Journal

<h2>Das Leben mit wunderbaren Autoren, erzürnten Kritikern und wahren Fans</h2>
Zu berichten gilt es über die Blauen Blätter: Sie haben sich in den vergangenen 60 Jahren von den Nachrichten aus Chemie und Technik über die Nachrichten aus Chemie, Technik und Laboratorium zu den Nachrichten aus der Chemie gewandelt. Und sind doch immer gleich geblieben.
In der vorelektronischen Zeit galt: Meine ganz speziellen Fachzeitschriften blättere ich im Labor durch, die Nachrichten nehme ich zu Hause in die Hand und lese. Heute kommt die Fachinformation online, die Nachrichten aus der Chemie kommen immer noch gedruckt und per Schneckenpost. Der Grund für den Unterschied ist einfach: Spezielle, schnelle Informationen aus dem Fach sind ein absolutes Muss für die Einzelne; die Nachrichten sind für alle, die sich losgelöst vom Tagesgeschäft im Überblick für die akademische und industrielle Chemie und die Chemiker selbst interessieren.
Größter Unterschied ist aber, neben der Sprache und der Bedeutung der Aktualität, der dahinter stehende redaktionelle Prozess. Die Blauen Blätter waren immer ein Journal, das ohne ein Peer-Review-Verfahren Wert auf Überblicksaufsätze legte.
Die Qualität der Beiträge garantieren seit 60 Jahren drei Stationen im Entstehungsprozess: Eine hochqualifizierte Redaktion, die für die Leser die Entwicklungen in der gesamten Chemie beobachtet und beurteilt und dann — zweite Station — für ein gefundenes Thema den kompetenten Autor gewinnt. Dieser garantiert als Person die Qualität. In einem letzten Schritt bearbeitet die Redaktion als Anwalt des Lesers den wissenschaftlichen Text für die Zielgruppe. Und die hat es in sich: Von der Abiturientin über den chemisch-technischen Assistenten, den Studierenden und den Doktoranden hin zum aktiven und später nicht mehr ganz so aktiven Chemiker. Alle haben als Merkmal eine solide Grundausbildung im Fach und ein großes Interesse daran, wer was in der Chemie tut.
Dass die Blauen Blätter seit dem Jahr 1953 ohne Peer-Review erfolgreich sind, macht sie heute zu einem höchst modernen Journal. Aktuell heißt dieses Konzept Open Access unter redaktioneller Kontrolle. Es verlangt eine sehr verantwortungsbewusste und stressresistente Redaktion, die sich nicht hinter Gutachtern verstecken kann. Sie steht von jeher für ein Leistungsversprechen: Jeder Leser findet in jedem Heft mehr als einen nützlichen Beitrag. Dass das Konzept aufgeht, zeigen begeisterte, wütende und kritische Leser. Ernst Guggolz
PS: Im nächsten Jahr wird es die Nachrichten aus der Chemie zusätzlich als E-Paper geben. Für Freunde des Haptischen bleibt alles, wie es ist.
PPS: Wer eine Barcodescanner-App hat, kann mit dem QR-Code rechts die Nachrichten-Redaktion auf Chemistryviews feiern sehen.

Interskriptum

Das Leben mit wunderbaren Autoren, erzürnten Kritikern und wahren Fans Zu berichten gilt es über die Blauen Blätter: Sie haben sich in den vergangenen 60 Jahren von den Nachrichten aus Chemie und Technik über die Nachrichten aus Chemie, Technik und Laboratorium zu den Nachrichten aus der Chemie g...

Ehrungen
Ueli Michael Angst, Dr., Zürich: Förderpreis auf dem Gebiet der Bauchemie der GDCh-Fachgruppe Bauchemie für seine an der Norwegian Univ. of Science and Technology, Trondheim, angefertigte Dissertation “Chloride induced reinforcement corrosion in concrete — concept of critical chloride content methods and mechanisms”.
Christopher Barner-Kowollik, Prof. Dr., inst. für Techn. Chemie und Polymerchemie am Karlsruher Inst. für Technol.: International Biannual Belgian Polymer Award für seine Beiträge zur Polymerchemie und bedeutende Kooperationen mit belgischen Arbeitsgruppen in der Polymerforschung.
Uwe Bornscheuer, Prof. Dr., Inst. für Biochemie der Univ. Greifswald: Chevreul-Medaille der Société Française pour l'Etude des Lipides für seine Forschungsergebnisse in der Biokatalyse zur Modifikation von Fetten und Ölen.
Gerhard Bringmann, Prof. Dr., Inst. für Org. Chemie der Univ. Würzburg: Ehrendoktorwürde der Kathol. Univ. Graben, Butembo/Demokrat. Republik Kongo, sowie Verdienstkreuz in Gold der Demokrat. Republik Kongo.
Karl O. Christe, Prof. Dr., Univ. of Southern California, Los Angels/CA, USA: Richard C. Tolman Award der Sektion Südkalifornien der American Chemical Society.
Ivan Dikic, Prof. Dr., Inst. für Biochemie II und Buchmann-Inst. für Molek. Lebenswiss. der Univ. Frankfurt: William C. Rose Award der Amerik. Ges. für Biochemie und Molek. Biologie. Die Auszeichnung ist mit 3000 USD dotiert.
Ivo Feußner, Prof. Dr., Dir. des Göttinger Zentrums für Molek. Biowiss. der Univ., Göttingen: Terry-Gallaird-Medaille des 20th International Symposium on Plant Lipids für seine Arbeiten zur Biochemie des pflanzl. Lipidstoffwechsels.
Christian Hackenberger, Prof. Dr., Inst. für Chemie und Biochemie der FU Berlin: Orchem-Preis für Nachwuchswissenschaftler der Liebig-Vereinigung der GDCh für seine Arbeiten zur chemoselektiven Ligation und der effizienten Synthese von Protein-Protein- und von Protein-Kohlenhydrat-Konjugaten.
Peggy Heunemann, Dr.: Laundry &amp; Home Care Research Award von Henkel für ihre Dissertation über die Entstehung und Strukturen von Nanoemulsionen. Die Auszeichnung ist mit 3000 Euro dotiert.
Graham Hutchings, Prof. Dr., Cardiff Catalysis Inst., und Takashi Tatsumi, Prof. Dr., Tokyo Inst. of Technology, Yokohama: Alwin-Mittasch-Preis 2012 der Dechema für Forschungsarbeiten in der Edelmetallkatalyse bzw. für die Entdeckung von Titanzeolithen und ihre Übertragung in industrielle Oxidationsprozesse. Die Auszeichnung ist mit 10 000 Euro dotiert.
Axel Jacobi von Wangelin, Prof. Dr., Inst. für Org. Chemie der Univ. Regensburg: Orchem-Preis für Nachwuchswissenschaftler der Liebig-Vereinigung der GDCh für seine Arbeiten zu eisenkatalysierten Kupplungsreaktionen und zu metall-, organo- und photokatalytischen Synthesen von Carbo- und Heterocyclen.
Matthias Kellermeier, Dr.: Starck-Promotionspreis der GDCh-Fachgruppe Festkörperchemie und Materialforschung für ihre an der Univ. Regensburg angefertigte Dissertation “Co-Mineralization of Alkaline-Earth Carbonates and Silica”. Die Auszeichnung ist mit 2500 Euro dotiert.
Bert Meijer, Prof. Dr. TU Eindhoven, Petra Schwille, Prof. Dr., Dir. des MPI für Biochemie, Martinsried, Fritz Vahrenholt, Prof. Dr., Mitgl, des Aufsichtsrates von RWE Innogy sowie Honorarprof. am FB Chemie der Univ. Hamburg und Dirk Weuster-Botz, Prof. Dr.-Ing., Inh. des Lehrstuhls für Bioverfahrenstechnik der TU München: Mitgl. der Acatech.
Christian Ottmann, Dr., Chemical Genomics Centre der MPG, Dortmund: Innovationspreis in Medizin./Pharmazeut. Chemie der GDCh-Fachgruppe Medizin. Chemie gemeinsam mit der Fachgruppe Pharmazeut./Medizin. Chemie der DPhG für seine Leistungen zur Stabilisierung von Protein-Protein-Interaktion. Die Auszeichnung ist mit 5000 Euro dotiert.
Thomas Paulöhrl, Dr.: Lanxess Talent Award 2012 in der Kategorie Advances in Polymer Materials für seine Dissertation über die Erzeugung von Oberflächenstrukturen und dreidimensionalen Gerüsten mit räumlich und zeitlich kontrollierter, photoinduzierter Klick-Strategien.
Javier Pérez-Ramírez, Prof. Dr., ETH Zürich: Otto-Roelen-Medaille 2012 der Dechema für seine Arbeiten zur Miniaturisierung von Anlagen zur kontinuierlichen Synthese von anorg. Materialien und die Entwicklung von Katalysatoren für die Gasphasen-Chlorwasserstoff-Oxidation. Die Auszeichnung ist mit 5000 Euro dotiert.
Hans-Ulrich Reißig, Prof. Dr., Inst. für Chemie und Biochemie der FU Berlin: Mitgl. der Bayr. Akad. der Wiss.
Gerd-Volker Röschenthaler, Prof. Dr., School of Engineering and Science,
der Jacobs-Univ. Bremen: Honorary Fellow des Israel Inst. of Technology (Technion), Haifa.
Bernd Sachweh, Prof. Dr., BASF, Ludwigshafen: Mitgl. des DFG-Senats für drei Jahre, Platz Industrie.
Melanie S. Sanford, Prof. Dr., Dept. of Chemistry der Univ. of Michigan, Ann Arbor/MI, USA: Iupac-Preis von Thieme.
Jürgen Seibel, Prof. Dr., Inst. für Org. Chemie der Univ. Würzburg: DuPont Young Professor Award. Die Auszeichnung ist mit 75 000 USD dotiert.
Manabu Shiraiwa, Dr., Dept. of Chemical Engineering des Caltech, Pasadena/CA, USA: Paul-Crutzen-Preis der GDCh-Fachgruppe Umweltchemie und Ökotoxikologie für seine Veröffentlichung “The role of long-lived reactive oxygen intermediates in the reaction of ozone with aerosol particles”. Die Auszeichnung ist mit 1000 Euro dotiert.
Saskia Stegmaier, Dr.: Starck-Promotionspreis der GDCh-Fachgruppe Festkörperchemie und Materialforschung für ihre Dissertation “Clusters and Networks of Tetrel Elements and Late d Block Metals in Ternary Intermetallic Phases with Alkali and Alkaline Earth Metals”. Die Auszeichnung ist mit 2500 Euro dotiert.
Kristina Tschulik, Dr., Inst. für Festkörper- und Werkstofforschung, Dresden: Förderpreis auf dem Gebiet der Angew. Elektrochemie der GDCh-Fachgruppe Angew. Elektrochemie für ihre Dissertation “Electrochemical Deposition of Metallic Layers and Structures in Magnetic Gradient Fields”. Die Auszeichnung ist mit 1000 Euro dotiert.
Andreas Walther, Prof. Dr., Aachen: Raimund-Stadler-Preis der GDCh-Fachgruppe Makromol. Chemie. in Würdigung seiner Leistungen beim “Design und der Darstellung hierarchisch strukturierter und funktionaler biomimetischer Nanokompositmaterialien durch skalierbare Selbstorganisationsverfahren in Wasser”. Die Auszeichnung ist mit 5000 Euro dotiert.
Susanne Zils, Dr.: Förderpreis auf dem Gebiet der angew. Elektrochemie der GDCh-Fachgruppe Angew. Elektrochemie für ihre an der TU Darmstadt angefertigte Dissertation “Elektronenmikroskopische Untersuchungen der Elektrodenstrukturen von Polymerelektrolytmembran-Brennstoffzellen — 3D und in situ”. Die Auszeichnung ist mit 1000 Euro dotiert.
Förderungen
Martin Klußmann, Priv.-Doz. Dr., MPI für Kohlenforschung, Mülheim, wird mit einem Heisenbergstipendium der DFG gefördert, um seine Arbeiten auf über oxidative C-H-Funktionalisierungen weiter zu entwickeln.
Karriere


<h2>Hochschule und Forschungsinstitute</h2>
Johannes Neugebauer, Prof. Dr., Inst. für Physikal. und Theoret. Chemie der
TU Braunschweig, hat einen Ruf auf eine W3-Professur für Theoret. Org.
Chemie an der Univ. Münster (Nachf. Stefan Grimme) angenommen und
einen Ruf auf eine W3-Professur für Theoret. Chemie an der Univ. Würzburg sowie ein Bleibeangebot der TU Braunschweig abgelehnt. Er promovierte im Jahr 2003 in der Gruppe von Bernd A. Hess an der Univ. Erlangen-Nürnberg. Bis Anfang 2006 arbeitete er als Postdoktorand bei Evert-Jan Baerends an der Freien Univ. Amsterdam. Seine Habilitationsarbeiten führte er bis Ende 2008 an der ETH Zürich bei Markus Reiher zum Thema “Chromophore-Specific Theoretical Spectroscopy — A Local Perspective on Complex Systems” durch und erhielt dort 2009 die Venia Legendi. Bereits Anfang 2009 wechselte er als Associate-Professur für Theoret. Chemie an die Univ. Leiden, 2011 als W2-Professor für Theoret. Chemie an die TU Braunschweig. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Entwickl. subsystembasierter quantenchem. Verfahren zur Beschreibung funktionaler Systeme, etwa in der Photosynthese, sowie selektiver Methoden in der zeitabhängigen Dichtefunktionaltheorie.
Daniel Sebastiani, Priv.-Doz. Dr., Heisenbergstipendiat an der FU Berlin erhielt einen Ruf auf eine W2-Professur für Physikal. Chemie/Theoret. Chemie an der Univ. Halle-Wittenberg.


<h2>Wirtschaft, Behörden, Verbände</h2>
Matthias Braun, Dr., Mitgl. der Geschäftsführung von Sanofi Aventis Deutschland, ist neuer Vorsitzender der Deutschen Industrievereinigung Biotechnologie (Nachf. Stefan Marcinowski, Dr.).
Monika Engel-Bader, Dr., Mitgl. des Vorst. von Henkel, Düsseldorf, wurde zum Mitgl. des Aufsichtsrates von Altana gewählt.
Michael Fooken, Dr., Honeywell, ist neuer Leiter der Forschung und Entwicklung von H. C. Stark, Goslar.
Ernst-Christian Koch, Dr., Nato-Munitions Safety Information Analysis Center, Brüssel, wurde von der der International Pyrotechnics Society für die Amtszeit 2012 bis 2014 zum Präsidenten gewählt.
Marc Jung, Dr., ist neuer Leiter des Global Research Center der BASF, Singapur (Nachf. Florian Dötz, Dr.).
John D. Petersen, Dr., Research Triangle Inst., Durham/NC, USA, ist neuer Geschäftsführer der Iupac (Nachf. Terrence Renner, Dr.).
Helmut Schwarz, Prof. Dr. Dr. h. c. mult., Inst. für Chemie der TU Berlin, Präs. der Alexander-von-Humboldt-Stiftung, Berlin, wurde für weitere fünf Jahre im Amt des Präs. der Alexander-von-Humboldt-Stiftung bestätigt.
Mohsen Sohi, Dr., ist neuer Sprecher der Unternehmensleitung von Freudenberg, Weinheim (Nachf. Peter Bettermann, Dr.).
Alfred Stern wurde zum Executive Vice President für Polyolefine bei Borealis berufen (Nachf. Gerd Löbbert).
Peter Strohschneider, Prof. Dr., LMU München, wird ab 1. Januar 2013 neuer Präs. der DFG (Nachf. Matthias Kleiner, Prof. Dr.).
Joachim Waldi, Dr., Mitgl. der Geschäftsführung von Currenta, wurde zum Vors. der Fachvereinigung Chemieparks im VCI gewählt (Nachf. Klaus-Dieter-Juszak).
Ljuba A. Woppawa, Dr., ist neue Geschäftsführerin der VDI-Verfahrensges. Verfahrenstechnik und Chemieingenieurwesen.


<h2>Internationale Chemie-Olympiade: Gold, Silber und Bronze</h2>
Bei der 44. Internationalen Chemieolympiade trafen sich 283 Schüler aus 72 Ländern Ende Juli in Washington D. C. 34 Gold-, 59 Silber- und 84 Bronzemedaillen wurden verteilt.
Das vierköpfige deutsche Team errang folgende Preise:
Florian Berger, Gymnasium Haus Overbach, Jülich: Goldmedaille und 1. Gesamtplatz bei der 44. Internationalen Chemie-Olympiade; erstmals nach 20 Jahren wieder ein 1. Gesamtplatz für einen deutschen Nachwuchsforscher.
Toshiki Ishii, Max-Steenbeck-Gymnasium, Cottbus: Silber-Medaille;
Frederick Stein, mathemat.-naturwiss. Spezialschulteil am Albert-Schweitzer-Gymnasium, Erfurt: Silber-Medaille;
Patrick Pfaff, Rabanus-Maurus-Gymnasium, Mainz: Bronze-Medaille.

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