Notizen


<h2>Studienpreis Biowissenschaften</h2>
<p>Der Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland verleiht den Biotechnica-Studienpreis 2011. Die drei Sieger erhalten Preise in Höhe von 2500, 1500 und 1000 Euro. Absolventen oder deren Dozenten bewerben sich mit ihrer ab Juli 2010 angefertigten Abschlussarbeit bis zum 15. Juli.</p>
<p> <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.vbio.de" target="_blank">www.vbio.de</a></ext-link></p>


<h2>Auszeichnung für Studiengänge</h2>
<p>Der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft sucht Deutschlands drei beste Studiengänge. Kriterien sind unter anderem Studierbarkeit, inhaltliche Qualität und Praxisbezug. Die jeweiligen Fachschaften erhalten zusätzlich Geldprämien. Studierende bewerben sich mit ihren Fachschaften noch bis zum 25. Juli.</p>
<p><ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.stifterverband.de/cum-laude" target="_blank">www.stifterverband.de/cum-laude</a></ext-link></p>


<h2>Nachwuchswissenschaftler des Jahres</h2>
<p>Wissenschaftler bis 35 Jahre, die durch Engagement, Ideen oder Handeln Wissenschaft und Forschung positiv beeinflusst haben, können den Nachwuchspreis des Karriereportals <a href="https://academics.de" target="_blank">academics.de</a> erhalten. Für die mit 2000 Euro dotierte Auszeichnung nimmt academics Bewerbungen und Vorschläge bis zum 30. September an.</p>


<h2>Qualitätspakt Lehre</h2>
<p>Der von der gemeinsamen Wissenschaftskonferenz getragene Qualitätspakt Lehre stellt 111 Hochschulen in Deutschland bis zum Jahr 2016 etwa 600 Mio. Euro zur Verfügung. Die 52 geförderten Universitäten wollen unter anderem durch Vorkurse den Einstieg ins Studium erleichtern, die Studenten durch Tutoren oder E-Learning-Angebote besser betreuen und die Dozenten fachdidaktisch fortbilden.</p>
<p><ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.gwk-bonn.de" target="_blank">www.gwk-bonn.de</a></ext-link></p>


<h2>Preis für Alumni-Arbeit</h2>
<p>Die TU München hat den Premium-D-A-CH-Preis 2011 des Verbands <a href="https://alumni-clubs.net" target="_blank">alumni-clubs.net</a> erhalten. Der Preis honoriert die Kontaktpflege der TU zu ehemaligen Studenten und ist mit 10 000 Euro dotiert. Der Verband unterstützt und koordiniert die Alumni-Arbeit an über 220 Hochschulen im deutschsprachigen Raum.</p>
<p><ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.alumni-clubs.net" target="_blank">www.alumni-clubs.net</a></ext-link></p>


<h2>Hochschullehrer des Jahres</h2>
<p>Besonders engagierte Dozenten zeichnet der Deutsche Hochschulverband aus. Die Auszeichnung “Hochschullehrer des Jahres” ist mit 10 000 Euro dotiert. Vorschläge und Bewerbungen sind bis zum 30. September möglich.</p>
<p><a href="mailto:presse@hochschulverband.de">presse@hochschulverband.de</a></p>


<h2>Chemieprofessoren zufriedener als andere</h2>
<p>Die Professoren in Chemie und anderen Naturwissenschaften sind zufriedener als ihre Kollegen in den übrigen Fachbereichen. Dies zeigt eine Studie des Instituts für Forschungsinformation und Qualitätssicherung. Chemiker profitieren vor allem von Kooperationen mit außeruniversitären Einrichtungen sowie von Drittmitteln, die sie für zwei Drittel der Anträge und damit überdurchschnittlich oft erhalten. Insgesamt beklagen Professoren aller Fachbereiche, vor allem der Lebenswissenschaften, hohen Leistungsdruck sowie mangelnde materielle Unterstützung für den Nachwuchs. Nach einer Studie des International Center for Higher Education Research der Universität Kassel sind drei Viertel der Professoren im internationalen Vergleich mit den Arbeitsbedingungen zufrieden, mehr als die Hälfte empfindet die Arbeit allerdings als starke persönliche Belastung.</p>
<p><ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.ifq.de" target="_blank">www.ifq.de</a></ext-link>; <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.incher.uni-kassel.de" target="_blank">www.incher.uni-kassel.de</a></ext-link></p>


<h2>Bundesuniversität Charité</h2>
<p>Die Bundesministerin für Forschung und Bildung, Annette Schavan, nennt die Berliner Charité als Kandidaten für eine Bundesuniversität. Laut dem Vorstandsvorsitzenden der Universitätsklinik, Karl Max Einhäuptl, werde die Universitätsklinik zu einem “Modell für eine neue Form der Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern zur Förderung von Spitzenforschung”. Der Bund will Universitäten, die noch bis zum Jahr 2017 von der Exzellenzinitiative bezuschusst werden, in Form von Bundesuniversitäten mittelfristig direkt fördern.</p>
<p><ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.bmbf.de" target="_blank">www.bmbf.de</a></ext-link></p>


<h2>Bachelorstudiengang Biochemie</h2>
<p>Die Fakultäten für Biologie und Chemie der Universität Göttingen bieten ab dem kommenden Wintersemester den Bachelorstudiengang Biochemie an. Bewerbungsschluss ist der 15. Juli.</p>
<p><ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.uni-goettingen.de/biochemie" target="_blank">www.uni-goettingen.de/biochemie</a></ext-link></p>
<p><i>Dieter Sorsche</i></p>



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Forschung und Bildung

Studienpreis Biowissenschaften Der Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland verleiht den Biotechnica-Studienpreis 2011. Die drei Sieger erhalten Preise in Höhe von 2500, 1500 und 1000 Euro. Absolventen oder deren Dozenten bewerben sich mit ihrer ab Juli 2010 angefertigten...


<p>Zahlenwerte laden zum Zweifeln ein: Ist dieses Maximum vielleicht nur ein Ausreißer, stimmt jene Nullstelle, und können wir uns über die dritte Dezimalstelle überhaupt noch sicher sein? Quantitative Messverfahren haben in vielen Gebieten Fortschritt gebracht, wo vorher nur eine qualitative Aussage möglich war, aber genau wegen der punktgenauen Exaktheit, die sie uns versprechen, sind wir stets geneigt, die Zahlen zu hinterfragen, auch und gerade dann, wenn sie zu einer ansprechenden Grafik verarbeitet wurden.</p>
<p>Diese Kritikfähigkeit kann aber schlagartig verschwinden, wenn die Ergebnisse gleich als Abbildungen der untersuchten Objekte daherkommen. Etwa als fluoreszenzmikroskopische Aufnahme von einer lebenden Zelle oder als Querschnitt durch ein denkendes Hirn, möglich dank der Kernspintomographie. Was wir da sehen, ist ja ein Abbild der Wirklichkeit, also muss es ja stimmen — es sei denn, jemand hätte es absichtlich gefälscht. Oder etwa nicht? </p>
<p>Wenn wir so ein ansprechendes Bild von einem natürlichen Objekt betrachten, vergessen wir nur zu gerne, dass es das Resultat von höchst artifiziellen Bildgebungsverfahren ist, die in den meisten Fällen einfach eine sonst unüberschaubare Menge von Zahlen der Geographie des untersuchten Objekts zuordnen. Bei der funktionellen Kernspintomographie wird zum Beispiel die Sauerstoffverteilung im Gehirn gemessen. Höhere Sauerstoffkonzentrationen deuten auf erhöhte Hirnaktivität hin. Alle Vorsichtsmaßnahmen, mit denen wir Zahlenergebnisse behandeln, sollten also auch für solche Bilder gelten, selbst wenn sie noch so schön sind.</p>
<p>Hirnforscher Craig Bennett erreichte breite Aufmerksamkeit für dieses Problem, indem er ein ganz normales und selbstverständliches (wenn auch skurril anmutendes) Kontrollexperiment durchführte. Wie der Spiegel ausführlich und genüsslich berichtete, schob Bennett einen toten Lachs in seinen Kernspintomographen und konfrontierte das Tier mit Bildern von Menschen in verschiedenen Emotionszuständen.</p>
<p>Bennett erhielt ein unerwartetes Ergebnis, das er folgerichtig im Journal of Serendipitous and Unexpected Results publizierte.<sup>1</sup> Sein Lachs zeigte nämlich durchaus Hirnsignale, die er als psychologisch relevante Ergebnisse hätte interpretieren können, wenn er nicht genau gewusst hätte, dass sein Proband zu psychologischen Reaktionen unfähig war. Schockierend war vor allem der zweite Teil von Bennetts Nachforschungen. Durch Literaturstudien fand er heraus, dass mehr als ein Viertel der in angesehenen Journalen publizierten Hirnstudien die nötigen Korrekturen und Kontrollen nicht verwendet hatten.</p>
<p>Demnach dürfte ein guter Teil der oft und gerne in der allgemeinen Presse verbreiteten Studien darüber, welche Hirnregionen aktiv werden, wenn man beim Einparken an sein Schatzerl denkt, etwa genauso aussagekräftig sein wie die tomographischen Bilder von Bennetts Lachs.</p>
<p>Vorsicht ist auch bei diagnostischen Verfahren geboten — nur weil ein Verfahren ein Bild von einem untersuchten Organ und nicht nur einen Zahlenwert ausspuckt, muss die suggerierte Information nicht unbedingt korrekt und relevant sein.</p>
<p>Es ist in gewisser Weise verständlich und natürlich, dass wir durch das, was wir “mit unseren eigenen Augen” zu sehen glauben, leichter verführbar sind als durch Informationen, die auf intellektuelleren Kanälen empfangen werden.</p>
<p>Andererseits sollte sich heute, da jeder seine Fotos zuhause am Computer bearbeiten und manipulieren kann, doch auch die rationale Erkenntnis durchsetzen, dass ein Bild nicht immer recht hat. Es sagt vielleicht mehr als tausend Worte, doch womöglich enthält ein Bild nicht mehr nützliche Information als die Zeitung gleichen Namens.</p>
<p><i>Michael Groß</i></p>
<p><ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.michaelgross.co.uk" target="_blank">www.michaelgross.co.uk</a></ext-link></p>



<ul>
<li>
<sup>1 </sup>


C. M. Bennett,
A. A. Baird,
M. B. Miller,
G. L. Wolford,
<article-title>JSUR</article-title>,
2010,
1,
1–<lpage>5</lpage>.
Leider ist der Beitrag “Neural Correlates of Interspecies Perspective Taking in the Post-Mortem Atlantic Salmon: An Argument for Proper Multiple Comparisons Correction” bisher der einzige Artikel in diesem neuen, vielversprechend klingenden Journal. 

</li>
</ul>


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