Gesellschaft Deutscher Chemiker

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Jäger und Sammler

Nachrichten aus der Chemie, Juli 2017, Seite 859, DOI, PDF. Login für Volltextzugriff.

Von Wiley-VCH zur Verfügung gestellt

„Einst haben die Kerls auf den Bäumen gehockt“, beschrieb Erich Kästner die „Entwicklung der Menschheit“ respektlos bereits im Jahr 1932. Als unsere Vorfahren von den Bäumen stiegen und durch die Savanne streiften, merkten sie, dass die anderen Tiere flinker oder stärker waren als sie und entwickelten Jagdwaffen. Damit setzten sie sich unrechtmäßig an die Spitze der Nahrungspyramide und brachten die Evolution durcheinander.

Erkennen lässt sich der Kollateralschaden vor allem daran, dass es nur noch in Afrika zahlreiche Arten von Großwild gibt – diese erlebten die Entwicklung mit und lernten, die neuen Fressfeinde zu fürchten. Auf den anderen Kontinenten, von den bewaffneten Menschen rasch erobert, verschwand hingegen der größte Teil der Megafauna. Außer Afrika bieten uns nur die Ozeane, die wir erst seit wenigen Jahrhunderten massiv entvölkern, noch einen Eindruck der Tierwelt des Pleistozän, also der Welt vor der Erfindung der Jagdwaffen.

Evolutionsgeschichtlich dauerte die Jagdsaison etwa bis vorgestern. Vor nicht einmal 500 Generationen lebten alle unsere Vorfahren von der Jagd und vom Sammeln wilder Pflanzen. Reichtümer konnten die Urzeit-Jäger so kaum erzeugen o

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