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Im Jahr 1997 standen in Konstanz beim Get-together ein paar Chemiker zusammen und redeten Benzin. Ihr Konferenzergebnis war die „Moko Siegen“: eine Einladung des damaligen Prodekans der Siegener Chemie, Bernd Wenclawiak, an alle Leser der Nachrichten aus Chemie, Technik und Laboratorium. Sie sollten zusammen mit ihm durch das Siegener Land fahren und über Katalysatorchemie diskutieren. In diesem Sommer feierten die Chemiker und ihre Freunde an zwei Tagen im Weserbergland die 25. Moko Siegen. Im Mittelpunkt wieder eine museale Sammlung von Motorrädern, dieses Mal der PS-Speicher in Einbeck. Mit Holzminden war das chemische Thema für den Moko-Präsidenten Jürgen Niemann vorgegeben: In der Tradition von Haarmann &amp; Reimer sowie Dragoco hat die Stadt „Europas erstes Erlebnishaus der Düfte und Aromen“ gebaut. Das moderne, interaktive Haus startete im vergangenen Jahr, 150 Jahre nach dem Beginn der Vanillinproduktion. Die Chemiker und ihre Freunde starten im nächsten Jahr in die fränkische Schweiz und laden herzlich ein. .lz.

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Jubiläums‐Moko

Im Jahr 1997 standen in Konstanz beim Get-together ein paar Chemiker zusammen und redeten Benzin. Ihr Konferenzergebnis war die „Moko Siegen“: eine Einladung des damaligen Prodekans der Siegener Chemie, Bernd Wenclawiak, an alle Leser der Nachrichten aus Chemie, Technik und Laboratorium. Sie soll...

Die erste International Conference on Anti-Infectives (ICA2025) fand vom 20. bis 22. Mai an der Universität des Saarlandes statt. Organisiert wurde das dreitägige Symposium von Christine Beemelmanns, Tobias Gulder, Chantal Bader und Alexander Kiefer vom Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland (HIPS). Rund 250 Teilnehmende aus dem In- und Ausland informierten sich in 24 Kurzvorträgen und 15 Plenarvorträgen über die aktuelle Antiinfektiva-Forschung und stellten 87 Poster vor.Das wissenschaftliche Programm der ICA2025 umfasste Themen wie Naturstoffforschung, Infektionsbiologie, translationale Wirkstoffentwicklung (Drug Discovery) und innovative Applikationsformen (Drug Delivery). Die Konferenz betonte neue molekulare Targets, mikrobiomgestützte Strategien, bioaktive Naturstoffe und bioinformatische Werkzeuge zur Genclusteranalyse sowie deren Anwendung in der synthetischen Biologie. In Kurzvorträgen sprachen Nachwuchsforschende über Ansätze, neue Methoden und Forschungsergebnisse der antiinfektiven <link href="#nadc20254152454-fig-0001">Wirkstoffforschung.<figure xml:id="nadc20254152454-fig-0001"><figure><img alt="image" src="https://eu-central-1.graphassets.com/Aype6X9u2QGewIgZKbFflz/cmewbd30ihgfj08uocm4r0206"><figcaption><label>Abb.1: </label>Die Tagung unterstützten Freiwillige des Helmholtz-Instituts für Pharmazeutische Forschung Saarland (HIPS). Foto: Lucia Bernhardt / HIPS</figcaption></figure></figure>Mo Seyedsayamdost von der Princeton University hielt den ersten Vortrag. Er stellte ein High-Throughput Elicitor Screening vor, mit dem er Naturstoffe aus verschiedenen Bakterien entdeckt. Danach präsentierte Yi Tang von der University of California die biokatalytische Anwendung von ATP-grasp-Enzymen: Diese Enzyme bilden Peptidbindungen in bioaktiven <link href="#nadc20254152454-fig-0002">Molekülen.<figure xml:id="nadc20254152454-fig-0002"><figure><img alt="image" src="https://eu-central-1.graphassets.com/Aype6X9u2QGewIgZKbFflz/cmewbd5ash8ak07rvd1q7b1tw"><figcaption><label>Abb.2: </label>Der Vorlesungssaal der Antiinfektiva-Tagung. Foto: Christine Beemelmanns / HIPS</figcaption></figure></figure>Claudia Zampaloni von der Firma Roche stellte einen vielversprechenden Wirkstoffkandidaten gegen das Carbapenem-resistente Bakterium Acinetobacter baumannii vor. Roche bereitet derzeit den Start einer Phase-3-Studie mit dem Wirkstoff Zosurabalpin vor.Thomas Böttcher von der Universität Wien erläuterte in der Keynote-Lecture die chemischen Grundlagen mikrobieller Interaktionen und zeigte Strategien, um populationskoordinierte Verhaltensweisen zu steuern. Zudem erklärte er, wie sich das Mikrobiom mit artspezifischen Antibiotika und Anti-Virulenz-Wirkstoffen beeinflussen lässt.Ian Gilbert von der University of Dundee, Kelly Chibale von der University of Cape Town und Achim Hörauf vom Deutschen Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) und der Universität Bonn betonten die Bedeutung der Entwicklung von Therapeutika gegen parasitäre Erkrankungen. Gilbert stellte neue Ansätze in der Wirkstoffforschung für vernachlässigte Infektionskrankheiten vor; Chibale sprach über die zellbasierte medizinalchemische Weiterentwicklung antimalariawirksamer Chemotypen; Hörauf erläuterte, wie die Parasitologie Antibiotika nutzt – von der präklinischen Forschung bis zu klinischen Studien.Die Preise für Kurzvorträge erhielten Michaela Prothiwa und Franziska Fries. Prothiwa wurde für ihre Arbeiten zur Entwicklung chemischer Sonden ausgezeichnet, Fries für ihre Forschung zum Naturstoff Corramycin und dessen Bindungsmodus. Die Preise für die besten Posterpräsentationen gingen an Nina Gradišek, Martinus de Kruijff, Beshoy Tawfik, Eric Mühlberg und Jingjun Mo.Die nächste ICA ist für das Jahr 2027 vorgesehen. Zuvor findet das eintägige HIPS-Symposium on Anti-Infective Discovery and Development am 21. Mai 2026 in Saarbrücken statt.Alexander Kiefer, Chantal D. Bader, Christine Beemelmanns,Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland

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