Gesellschaft Deutscher Chemiker

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Nachrichten aus der Chemie, Juli 2016, Seite 789, DOI, PDF. Login für Volltextzugriff.

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Hilflose Gesten

Zum Artikel „Keine Stelle mehr an der Uni – noch keine in der Industrie“ [Nachr. Chem. 2016, 64, 591] möchte ich anmerken: All die Bewerbungstrainings für Berufseinsteiger sind Gesten der Hilflosigkeit, da sie nichts an der grundlegenden Situation ändern. Wenn sich 100 Absolventen auf 60 Stellen bewerben, bleiben Arbeitslose übrig, ganz gleich wie perfekt sie sich beworben haben. Wir haben auf dem Arbeitsmarkt für Chemiker zurzeit ein Überangebot an Arbeitskräften. Dieses Missverhältnis kann durch zwei Faktoren entschärft werden: mehr Arbeitsplätze oder weniger Bewerber. Mehr Arbeitsplätze können wir nicht einfach aus dem Ärmel schütteln, da die Kernarbeitsbereiche für Chemiker zu einem großen Teil in stark globalisierten Industrien sind. Wesentlich einfacher dürfte es sein, die Zahl der Absolventen zurückzufahren, um sie an den Bedarf anzupassen. Zurzeit geschieht leider das Gegenteil: Absolventen- wie Anfängerzahlen steigen, getrieben von der Werbung für Mint.

An alle Chemikerkollegen: Welche Lösungsmöglichkeiten sehen Sie?

Thomas Jany

Thomas.4242@gmx.de

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