Blickpunkt

<h2>Analytik/Labortechnik</h2>
Die ölfreien Membranpumpen der Produktreihe NT von Vacuubrand verfügen über eine Antriebslagerung, die für einen geräuschärmeren Lauf der Pumpe als bei bisherigen Modellen sorgt. Die NT-Reihe umfasst Pumpen für Anwendungen von 0,3 bis 70 mbar und für korrosive Gase.
VACUUBRAND GmbH + Co. KG, Wertheim, Tel. 09342 808-0, Fax -450, <a href="mailto:info@vacuubrand.de">info@vacuubrand.de</a>, <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.vacuubrand.com" target="_blank">www.vacuubrand.com</a></ext-link>
Die industriellen Videoskopsysteme IPLEX LX und IPLEX LT von Olympus wiegen inklusive Akku 2,7 kg, messen 64 mm x 227 mm x 189 mm (T x B xH) und verfügen über einen 6,5 Zoll LCD- Monitor, der auch bei Sonnenlicht einsehbar ist. Die Systeme sind staub- und wassergeschützt und bestehen Fallprüfungen aus 1,2 m. Damit eignen sich die Systeme beispielsweise für Kesselinspektionen
Olympus Deutschland GmbH, Hamburg, Tel. 040 23773-0, Fax -4654, <a href="mailto:ims@olympus.de">ims@olympus.de</a>, <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.olympus.de" target="_blank">www.olympus.de</a></ext-link>
Das mobile Detektionssystem MobiLab von Analytic Jena isoliert DNA oder RNA, arbeitet mit Rapid-PCR-Technik und detektiert die Zielnukleinsäuren auf einem Testreifen. Dabei amplifiziert, hybridisiert und detektiert das System in einer Kartusche, die anschließend verworfen wird, um Kontaminationen zu vermeiden. Im Akkubetrieb arbeitet das MobiLab auch außerhalb eines Labors.
Analytik Jena AG, Jena, Tel. 03641 77-70, Fax -92 79, <a href="mailto:info@analytik-jena.de">info@analytik-jena.de</a>, <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.analytik-jena.de" target="_blank">www.analytik-jena.de</a></ext-link>
Das neue HPLC-Säulenmaterial für die UHPLC von Bischoff hält einem Gegendruck von 1200 bar stand, das Manufit-Kartuschensystem koppelt die Säule leckfrei mit den Kapillaren. Die stationäre Phase bildet ein 2,2 µm Kieselgel. Die Säulen gibt es von 20 bis 150 mm Länge mit Innendurchmessern von 2,0 oder 3,0 mm.
Bischoff Chromatography, Leonberg, Tel. 07152 6064 -0, Fax -35, <a href="mailto:info@bischoff-chrom.de">info@bischoff-chrom.de</a>, <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.bischoff-chrom.de" target="_blank">www.bischoff-chrom.de</a></ext-link>
Bibliothekssubstanzen für biologische Assays bereitet die Plattform Calli-L von Zinsser Analytic automatisch vor. Calli-L entnimmt die festen Substanzen mit automatisch, überführt sie in die Auflösebehälter und gibt mit acht voneinander unabhängigen Pipettiernadeln unter Argon die benötigte Lösungsmittelmenge dazu. Dabei speichert das System alle Wägedaten in der Datenbank. Die Automatik löst die Proben in Batches von 96, 192 oder 384 Proben auf. Anschließend transferiert Calli-L die Proben in die Assay-, Mutter- oder Lager-Platten.
Zinsser Analytic GmbH, Frankfurt, Tel. 069 789106 -0, Fax -80, <a href="mailto:info@zinsser-analytic.com">info@zinsser-analytic.com</a>, <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.zinsser-analytic.com" target="_blank">www.zinsser-analytic.com</a></ext-link>
Das Imaging-System DirectFRAP von Carl Zeiss untersucht Vorgänge in lebenden Zellen auf Basis fluoreszenzmarkierter Proteine. Durch die Impuls- und Belichtungszeiten sowie den Bildausschnitt lassen sich schnelle Prozessen und dynamische Experimente wie die Wechselwirkung von Proteinen mit Makromolekülen beobachten.
Carl Zeiss MicroImaging GmbH, Jena, Tel. 01803 336334, Fax 03641 43439, <a href="mailto:mikro.verkauf@zeiss.de">mikro.verkauf@zeiss.de</a>, <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.zeiss.de/DirectFRAP" target="_blank">www.zeiss.de/DirectFRAP</a></ext-link>
Den Fluoridgehalt von Blutproben bestimmt ein System von Metrohm vollautomatisch: Es besteht aus einem 855 Robotic Titrosampler, drei 800 Dosinos zum Pipettieren der Blutproben, für die Zugabe von Pufferlösung sowie für die Titration mit La(NO3)3. Dabei analysiert das System bis zu 317 Proben in einem Durchgang und untersucht die einzelnen Proben innerhalb von drei Minuten.
Deutsche Metrohm GmbH und Co. KG, Filderstadt, Tel. 0711 77088 -0, Fax -55, <a href="mailto:info@metrohm.de">info@metrohm.de</a>, <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.metrohm.de" target="_blank">www.metrohm.de</a></ext-link>
Der Potentiostat Reference 3000 von Gamry und die PWR800 Electrochemical Energy Software messen Lade- und Entladevorgänge von Batterien und Energiespeichern mit mehreren elektrochemischen Methoden. Mit dem 8-Kanal-Elektrometer lassen sich Impedanzspektren auch in Zellstacks ermitteln.
C3 Prozess- und Analysentechnik GmbH, Haar, Tel. 089 456006 -70, Fax -80, <a href="mailto:info@c3-analysentechnik.de">info@c3-analysentechnik.de</a>, <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.c3-analysentechnik.de" target="_blank">www.c3-analysentechnik.de</a></ext-link>
Das TOC-Messsystem QuickTOC condensate von LAR schließt organische Verbindungen bei 1200 °C ohne Katalysator auf und arbeitet mit Kalibriergas anstelle von Kalibrierlösungen. Dadurch vereinfachen sich Kalibrierung und Validierung der Kalibrierfunktion für Messbereiche zwischen 0 und 2000 μg·L—1. Das TOC-Messgerät überwacht auch Reinst- und Kühlwasser sowie Kesselspeisewasser- und Kondensat nach VGB-Richtlinien.
LAR Process Analysers AG, Berlin, Tel. 030 278958 -59, Fax -700, <a href="mailto:marketing@lar.com">marketing@lar.com</a>, <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.lar.com" target="_blank">www.lar.com</a></ext-link>
Die Mikrowellen-Hochtemperatur-Systeme von MLS heizen Proben in weniger als einer Minute auf 1000 °C. Der Anwender gibt die Heizrate vor und kann sich das Temperaturprofil jeder einzelnen Probe anzeigen lassen. Das System umfasst drei Modelle: PYROplus mit einem einen hochauflösendem Grafikbildschirm, PYROfast mit einem Hochtemperaturofen und Keramik-Drehteller und autoPYRO, der automatisch die Tür öffnet und Proben bearbeitet.
MLS GmbH, Leutkirch, Tel. 07561 9818 -0, Fax -12 , info@mls-mikro <a href="https://wellen.de" target="_blank">wellen.de</a>, <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.mls-mikrowellen.de" target="_blank">www.mls-mikrowellen.de</a></ext-link>
Für sein Mikrotiterplatten-Photometer Multiskan FC stellt Thermo Scientific fast 50 Protokolle bereit. Diese enthalten alle Mess- und Berechnungsparameter und sind nach Online-Anmeldung unter <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.thermo.com/readingroom" target="_blank">www.thermo.com/readingroom</a></ext-link> kostenlos aus dem Internet herunterladbar. Das Photometer verarbeitet 96- und 384-well-Mikroplatten und verfügt über einen Schüttler und wahlweise einen Inkubator.
Fisher Scientific GmbH, Schwerte, Tel. 01805 2582 -21, Fax -23, <a href="mailto:info.germany@thermofisher.com">info.germany@thermofisher.com</a>, <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.de.fishersci.com" target="_blank">www.de.fishersci.com</a></ext-link>
Die Umwälzkühler Minichiller und Unichiller von Huber temperieren auf Temperaturen zwischen −20 und 40 °C, auf ein halbes Grad genau einstellbar. Die Produktreihe umfasst über 50 luft- und wassergekühlte Modelle mit Kälteleistungen von 0,3 bis 50 kW und CO2 als Kältemittel.
Peter Huber Kältemaschinenbau GmbH, Offenburg, Tel. 0781- 9603271, Fax -57211, <a href="mailto:hs@huber-online.com">hs@huber-online.com</a>, <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.huber-online.com" target="_blank">www.huber-online.com</a></ext-link>
Fahrbare Auffangwannen aus Kunststoff und Stahl bietet Denios an. Die Auffangwannen der Typenreihe PolySafe Euro bestehen aus Polyethylen und sind beständig gegen Säuren und Laugen. Der Kunde kann sie wahlweise mit verzinktem oder PE-Gitterrost bestellen. Die fahrbaren Auffangwannen in Stahlbauweise sind auch zur Lagerung brennbarer Flüssigkeiten zugelassen.
Denios AG, Bad Oeynhausen, Tel. 05731 753 -0, Fax -199, <a href="mailto:info@denios.de">info@denios.de</a>, <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.denios.de" target="_blank">www.denios.de</a></ext-link>
Das Reinstwassersystem Milli-Q Reference reinigt Trinkwasser zunächst zu Reinstwasser vom Typ I und beseitigt dann die verbliebenen Spurenverunreinigungen anwendungsspezifisch. Dafür stehen verschiedene Endfilter zur Verfügung.
Millipore, Schwalbach/Taunus, Tel. 01805 045-645 Fax -644, GEcustomer <a href="mailto:service@millipore.com">service@millipore.com</a>, <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.millipore.com" target="_blank">www.millipore.com</a></ext-link>


<h2>Firmennachrichten</h2>
Qiagen, der Anbieter von Probenvorbereitungs- und Testtechniken, baut seinen Produktions- und Forschungsstandort in Hilden aus. Bis zum Dezember 2010 sollen dort neue Forschungs-, Produktions- und Büroflächen entstehen. Dabei will das Unternehmen bis zu 500 neue Arbeitsplätze schaffen.
Qiagen GmbH, Hilden, Tel. 02103 29-12000, Fax -22000, <a href="mailto:orders-de@qiagen.com">orders-de@qiagen.com</a>, <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.qiagen.com" target="_blank">www.qiagen.com</a></ext-link>


<h2>Termine</h2>
Eine Messereise zur Pittcon, Fachmesse und Konferenz für analytische Chemie, vom 27. Februar bis zum 3. März nach Orlando, Florida/USA, organisieren das amerikanische Generalkonsulat in München, Lagraff-Reisen, der Industrieverband Spectaris und die Agentur Cocomedia. Die Reise kostet inklusive Flug, Messeeintritt, Übernachtungen und Transfer 1155,- Euro.
Tel. 02630 96370, <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.messereisen.net" target="_blank">www.messereisen.net</a></ext-link>


<h2>— — — Hallo!</h2>
Wer ab und an die Liste links von diesem Text überfliegt, wird gegenüber dem letzten Monat (gültig für die nächsten drei Jahre) Veränderungen wahrnehmen: Die Liste der Kuratoriumsmitglieder der Nachrichten aus der Chemie enthält neue Namen, andere, gewohnte fehlen. Nach drei Jahren der Konstanz (zu Konstanz hatten wir schon einen Kommentar an dieser Stelle [Nachr. Chem 2009, 57, 1124]) endete satzungsgemäß die Zeit der Verantwortung für die Nachrichten aus der Chemie für
Barbara Brauckmann, Zürich
Gunter Festel, Hünenberg
Anja Fließ, Hannover
Rainer Grießhammer, Freiburg
Leo Gros, Idstein
Thomas Grösser, Ludwigshafen
Irene Nehls, Berlin
Matthias Wagner, Frankfurt.
Ihnen hat der GDCh-Vorstand in seiner letzten Sitzung seinen Dank ausgesprochen. Die Redaktion schließt sich an und hofft, genügend Vorschläge und Ideen der Kuratoriumsmitglieder erfolgreich umgesetzt zu haben. Nicht mehr im Kuratorium ist Klaus Müllen, dessen Platz Michael Dröscher, der neue Präsident der GDCh einnimmt; ebenfalls ex officio dabei ist Wolfram Koch. In die Verlängerung gehen Alois Fürstner, Günter Grampp, Andreas Meyer, Gilbert Schorsch und Arne Skerra. Die neuen Kuratoriumsmitglieder werden wir an dieser Stelle in den nächsten Monaten vorstellen. Ihnen gilt unser herzliches ”Hallo“, denn wir alle haben gerade am 20. November den ”37. Annual World Hallo Day“ gefeiert.
Der Hallo-Tag ist so etwas wie das ”Year of Chemistry 2011“, nur eben einmal in jedem Jahr wie ein Namenstag. Vielleicht könnten die Chemiker analog ihr Periodensystem durchs Jahr mutieren: Der 3. Januar, der dritte Tag im Jahr (3/365), ist der Tag des Lithiums und der 9. Februar (Tag 40/365) wäre Zirkonium Day, der Tag der falschen Diamanten, und der 1. März Neodym-Tag. Am 20. April wäre dann mit Darmstadtium-Day die kritische Zone erreicht und ein paar Tage später könnten wir von vorne beginnen. Das Jahr reicht gerade für drei Durchgänge ohne die Adventszeit. Für die gibt es ja schon einen Extrakalender.
In diesem Jahr war am 19. November zunächst der Unesco-Welttag der Philosophie, dann auf Vorschlag der Vereinten Nationen der Welttoilettentag (seit 2001) und außerdem in Reutlingen der Tag der Tiger-Ente. Ein ganzes Wochen-Ende dauerte dagegen der ”No Berlusconi Day“ in Italien Anfang Dezember .
Noch viele Jahre dauern wird die Kampagne ”CO2-frei leben“. Jüngst plädierte Spiegel-online wieder ”für ein CO2-freies Deutschland“ und das ZDF textete — in Erinnerung an einen gleichartigen Satz von Renate Künast [Nachr. Chem. 2008, 56, 440] — dieses:
 Fritz Maurer hat es gelesen und Burkhard Carlsohn hat es fotografiert und bis jetzt war es noch kein Allgemeinwissen.
Hätten Sie's gewussst? 
Ernst Guggolz
PS: Seit Anfang Dezember arbeitet Katrin Dörr als Praktikantin bei den Nachrichten. Sie wird sich kurz vor Ihrer Promotion vor allem um die Trendberichte kümmern.

Artikel

Fürs Laboratorium

Analytik/Labortechnik Die ölfreien Membranpumpen der Produktreihe NT von Vacuubrand verfügen über eine Antriebslagerung, die für einen geräuschärmeren Lauf der Pumpe als bei bisherigen Modellen sorgt. Die NT-Reihe umfasst Pumpen für Anwendungen von 0,3 bis 70 mbar und für korrosive Gase. VACUUBRA...

Journal

<h2>Die Nachrichten aus der Chemie: auf Papier</h2>
Vielen Dank für die Beibehaltung der gedruckten Version der Nachrichten aus der Chemie [Nachr. Chem. 2009, 57, 1022]. Als Wissenschaftler werden wir oft ermahnt, dem Strom der Zeit nicht unbedingt zu folgen. Schön, dass es die Nachrichten auch nicht tun.
Peter R. Schreiner, Gießen
<a href="mailto:Peter.R.Schreiner@org.Chemie.uni-giessen.de">Peter.R.Schreiner@org.Chemie.uni-giessen.de</a>


<h2>Der Blick aufs Biologische</h2>
Wie ich das so verstehe, kreisen die Bemühungen, die Bedeutung der Entdeckung der Harnstoffsynthese [Nachr. Chem. 2009, 57, 943] zu relativieren, vorwiegend darum, ja nicht in den Verdacht einer Nähe zum Vitalismus zu geraten.
Es sollte nicht vergessen werden, dass kein geringerer als Friedrich Wöhlers Dienstherr, der Minister Wolfgang Goethe, die epochale Bedeutung der Harnstoffsynthese für die naturwissenschaftliche Sichtweise auf alles Biologische klar erkannt hat. Er hat es im Faust II mit der Vision der (heute gentechnisch greifbar erscheinenden) Synthese des Homunculus dichterisch verarbeitet.
Jan Daneke, Eltville
<a href="mailto:Jan.Daneke@t-online.de">Jan.Daneke@t-online.de</a>


<h2>Anmerkung zur Kritik an Nocera</h2>
In den Nachrichten aus der Chemie ist eine Korrespondenz von Heribert Offermanns erschienen [Nachr. Chem. 2009, 57, 1129], in der er sich kritisch zu den Auftritten des amerikanischen Kollegen Daniel G. Nocera äußerte, der in diesem Jahr auf Einladung der Dechema und der GDCh gleich zweimal in Deutschland einen Plenarvortrag halten durfte. Um jedes Missverständnis zu vermeiden: Die inhaltliche Kritik von Offermanns ist gerechtfertigt. Weil auch ich keine Gelegenheit zu einer ausführlicheren Diskussion mit Nocera hatte — nach Plenarvorträgen ist das eben so — habe ich ihm einen Brief geschrieben und darin um Sonderdrucke und Literaturhinweise gebeten, weil ich mir — weniger als Dechema-Geschäftsführer sondern mehr als gelernter Elektrochemiker — ein genaueres Bild von der Leistungsfähigkeit seiner Katalysatoren machen wollte. Leider habe ich noch keine Antwort bekommen.
Heribert Offermanns reflektierte in diesem Zusammenhang auch die Rolle der wissenschaftlichen Gesellschaften und fragte sie, wie sie mit solchen Vorträgen umgehen. Da ist nun weniger der Elektrochemiker als der Geschäftsführer einer dieser Gesellschaften gefragt.
Zunächst kann es vorkommen, dass ein ausländischer Wissenschaftler in einem Jahr gleich zwei Einladungen von zwei deutschen Fachgesellschaften erhält, weil wir nun wirklich nicht jede Vortragseinladung miteinander abstimmen können. Eine Identifikation der wissenschaftlichen Gesellschaften mit den Inhalten und der Präsentationsform des Vortragenden ist das aus Sicht der Dechema jedoch noch nicht.
Wir alle wissen, dass es für die künftige Energieversorgung der Welt den allein seligmachenden Königsweg nicht gibt. Wer wissen möchte, wie sich die deutschen Chemieorganisationen dieser entscheidenden Zukunftsaufgabe nähern, dem empfehle ich die Lektüre des gemeinsamen Positionspapiers ”Energieversorgung der Zukunft — der Beitrag der Chemie: Eine quantitative Potentialanalyse“, das im November letzten Jahres erschienen ist.
 Gerhard Kreysa, Frankfurt <a href="mailto:kreysa@dechema.de">kreysa@dechema.de</a>


<h2>Milde Stickstofffixierung: Was sagt die Theorie?</h2>
Der in Nachrichten aus der Chemie [2009, 57, 1093] erschienene Artikel geht im Kapitel ”Biomimetische Systeme“ auch auf die biologische Stickstofffixierung ein. Dabei gewinnt man den Eindruck, als gäbe es für die Nitrogenase kein ”bioanorganisches“ Modellsystem. Dies ist jedoch keineswegs der Fall. Wie aus den Arbeiten von G. N. Schrauzer schon seit langem bekannt ist, sind einfache Molybdänkomplexe in wässriger Lösung (!) und in Gegenwart von Reduktionsmitteln in der Lage, nicht nur Stickstoff zu reduzieren, sondern auch weitere typische Nitrogenasesubstrate wie Acetylen und Nitrile.
Besonders hervorzuheben ist das Ergebnis, dass diese Modellsysteme auch eine weitere, oft unerwähnte Eigenschaft der Nitrogenase wiedergeben, nämlich nur in Gegenwart von Homocitrat, nicht aber von Citrat katalytische Aktivität aufzuweisen. Auf Grund dieser Modelluntersuchungen dürfte die enzymatische Stickstoffreduktion nicht am Eisen-, sondern am Molybdän-Zentrum ablaufen (siehe z. B.: Angew. Chem. 1975, 87, 579, Z. Naturf. 1993, 48b, 1295 und Z. Naturf. 2001, 56b, 386. Eine kurze Zusammenfassung dieser Arbeiten findet sich in Labor &amp; more 2007, 3, 16.)
Horst Kisch, Erlangen
<a href="mailto:horst.kisch@chemie.uni-erlangen.de">horst.kisch@chemie.uni-erlangen.de</a>
Daniel G. Nocera

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