Gesellschaft Deutscher Chemiker

Tagungsbericht

GDCh‐Photochemie‐Tagung in Mainz

Nachrichten aus der Chemie, Januar 2025, Seite 80, DOI, PDF. Login für Volltextzugriff.

Von Wiley-VCH zur Verfügung gestellt

Mitte September 2024 fand in Mainz die 29. Tagung der GDCh-Fachgruppe Photochemie statt. An der dreitägigen Veranstaltung nahmen 192 Personen von Universitäten, Forschungsinstituten und aus der Industrie teil, um Resultate vorzustellen und über Entwicklungen der Photochemie zu diskutieren.

Das Wissenschaftsprogramm der Tagung, organisiert von Christoph Kerzig, deckte in 5 Plenarvorträgen, 35 Kurzvorträgen, 10 Poster-Flashtalks und über 90 Postern die Themenbreite der Photochemie ab. Erstmals in dieser Tagungsreihe liefen teils Sessions parallel, eine Folge der vielen exzellenten Einreichungen.

https://media.graphassets.com/bFcXXYEqQhiVBqMaWwac
Die 192 Teilnehmenden der 29. Tagung der GDCh-Fachgruppe Photochemie vor dem Gebäude der Physikalischen Chemie in Mainz. Foto: Daniel Paszek / JGU Mainz

Nach Begrüßungsreden des Hauptorganisators und des Vizepräsidenten der Universität Mainz eröffnete Phil Castellano (North Carolina State University) das wissenschaftliche Programm. Er reiste mit dem Publikum durch ein Jahrzehnt seiner Forschung an photoaktiven Kupferkomplexen. In den weiteren Plenarvorträgen ging es um künstliche Photosynthese (Murielle Chavarot-Kerlidou, Universität Grenoble), präparative Photochemie mit Fokus auf technologischen Aspekten (Timothy Noël, Universität Amsterdam) und Kurzzeitspektroskopie (Eric Vauthey, Universität Genf). Wegen Überschwemmungen und Zugausfällen in Wien wurde Leticia González (Universität Wien) online zugeschaltet; sie referierte über theoretische Photochemie.

Nach jedem Plenarvortrag fanden anschließend jeweils weitere Kurzvorträge zum selben Thema statt; bei den darauffolgenden Konferenzbeiträgen waren außerdem Photokatalyse, -schalter und -biologie entscheidend.

Stets gab es eine Balance zwischen Grundlegendem und Methodenentwicklung sowie Materialien und Anwendungen. Die Konferenz zeigte, wie wichtig Licht in der Chemie ist, und bot eine Plattform für den interdisziplinären Austausch.

Traditionell ist der Höhepunkt der Tagung die Verleihung der Fachgruppenpreise, die die GDCh gemeinsam mit der Deutschen Bunsen-Gesellschaft für physikalische Chemie (DBG) vergibt. Katja Heinze (Universität Mainz) erhielt die diesjährige Theodor-Förster-Gedächtnisvorlesung in Würdigung ihrer Beiträge zur anorganischen Photochemie. Den Preis überreichte die Vorsitzende der Fachgruppe Photochemie, Stefanie Tschierlei. Die Preisträgerin kann so von der Fachgruppe finanziert mehrere Vortragsreisen in Deutschland unternehmen. In der ersten Förster-Gedächtnisvorlesung sprach Heinze darüber, wie sie photochemisch aktive Komplexe entwickelt und anwendet, die billigere und besser verfügbare Metalle enthalten als bisher.

Die Albert-Weller-Preise erhielten Felix Glaser (Universität Basel) für seine Dissertation zu mono- und biphotonischer Anregung in der Photoredoxkatalyse und Johannes Großkopf (TU München) für seine Dissertation zu photochemischen Deracemisierungen. Beide hielten über ihre Arbeiten einen Preisvortrag. Danach fand das Konferenzdinner im historischen Saal der alten Mensa der Universität Mainz statt.

Nach einer Wahl mit 50 % Wahlbeteiligung wurden fünf Posterpreise vergeben an Forschende aus Braunschweig, Erlangen, Köln, Mainz und Rostock.

Die nächste Fachgruppentagung findet im September 2026 an der TU Braunschweig statt.

Christoph Kerzig, Universität Mainz

Service

Überprüfung Ihres Anmeldestatus ...

Wenn Sie ein registrierter Benutzer sind, zeigen wir in Kürze den vollständigen Artikel.