Notizen


<h2>Deutsch-chinesische Koopera- tionen in der Wissenschaft</h2>
<p>Deutschland und China verstärken ihre wissenschaftliche Zusammenarbeit. Dazu vereinbarten das Bundesministerium für Bildung und Forschung und das chinesischen Bildungsministerium Modellpartnerschaften zwischen Hochschulen, Austauschprogramme für Studierende und Wissenschaftler sowie ein gemeinsames Wissenschaftskolleg. Schwerpunkte der Forschungszusammenarbeit sind Energie und Umwelt, Lebenswissenschaften, Klimawandel und Elektromobilität. Auch die GDCh und die chinesische chemische Gesellschaft erweitern ihre Kooperation. Ein Beispiel dafür ist das gemeinsame Symposium Biomaterials &amp; Biobased Polymers, das im November in Mainz stattfand.</p>
<p><a href="https://www.bmbf.de" target="_blank">www.bmbf.de</a>, <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.gdch.de" target="_blank">www.gdch.de</a></ext-link></p>


<h2>Qualität der Hochschullehre</h2>
<p> Hochschulpräsidenten werfen den Ländern vor, dass sie den Hochschulpakt nicht entsprechend finanzieren. Dies gefährde die Qualität von Lehre und Forschung. Ausnahmen sind Bayern und Baden-Württemberg. Im Hochschulpakt 2020 verpflichten sich Bund und Länder, in zusätzliche Studienplätze zu investieren.</p>
<p><a href="https://www.hrk.de" target="_blank">www.hrk.de</a></p>


<h2>Internationale Forschungs- praktika für Studenten</h2>
<p>Studierende der Natur-, Geo- und Ingenieurwissenschaften können sich bis zum 15. Januar 2012 für einen Forschungsaufenthalt im Rahmen des Rise(Research Internship in Science and Engineering)-weltweit-Programms bewerben. Der Deutsche Akademische Austauschdienst vermittelt Bewerber der Bachelor- und Diplomstudiengänge an Forschungsinstitutionen und unterstützt sie finanziell. Praktikumsplätze gibt es vor allem in den USA, in Australien, Großbritannien und Kanada, aber auch in Indien, Brasilien und China. Die Praktika finden während der vorlesungsfreien Zeit im Sommer statt.</p>
<p><a href="https://www.daad.de/rise-programs" target="_blank">www.daad.de/rise-programs</a></p>


<h2>Millionen für Großgeräte und Forschungsbauten</h2>
<p>Mit insgesamt 462 Mio. Euro fördern Bund und Länder 16 vom Wissenschaftsrat empfohlene Forschungsbauten und Großgeräte an Hochschulen. Dazu gehören das Zentrum für molekulare Spektroskopie und Simulation solvensgesteuerter Prozesse (Zemos, Universität Bochum), das Center for Hybrid Nanostructures (CHYN, Universität Hamburg) und ein 1 GHz-NMR-Spektrometer (Universität Bayreuth).</p>
<p><a href="https://www.gwk-bonn.de" target="_blank">www.gwk-bonn.de</a></p>


<h2>Ausgezeichnete Wissenschaftskommunikation</h2>
<p>Noch bis zum 31. Dezember nimmt die Deutsche Forschungsgemeinschaft Vorschläge für den Communicator-Preis entgegen. Der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft zeichnet mit diesem Preis jährlich Forscher aus, die ihre wissenschaftlichen Ergebnisse der Öffentlichkeit vermittelt haben. Er ist mit 50 000 Euro dotiert.</p>
<p><a href="https://www.dfg.de" target="_blank">www.dfg.de</a>, <a href="http://stifterverband.info" target="_blank">http://stifterverband.info</a></p>


<h2>Preis für Prozesschemie</h2>
<p>Wissenschaftler können bis zum 31. Januar 2012 Kandidaten für den mit 7500 US-Dollar dotierten Iupac-Thales-Nano-Preis benennen. Die Nominierten müssen sich auf dem Gebiet der Flow Chemistry hervorgehoben haben.</p>
<p><a href="mailto:m.droescher@t-online.de">m.droescher@t-online.de</a>, <a href="mailto:secretariat@iupac.org">secretariat@iupac.org</a></p>


<h2>Industrielle Chemie berufsbegleitend studieren</h2>
<p>Im Frühjahr 2012 startet an der Provadis School of International Management and Technology der berufsbegleitende Masterstudiengang Industrial Chemistry. Das Studium ist auf fünf Semester ausgelegt und setzt ein Diplom oder Bachelor in einer Natur- oder Ingenieurwissenschaft voraus. Die monatlichen Studiengebühren betragen 600 Euro.</p>
<p>vanessa.haigis@ provadis-hochschule. de, <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.provadis.de" target="_blank">www.provadis.de</a></ext-link></p>


<h2>Beratung junger Wissenschaftler</h2>
<p>Die Stiftung Mercator fördert eine neue Einrichtung für den wissenschaftlichen Nachwuchs der Friedrich-Schiller-Universität Jena mit 1,2 Mio. Euro. Das Haus berät und informiert Doktoranden und Postdoktoranden, wie sie eigenständige Forschung organisieren und Fördermittel einwerben können.</p>
<p><a href="mailto:graduierten.akademie@uni-jena.de">graduierten.akademie@uni-jena.de</a>, <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.uni-jena.de" target="_blank">www.uni-jena.de</a></ext-link></p>
<p>Anna Schnurr, Frankfurt</p>



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Deutsch-chinesische Koopera- tionen in der Wissenschaft Deutschland und China verstärken ihre wissenschaftliche Zusammenarbeit. Dazu vereinbarten das Bundesministerium für Bildung und Forschung und das chinesischen Bildungsministerium Modellpartnerschaften zwischen Hochschulen, Austauschprogramme...


<p>Als ich im Oktober 2004 an dieser Stelle über die sinnlosesten Erfindungen sinnierte, erfand Roland Wengenmayr für seinen begleitenden Cartoon etwas noch absurderes als alles, was ich im Text erwähnt hatte [<i>Nachr. Chem.</i> 2004, <i>52</i>, 1027].<sup>1</sup> Einen — offenbar elektronischen — Bunsenbrenner, der “Light my fire” sang. Völlig verrückt, finden Sie nicht?</p>
<p>Nun, das dachte ich zumindest, bis mir vor kurzem in einer Ausgabe der Zeitschrift <i>Biospektrum </i>der folgende, offenbar direkt aus einer Pressemitteilung übernommene Text begegnete: “Der … Sicherheitsbunsenbrenner besitzt eine leicht verständliche Menüführung, die Einstelloptionen, Hinweise und Warnmeldungen können in mehr als 10 Weltsprachen im Display angezeigt werden. Der neue Bunsenbrenner besitzt zudem eine neuartige Joystick-Navigation, eine Click-Stop-Gas-/Luftregulierung und ist flexibel mit Erdgas oder Propan-/Butangas zu nutzen.”<sup>2</sup> “Light my fire” singt er noch nicht, aber so, wie sich diese Beschreibung anhört, kommt das bestimmt als nächstes.</p>
<p>Es ist nun schon zehn Jahre her, dass ich zuletzt in einem Labor herumgewurstelt habe, aber ich glaube mich deutlich zu erinnern, dass ein Bunsenbrenner zu jener Zeit durch genau drei Navigationsinstrumente gesteuert wurde: das Gasventil, das Rändelrad, das die Luftzufuhr reguliert, und den Gasanzünder, mit dem man das Ding entflammt — bevorzugt ohne Gesang, wenn einem der Laborfrieden lieb ist.</p>
<p>Und komischerweise habe ich bis dahin in knapp zwei Jahrzehnten Laborpraxis nie einen Joystick, ein zehnsprachiges Display, einen Click-Stop oder eine Menüführung an den Bunsenbrennern vermisst, die mir begegnet sind. Sie hatten auch keine GPS-Ortung, waren nicht W-Lan-kompatibel und konnten sicher nicht mit dem iPad2 synchronisiert werden. Doch man konnte sie anzünden und eine wunderschöne Gasflamme erhalten, über der man dann seinen ästhetisch ebenso perfekten Erlenmeyer-Kolben [<i>Nachr. Chem.</i> 2011, <i>59</i>, 936] erhitzen konnte.</p>
<p>Aber so ist das halt mit der Innovation und der Marktwirtschaft — irgendwann sind alle Dinge erfunden, die man für eine gegebene menschliche Aktivität braucht, und alle Kunden, die sie brauchen, haben schon ein Exemplar, und damit ist die wirtschaftliche Aktivität beendet. Als Hersteller kann man gegen diesen Burnout zweierlei machen: zum einen den Verfall in die Ware einprogrammieren, wie es Henry Ford in der Automobilindustrie eingeführt hat. Dies erscheint aber beim Bunsenbrenner wenig aussichtsreich, da die Geräte vom Design her unzerstörbar sind und programmiertes Versagen gefährlich werden könnte. Zum anderen könnte der Hersteller Ersatzprodukte erfinden, welche die Kunden nicht wirklich brauchen, und sie dann davon überzeugen, dass sie diese eben doch brauchen.</p>
<p>Die letztere Methode hat der vor kurzem verstorbene und schon lange global vergötterte Apple-Mitbegründer Steve Jobs zu überirdischer Perfektion getrieben. Niemand wusste, dass er einen Laptop ohne Tastatur brauchte, bevor es das iPad gab, aber ganz plötzlich wollten alle so ein Ding haben. Ist ja auch in Ordnung, solange ich weiterhin mit meiner Tastatur operieren darf und nicht mit Händewischen.</p>
<p>Die ganze Geschichte mit den Innovationen mit dem kleinen “i” und der Apotheose des Steve Jobs finde ich ja noch unterhaltsam, obwohl ich selbst kein einziges iGerät besitze. Die Kehrseite der Medaille sind allerdings die zahlreichen Nachahmer und Möchtegern-Jobses. Die erfinden dann nicht den iPod, sondern verwandeln ein perfekt und manuell funktionierendes Gerät wie etwa einen Bunsenbrenner in einen iBrenn, der auch noch sinnlos Batterien verheizt. Und ganz sicher fängt er demnächst an zu singen — spätestens, wenn die nächste, W-Lan- fähige Modellreihe herauskommt.</p>
<p>Michael Groß</p>
<p><a href="https://www.michaelgross.co.uk" target="_blank">www.michaelgross.co.uk</a></p>



<ul>
<li>
<sup>1 </sup>


“<source>9 Millionen Fahrräder am Rande des Universums: Obskures aus Forschung und Wissenschaft”, von Michael Groß, <publisher-name>Wiley VCH</publisher-name>, 2011.

</li>
<li>
<sup>2 </sup>

<ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.schuett-biotec.de/Produkte/brenner/phoenix/phoenix_details.html" target="_blank">www.schuett-biotec.de/Produkte/brenner/phoenix/phoenix_details.html</a></ext-link>.
</li>
</ul>


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