Blickpunkt

Nachrichten aus der Chemie: Herr Prill, Olympus führt mit den optodigitalen Mikroskopen eine neue Mikroskopkategorie im Markt ein. Was machen diese Geräte anders?
Volkmar Prill: Unsere Mikroskope kombinieren alle Methoden, die es bislang in der digitalen und optischen Mikroskopie gibt.
Nachrichten: Und das Ergebnis begeistert Sie?
Prill: Ja, ich bin jetzt seit gut 14 Jahren bei Olympus und habe auch schon etwas länger mikroskopiert in meinem Leben. Aber es war jetzt das erste Mal für mich so, dass ich mir gedacht habe: “Wow, das ist ja richtig cool, was wir da entwickelt haben.”
Nachrichten: Trotzdem: Warum ganz andere Mikroskope? Warum nicht die Weiterentwicklung bestehender?
Prill: Die Frage ist einfach zu beantworten: Es gibt bislang kein ideales Mikroskop. Je nach dem, für welche Aufgabe das Mikroskop optimiert ist, gibt es auf der anderen Seite schlechte Lichteinstellungen, niedrige Qualität bei zusammengesetzten Bildern, vielleicht niedrige Bildauflösung, fehlende 2D/3D-Messfunktion, bedienerunfreundliche Software, wenig Platz, komplizierte Bedienung. Und Fragen bleiben: Sind die Ergebnisse plausibel? Ist dieser Messwert korrekt? Kann ich mich darauf verlassen? — Für jedes einzelne dieser Themen gibt es die ideale Lösung.
Nachrichten: Und Sie haben jetzt eine Lösung für alle?
Prill: Die Lösung sind die optodigitalen Mikroskope.
Nachrichten: Mit diesen Mikroskopen launchen Sie eine komplette Serie …
Prill:… mit der gleichen Produktvielfalt wie bei den konventionellen Mikroskopen: zwei Aufrechtmikroskope, eines steht hier zwischen uns, und eines mit einer Abwinkelung der Optik, um das Objekt von der Seite zu betrachten, dazu ein inverses Mikroskop.
Nachrichten: Wobei ich bei diesen Mikroskopen ein Okular vermisse.
Prill: Sie haben kein Okular, weil wir sicher sind, dass das Bild aus dem System heraus in Verbindung mit dem Interaktionsmedium PC-Monitor eine Qualität erreicht hat, die es möglich macht, auf Okulare zu verzichten.
Nachrichten: Objektive gibt es aber noch.
Prill: Natürlich. Bei den Objektiven haben wir sogar eine neue Klasse entwickelt; die beiden wichtigsten Parameter sind hohe Auflösung und gleichzeitig hoher Arbeitsabstand.
Nachrichten: Wenn wir uns das aktuelle Produktportfolio anschauen, hat Olympus auf der einen Seite konventionelle, meist modulare Mikroskope, die sich konfigurieren lassen. Und auf der anderen Seite das Lext, das Laser-Scanning Mikroskop mit dem Schwerpunkt beim Messen. 
 Prill: Wir positionieren jetzt die optodigitalen Mikroskope genau dazwischen, was Messtechnik und Modularität betrifft.
Nachrichten: Was erwarten Sie überhaupt von einem Mikroskop?
Prill: Exzellente Ergebnisse und keine Kopfschmerzen.
Nachrichten: Was heißt das für Ihre neuen Mikroskope?
Prill: Ganz klarer Fokus hier auf zwei Dingen: Einfachheit und Ergebnistreue. Jeder Anwender — ungeachtet seiner Erfahrung — soll in der Lage sein, zu jeder Zeit eine präzise Untersuchung und Analyse durchzuführen.
Nachrichten: Dazu erwarte ich eine einfache Bedienung.
Prill: Die Mikroskope sind in allen drei unterschiedlichen Bedienmodi so einfach zu bedienen wie ein Smartphone.
Der Lernmodus richtet sich an den komplett unerfahrenen Nutzer, Er kann über den Lernmodus Schritt für Schritt zu einem optimalen Bild- oder Messergebnis kommen.
Den Bedienermodus nutzt, wer täglich gleiche Aufgaben hat und immer gleiche Funktionen anwendet. Einige immer wiederkehrend, einige eher selten und andere gar nicht, weil er sie nicht braucht oder auf Grund von Qualitätsrichtlinien vielleicht bestimmte Einstellungen nicht vornehmen darf.
Und wir haben schließlich den erweiterten Modus, der mir den kompletten Zugriff auf alle Funktionen bietet.
Nachrichten: So weit, so einfach. Was wird mit der Ergebnistreue?
Prill: Messfunktionen sind eine großer Schwerpunkt der gesamten Serie. Und um genau messen zu können, muss ich mein System kalibrieren, Kalibrierung ist aber an sich ein relativ komplexer Vorgang. Die DSX-Serie bietet tatsächlich eine automatische Kalibrierung auf Knopfdruck.

“Exzellente Ergebnisse”

Nachrichten aus der Chemie: Herr Prill, Olympus führt mit den optodigitalen Mikroskopen eine neue Mikroskopkategorie im Markt ein. Was machen diese Geräte anders? Volkmar Prill: Unsere Mikroskope kombinieren alle Methoden, die es bislang in der digitalen und optischen Mikroskopie gibt. Nachrichte...

Journal

<h2>Das Leben mit wunderbaren Autoren, erzürnten Kritikern und wahren Fans</h2>
Zu berichten gilt es über die Blauen Blätter: Sie haben sich in den vergangenen 60 Jahren von den Nachrichten aus Chemie und Technik über die Nachrichten aus Chemie, Technik und Laboratorium zu den Nachrichten aus der Chemie gewandelt. Und sind doch immer gleich geblieben.
In der vorelektronischen Zeit galt: Meine ganz speziellen Fachzeitschriften blättere ich im Labor durch, die Nachrichten nehme ich zu Hause in die Hand und lese. Heute kommt die Fachinformation online, die Nachrichten aus der Chemie kommen immer noch gedruckt und per Schneckenpost. Der Grund für den Unterschied ist einfach: Spezielle, schnelle Informationen aus dem Fach sind ein absolutes Muss für die Einzelne; die Nachrichten sind für alle, die sich losgelöst vom Tagesgeschäft im Überblick für die akademische und industrielle Chemie und die Chemiker selbst interessieren.
Größter Unterschied ist aber, neben der Sprache und der Bedeutung der Aktualität, der dahinter stehende redaktionelle Prozess. Die Blauen Blätter waren immer ein Journal, das ohne ein Peer-Review-Verfahren Wert auf Überblicksaufsätze legte.
Die Qualität der Beiträge garantieren seit 60 Jahren drei Stationen im Entstehungsprozess: Eine hochqualifizierte Redaktion, die für die Leser die Entwicklungen in der gesamten Chemie beobachtet und beurteilt und dann — zweite Station — für ein gefundenes Thema den kompetenten Autor gewinnt. Dieser garantiert als Person die Qualität. In einem letzten Schritt bearbeitet die Redaktion als Anwalt des Lesers den wissenschaftlichen Text für die Zielgruppe. Und die hat es in sich: Von der Abiturientin über den chemisch-technischen Assistenten, den Studierenden und den Doktoranden hin zum aktiven und später nicht mehr ganz so aktiven Chemiker. Alle haben als Merkmal eine solide Grundausbildung im Fach und ein großes Interesse daran, wer was in der Chemie tut.
Dass die Blauen Blätter seit dem Jahr 1953 ohne Peer-Review erfolgreich sind, macht sie heute zu einem höchst modernen Journal. Aktuell heißt dieses Konzept Open Access unter redaktioneller Kontrolle. Es verlangt eine sehr verantwortungsbewusste und stressresistente Redaktion, die sich nicht hinter Gutachtern verstecken kann. Sie steht von jeher für ein Leistungsversprechen: Jeder Leser findet in jedem Heft mehr als einen nützlichen Beitrag. Dass das Konzept aufgeht, zeigen begeisterte, wütende und kritische Leser. Ernst Guggolz
PS: Im nächsten Jahr wird es die Nachrichten aus der Chemie zusätzlich als E-Paper geben. Für Freunde des Haptischen bleibt alles, wie es ist.
PPS: Wer eine Barcodescanner-App hat, kann mit dem QR-Code rechts die Nachrichten-Redaktion auf Chemistryviews feiern sehen.

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