>Ergebnisse nach Wunsch</h2>Es müssen nicht gleich Fälschungen sein [wie im Interview „Ein gewisser Jagdinstinkt“ in Nachr. Chem. 2021, 69(5), 8: Vor Jahrzehnten fiel mir in der Publikation eines international sehr renommierten Chemikers die Abbildung eines NMR-Spektrums auf, in welchem das Rauschen offenkundig von einem Rechtshänder verfasst wurde. Zufällig sprach ich einmal jemanden aus dem Arbeitskreis des Kollegen an – der sagte, der Chef würde einfach keine perfekt aussehende Spektren akzeptieren. Tatsächlich war der Kollege schon durch seine Vorträge als Perfektionist wohlbekannt. Das hat damals sicher keinen Schaden angerichtet, tatsächlich aber erlauben seit langem moderne Programme elegante Möglichkeiten der Spektrenbearbeitung, von Rauschunterdrückung bis zur Signal“verbesserung“. Eine gewisse Abhilfe könnte die Erfordernis sein, bei Publikationen Rohdaten, zum Beispiel NMR-FIDs einzureichen.Übersehen sollte man nicht das weitaus gravierendere Problem von Ergebnissen nach Wunsch eines dominierenden Leiters von Forschungsgruppen, dem nicht selten Mitarbeiter die von ihm erwarteten Resultate liefern. Dafür gibt es auch in der Chemie mehrere Beispiele, auch aus renommierten Forschungsgruppen in den USA und auch in Deutschland. Carl Djerassi hat das in seinem wie ich finde besten Buch „Cantors Dilemma“ zum Thema gemacht.Hans-Jörg SchneiderDie „Korrespondenz“ veröffentlicht Briefe an die Redaktion. Gedruckt und online steht sie allen Lesern der Nachrichten aus der Chemie offen. Bitte senden Sie Ihre Zuschrift mit einem Umfang von maximal 1500 Zeichen als E-Mail an: <a href="mailto:nachrichten@gdch.de">nachrichten@gdch.de</a>. Die Redaktion behält sich Kürzungen vor.<figure><img src="https://media.graphcms.com/LEFx89xrR7mCXMSy3qEG"><figcaption><label>Abb. 1: </label></figcaption></figure>
<figure><img src="https://media.graphcms.com/QWOJeGFfRqUp0gdkx9x0"><figcaption><label>Abb. 2: </label></figcaption></figure>

Meldung

Korrespondenz

Opinions, and More!I share Peter Gölitz’s point of view in his excellent column “Meinung in Primärjournalen? Unbedingt!” [Nachr. Chem. 2021, 69(5), 19]. And I understand that there are changes being seriously discussed by Angewandte Chemie in its policies with respect to publishing essays. We wil...

<h2>Sommerlektüre Empfehlungen von Nachrichten-Kuratorium und -Redaktion</h2>Burkhard König, Universität RegensburgDer Mann und das Holz. Von Lars Mytting<div><img src="https://media.graphcms.com/LKzpHAgURUO3CDIf2zqJ">

</div>Darum gehts: Das Buch erläutert unterhaltsam und informativ alle Aspekte rund ums Brennholz als anekdotenreiche Kulturgeschichte des Holzes. Vom Spalten, Trocknen und Aufstapeln bis hin zum richtigen Anzünden und Abbrennen.Das gefällt mir: Mit diesem Buch kann man sich schon im Sommer auf gemütliche Winterabende freuen und vorbereiten.Eignet sich auch für Frauen – und alle, die etwas Praktisches suchen und einen Kamin oder Holzofen besitzen.Insel-Verlag 2014. 222 Seiten, geb. 18 Euro. ISBN 978–3–458–17601–5Eberhard Ehlers, Seniorexperten ChemieTanz der Elemente – Über die Schönheit des Periodensystems. Von Michael Pilz<div><img src="https://media.graphcms.com/4Z54xhXfTuStnQbA6PrR">

</div>Darum gehts: Die Kulturgeschichte der Elemente in zwölf Kapiteln, interessant und vor allem amüsant. Der Autor hat den Anspruch, die Chemie als fröhlichste Wissenschaft unserer Zeit zu beschreiben.Das gefällt mir: Der Autor weckt Erinnerungen an die Stunden im Chemieraum des Gymnasiums oder im Chemiehörsaal seiner Alma Mater, in denen man die Tafel der Elemente immer vor Augen hatte:Eignet sich für laue Sommerabende auf der häuslichen Terrasse oder an einem entfernteren Urlaubsort.Residenz-Verlag 2019. 224 Seiten, geb. 22 Euro. ISBN 978–3–701–73483–2Redakteurin Frauke ZbikowskiUnsere Welt neu denken. Eine Einladung. Von Maja Göpel<div><img src="https://media.graphcms.com/zQiAvsjiRHi1KvVLrMvJ">

</div>Darum gehts: Wir alle zusammen verbrauchen mehr Ressourcen, als unser Planet hergibt. Und das fast 50 Jahre, nachdem der Club of Rome die Grenzen des Wachstums beschrieben hat. Die Autorin diskutiert die gängigen Thesen, wie wir zukunftsfähiger (manche sagen „nachhaltiger“) leben können. Dabei erinnert sie daran, dass alle Lösungsansätze menschliche Verhaltensweisen, ökonomische Bedingungen und Gerechtigkeit berücksichtigen müssen, um zu funktionieren.Das gefällt mir: Die Autorin beschwört nicht den Weltuntergang, sondern argumentiert lösungsorientiert und optimistisch. (Im Interview mit dem rbb wurde sie als allererstes gefragt, warum sie auf dem Cover nicht lächelt.)Eignet sich für alle, die glauben, dass Naturwissenschaft und Technik allein Klima- und andere Umweltprobleme lösen können. Für alle anderen auch.Ullstein-Verlag 2020. 208 Seiten, geb. 17,99 Euro. ISBN 978–3–550–20079–3Hans-Dieter Arndt, Universität JenaDie Vermessung der Welt. Von Daniel Kehlmann<div><img src="https://media.graphcms.com/RhSruLtBRq2jL5TaAfJZ">

</div>Darum gehts: Alexander von Humboldt und Carl Gauss vermessen die Welt ihrer Zeit, jeder auf seine Weise. Ein amüsante Vermischung von anregend Historischem und gekonnter Fiktion.Das gefällt mir: Die Charakterzeichnung, die steten Wendungen und der kurzweilige Hang zur Satire.Eignet sich für alle mit Faible für Historienromane und für jene, die mit dem Begriff „Wissenschaftlerpersönlichkeit“ bis dato wenig anfangen konnten.Rowohlt-Verlag 2008. 304 Seiten, brosch. 10 Euro. ISBN 978–3–499–24100–0Redakteurin Maren BulmahnAlle Toten fliegen hoch, Teil 1: Amerika. Von Joachim Meyerhoff<div><img src="https://media.graphcms.com/OVT9tBRS5KR1B9RTq5yH">

</div>Darum gehts: Im ersten Teil des autobiografischen Romans des Schauspielers lebt er in den 1980er Jahren als Austauschschüler in Wyoming. Der ursprünglich fürs Theater geschriebene Text beschreibt episodenhaft das Leben dort und in der norddeutschen Provinz. Die Teile 2 bis 5 berichten aus Theater und Liebesleben, Psychiatrie und Schlaganfall.Das gefällt mir: Oft erkenne ich meine Erfahrungen wieder. Andere sind mir vollkommen fremd. Dennoch – oder deswegen – amüsiert mich das Lesen und regt mich zum Denken an.Eignet sich für Menschen, die gerne auch mal leicht und locker lesen.Verlag Kiwi, 2013–2020. 336 Seiten, brosch. 12,00 Euro. ISBN 978–3–462–04436–2Ursula Westphal, Initiativgemeinschaft Außeruniversitärer Forschungseinrichtungen in AdlershofÜber Menschen. Von Juli Zeh<div><img src="https://media.graphcms.com/qZWNZTyQSlC0VKCZGdgo">

</div>Darum gehts: Eine junge Berlinerin zieht mit ihrer Hündin ins Brandenburgische Dorf Bracken. Sie wird Teil der Dorfgemeinschaft und lernt viel über Menschen, auch über sich selbst.Das gefällt mir: Juli Zeh schafft in ihrem Roman eine starke Authentizität; der Leser/die Leserin erlebt die Geschichte gefühlt nahezu vor Ort.Eignet sich für den von Vielen geplanten Sommerurlaub in Deutschland.Luchterhand Literaturverlag 2021. 416 Seiten, geb. 22 Euro. ISBN 978–3–630–87667–2Vera Köster, Wiley-VCHDer Idiot des Hauses. Von Wolfgang Komm<div><img src="https://media.graphcms.com/Qggxkk2uRg6RpvBnp9qQ">

</div>Darum gehts: Ein Buch über Einsiedelei in der Stadt. Ein Mann verlässt seine Wohnung nicht mehr und reflektiert über sein in die Sackgasse geratenes Leben und macht damit seiner Umgebung Angst.Das gefällt mir: Die Idee – natürlich auch vor dem Hintergrund des Lockdowns, währenddessen solches Verhalten plötzlich gewollt war. Die Beschreibungen sind schön. Das Buch ist aus den frühen 1980ern, das merkt man bei manchen Einstellungen und misslungenen Lebenskonzepten.Eignet sich für Menschen, die gerne über skurrile Typen lesen.Suhrkamp-Verlag 1988. Gebraucht ab 0,47 Euro. ISBN 978–3–518–37228–9Wolfram Koch, GDChDie Tudor-Trilogie. Von Hilary Mantel<div><img src="https://media.graphcms.com/vZCqSJfTru0qStQSgvLA">

</div>Darum gehts: Um den Aufstieg Thomas Cromwells (1485 – 1540) aus kleinbürgerlichen Verhältnissen zum wichtigsten und einflussreichsten Berater Heinrich VIII. Seine Rolle bei der Gründung der von Rom unabhängigen anglikanischen Kirche sowie bei den Wirrungen um die Frauen des Königs stehen im Mittelpunkt.Das gefällt mir: Die differenziert beschriebene Hauptfigur. Mantels Cromwell ist genialer Stratege ebenso wie empathischer Familienmensch.Eignet sich für Menschen mit Interesse an der Geschichte der beginnenden Neuzeit und vor allem der Rolle Englands.Dumont-Verlag 2010–2021. Band 1: 767 Seiten, brosch. 14 Euro, ISBN 978–3832161934; Band 2: 480 Seiten, brosch. 12 Euro, ISBN 978–3832162740, Band 3: 1104 Seiten, brosch. 16 Euro, ISBN 978–3832165765

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