GDCh

<h2 type="main">Team Science &amp; Education Jahresbericht 2024</h2>In diesem Jahr konnte unser Team – bestehend aus 13 engagierten Mitgliedern sowie unserem Maskottchen Science-Erli – sowohl laufende Projekte fortführen, als auch neue ins Leben rufen. Geleitet wird das Team von Monja Schilling und Ekaterina Salikhova.Unser bisher größtes Projekt, der Chemie-Escape-Room ChemEscape, wurde im vergangenen Jahr weiter verfolgt und professionalisiert. Seit November 2022 können Bildungseinrichtungen in Deutschland und Österreich die ChemEscape-Kits kostenfrei bestellen. Wir haben seitdem über 1500 Kits <link href="#nadc20244146289-fig-0001">gepackt und verschickt und dadurch Tausenden Schüler:innen die Naturwissenschaften und im Speziellen die Chemie ein bisschen näher gebracht. Um noch mehr Bildungseinrichtungen zu erreichen, bauen wir unsere Präsenz auf Social Media aus. Für die langfristige Sicherstellung der finanziellen und personellen Ressourcen, um die Materialien für die ChemEscape-Kits zu beschaffen und die Kits zu packen, wurde mit der GDCh-Geschäftsstelle die Verstetigung des Projektes ab 2025 vereinbart. Das Team hat dadurch die Kapazität, sich auf weitere, neue Projekte zu konzentrieren.<figure xml:id="nadc20244146289-fig-0001"><figure><img alt="image" src="https://media.graphassets.com/q33MdVTVT8qntyQwNhZ6"><figcaption><label>Abb.1: </label>Fleißiges ChemEscape-Kits-Packen. Foto: Monja Schilling</figcaption></figure></figure>Eines solcher Projekte beschäftigt sich mit Künstlicher Intelligenz (KI) und deren Einsatz im Studium und in der Forschung. Auf dem Frühjahrsinformationstreffen des JCFs (FIT) 2024 wurde das Projekt erstmals offiziell vorgestellt und mit einer <link href="#nadc20244146289-fig-0002">Umfrage unter den Teilnehmenden des FITs gestartet. Unser Ziel war es, das Interesse am Thema KI zu ermitteln und herauszufinden, wie oft KI-Tools von den Teilnehmenden genutzt werden. Die Ergebnisse liefern ein klares Bild: 81 % der Befragten interessieren sich für das Thema KI und würden gerne mehr über das Thema lernen, indem sie zum Beispiel an einem interaktiven Workshop teilnehmen. Die überwiegende Mehrheit (86 %) der Befragten haben bereits KI-Tools ausprobiert, davon nutzen 20 % diese regelmäßig wöchentlich in ihrer Forschung oder im Studium. 14 % der Teilnehmenden haben bisher noch keine KI-Tools verwendet, und rund 40 % nutzen es hin und wieder. Ausprobiert und sich gegen die künftige Nutzung von KI-Tools entschieden, haben sich lediglich 3 % der Befragten.<figure xml:id="nadc20244146289-fig-0002"><figure><img alt="image" src="https://media.graphassets.com/zKQCGYGtTG69pFFhEWC0"><figcaption><label>Abb.2: </label>Bei einer Umfrage auf dem Frühjahrsinformationstreffen des JCFs beantworteten 70 Teilnehmende die Frage „Wie oft nutzt du KI-Tools in Forschung und Studium?“ Grafik: Ekaterina Salikhova</figcaption></figure></figure>Die Umfrage zeigte uns deutlich, dass das Projekt auf hohes Interesse stößt. So entschieden wir uns, auf dem Herbstorganisationstreffen des JCFs (HOT) unseren ersten Workshop zum Thema „KI in Forschung und Studium“ anzubieten. Neben theoretischem Input zu maschinellem Lernen, Begrifflichkeiten und Klassifizierung der KI-Tools sowie rechtlichen Hinweisen hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, ihr neu erworbenes Wissen in praxisnahen Fallbeispielen direkt anzuwenden – etwa, wie gut die Zusammenfassung und Paraphrasierung eines Papers mit verschiedenen KI-Tools funktioniert. Oder wie zuverlässig Informationen zur Synthese bestimmter Verbindungen sind. Gleichzeitig wurden die Grenzen von KI-Tools beleuchtet. Im Anschluss wurden die Ergebnisse gemeinsam besprochen und Erfahrungen ausgetauscht. Unser interaktiver Workshop stieß auf positive Resonanz und es wurde Interesse für weitere Workshops zu dem Thema mitgeteilt. Das langfristige Ziel des Projekts ist es, eine Sammlung chemiespezifischer KI-Tools aufzubauen. Diese wird zwei- bis dreimal pro Jahr auf unserer Webseite aktualisiert, um der sich stetig weiterentwickelnden KI-Landschaft gerecht zu werden. Parallel dazu ist geplant, praktische Tipps zum Thema KI in Forschung und Studium auf der Plattform Instagram zu posten. Unser Projekt soll insbesondere Studierenden und Forschenden in der Chemie und angrenzenden Wissenschaften helfen, KI zielgerichtet für ihre Arbeit einzusetzen.„PhD – ja? Nein? Vielleicht?” ist unser zweites neues Projekt. Dabei handelt es sich um einen Leitfaden zur Entscheidungsfindung bei der Suche nach einer Promotionsstelle. Der Guide richtet sich an Studierende, die über eine Promotion nachdenken und beantwortet zentrale Fragen wie: Möchte ich promovieren? Soll ich an einer Universität, in der Industrie oder in einer außeruniversitären Forschungseinrichtung promovieren? Ist ein Auslandsaufenthalt sinnvoll? Worauf sollte ich bei der Stellensuche achten? Und natürlich: Lohnt sich die Promotion überhaupt, um meine beruflichen Ziele zu erreichen? All die Fragen, die eine:n irgendwann im Laufe der Entscheidungsfindung beschäftigen, werden in diesem PhD Guide thematisiert.Ein wichtiger Meilenstein war auch unsere Umfrage zur aktuellen Situation von Promovierenden, die wir gemeinsam mit dem JCF-Team Chancengleichheit und dem JCF-Team Mentale Gesundheit entwickelt haben. An der Umfrage nahmen insgesamt über 700 Promovierende teil. Die Ergebnisse der Umfrage werden demnächst gemeinsam von allen Teams veröffentlicht.Unser gemeinsames Projekt „Chemie fürs Klassenzimmer“ mit dem Team Nachhaltigkeit nimmt weiterhin erfolgreich Gestalt an. Wir haben mehrere spannende Experimente mit Nachhaltigkeitsbezug für verschiedene Jahrgangsstufen evaluiert und befinden uns derzeit in der Testphase. Unser Ziel ist es, durch das Angebot kurzweiliger, auf das Kerncurriculum angepasster Versuchsvorschriften für eine Chemie-Doppelstunde das Interesse der Schüler:innen für (nachhaltige) Chemie zu wecken. Diese Versuchsanleitungen werden Lehrkräften zukünftig auf der Website des JCFs zum Download zur Verfügung stehen.Wir suchen stets nach interessierten und engagierten Mitgliedern, die bei unseren Projekten mitmachen wollen und gerne auch ihre eigenen Ideen einbringen möchten. Bist du interessiert? Dann schreib uns gerne an <a href="mailto:science@jcf.io">science@jcf.io</a> oder auf Instagram (jcf_team_science_and_education) und schaue gerne bei unserem Treffen vorbei: Wir freuen uns auf dich.Kontakt: Ekaterina Salikhova und Monja Schilling (<a href="mailto:science@jcf.io">science@jcf.io</a>)Ekaterina Salikhova, Monja Schilling<h2 type="main">Münster Frühjahrssymposium 2025</h2>Die JCF-Regionalforen von Münster, Essen-Duisburg und Dortmund laden alle Interessierten zum 27. Frühjahrssymposium (FJS) ein. Vom 12. bis 15. März 2025 wird die Universitäts- und Fahrradstadt Münster der Gastgeber für eine der größten wissenschaftlichen Konferenzen Europas für junge Wissenschaftler:innen sein.Unter dem Motto „Cycling Chemistry“ werden Themen wie Batterieforschung, Nachhaltigkeit und Wissenschaft im Alltag behandelt. Es wird ein abwechslungsreiches und anspruchsvolles Programm angeboten, das von Plenarvorträgen, fachspezifischen Workshops und Kurzvorträgen bis hin zu einer umfangreichen Poster Session reicht. Ergänzt wird das Programm durch zahlreiche soziale Aktivitäten, die hervorragende Gelegenheiten zum Austausch bieten.Die Registrierung ist bis zum 31. Januar 2025 geöffnet. Weitere Informationen finden Sie unter:<a href="https://symposium.jcf.io" target="_blank">symposium.jcf.io</a>Instagram: @jcf_symposium_2025X: @FJS_2025Melissa Konomi

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Team Science & Education Jahresbericht 2024In diesem Jahr konnte unser Team – bestehend aus 13 engagierten Mitgliedern sowie unserem Maskottchen Science-Erli – sowohl laufende Projekte fortführen, als auch neue ins Leben rufen. Geleitet wird das Team von Monja Schilling und Ekaterina Salikhova.Un...

Ausgeblättert

Beim chromatographischen Trennen von Makromolekülen ist ja manchmal der Wurm drin – die Säule läuft nicht, oder die Moleküle verschmieren sich über einen breiten Hügel, statt in einem scharfen Peak zu eluieren. Oder sie bleiben gleich in der Säule stecken. Biopolymere haben ja manchmal ihre eigenen Ideen.Unerschrockene Forscher:innen der Universität von Amsterdam ließen sich von solchen Schwierigkeiten nicht beeindrucken. Sie fragten sich, was passiert, wenn Polymere sich wirklich aktiv bewegen können – wie beeinflusst das ihr Trennverhalten in der Chromatographie?Synthetische Polymere, die sich aus eigenem Antrieb fortbewegen, müssen erst noch erfunden werden. Also untersuchten die Amsterdamer:innen ersatzweise Würmer der Art Tubifex tubifex, die sie in einem Laden für Anglerbedarf kauften und nach Teilnahme an chromatographischen Experimenten in die Natur entließen.1) Diese Würmer, 10 bis 40 Millimeter lang, 0,3 Millimeter dick, ließen sie durch Säulen laufen, deren Hohlraum mit Querstreben versehen ist – es handelt sich um die Slalom-Chromatographie. Diese dient vor allem dazu, doppelsträngige DNA aus 5000 bis 50 000 Basenpaaren zu trennen. Kürzere Doppelhelices schaffen den Slalom schneller als längere.Die Beweglichkeit der Würmer regulierten die Forschenden über die Temperatur, von 5 °C (inaktiv) bis 25 °C (höchste Aktivität). Allerdings wollten sie auch wissen, ob sich eine Mischung aus aktiven und weniger aktiven Würmern chromatographisch trennen lässt. Was macht man da? Na klar, Alkohol ist die Lösung. Inkubation mit fünf Prozent Alkohol in Wasser macht die Würmer inaktiv – sie erholen sich im reinen Wasser nach etwa zehn Minuten, sodass sich die Experimentator:innen beeilen mussten.Wie sich zeigte, trennt die Slalom-Chromatographie tatsächlich die nüchternen von den betrunkenen Würmern: Die aktiven Würmer laufen schneller, da sie mehr Konformationen annehmen und so besser durch den Slalom kommen. Als Alkoholtest für viele Würmer ist dieses Verfahren sicherlich einfacher, als jeden Wurm einzeln in ein Röhrchen pusten zu lassen.Vermutlich war es die chromatographische Trennung von Betrunkenen, die den Forschenden den diesjährigen IgNobelpreis für Chemie sicherte. Eine unauffälligere Methode der Wurmbetäubung wäre wahrscheinlich leer ausgegangen.Ich frage mich oft bei solch verrückten Geschichten: Angeln die Forscher:innen inzwischen nach IgNobelpreisen und verfolgen deshalb öfter wilde Ideen? Das würde ich natürlich begrüßen. Vielleicht war ja auch bei der Projektentwicklung Alkohol im Spiel. Jedenfalls enthält die Arbeit den ausdrücklichen Hinweis, dass es für dieses Projekt keine spezifischen Fördermittel gab. Somit kann sich niemand beschweren, Steuergelder wären für Slalomfahrten betrunkener Würmer verwendet worden.Eine vielversprechende Idee, die erst vor kurzem erschien und noch darauf wartet, vom IgNobel-Komitee entdeckt zu werden, ist das Laufband für Fliegen.2) Nicht um die Insekten fit zu machen, sondern um die Biomechanik ihres Gangs zu untersuchen. Die Pressemitteilung zu dieser Arbeit war bereits mit einer Karikatur illustriert, die auf das humoristische Potenzial des Papers hinweist. Forschung wider den tierischen <link href="#nadc20244146790-fig-0001">Ernst.<figure xml:id="nadc20244146790-fig-0001"><figure><img alt="image" src="https://media.graphassets.com/B5jf912nQDiUTVfVGqni"><figcaption><label>Abb.1: </label>Neulich in einem Teich, in einer Tubifex-tubifex-Kolonie … Cartoon: Roland Wengenmayr</figcaption></figure></figure>Michael Groß<a href="https://michaelgross.co.uk" target="_blank">michaelgross.co.uk</a><ul class="references" cited="no" style="numbered" xml:id="nadc20244146790-bibl-0001"><li xml:id="nadc20244146790-bib-0001">1 T. Heeremans, A. Deblais, D. Bonn, S. Woutersen, Sci. Adv. 2022, doi: 10.1126/sciadv.abj7918</li><li xml:id="nadc20244146790-bib-0002">2 B. G. Pratt, S.-Y. J. Lee, G. M. Chou, J. C. Tuthill, Curr. Biol. 2024, 34, 4368–4381</li></ul>

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