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Die gereimten Antworten der Leser und Leserinnen auf Elementerätsel 3/2024 "Das im roten Bären"

Elementerätsel – Noch'n Gedicht

Die Resonanz auf das gereimte Elementerätsel 3/2024 ("Das im roten Bären") war im Wortsinn: 
ein Gedicht!

Zum Beispiel bei Leser W., der (teilweise sogar im verschränkten Reim!) der richtigen Lösung auf die Spur kam:

Auch damals der Berzelius 
stand vor einer „harten Nuss“:

Denn in der Kammer ganz aus Blei 
zur Schwefelsäure-Produktion
nur wenn aus Falun der Pyrit,
war etwas roter Schlamm dabei –
Herr Bjuggren wusste schon davon
und teilte dies dem Jacob mit.

Analysen im Labor
deuteten erst auf Tellur –
doch ward dies gar nicht hier gefunden
in Faluns Grube je zuvor!
Dem Nachbarn kam er auf die Spur
nach weit‘ren Analysenrunden.

Berzelius Publikation
im Jahre 1818 schon
beschreibt ein neues Element,
Selenium er es benennt.
Heut‘ wissen wir: Faluns Pyrit
enthält auch Spur‘n von Clausthalit.

Damit der Körper funktioniert
braucht es der Mensch sehr wohldosiert.
Doch wem‘s dran mangelt – kein Verdruss:
Der greift einfach zur Paranuss!
Ob rot, ob schwarz, ob grau – wie schön:
Des Rätsels Lösung heißt: Selen.

Weiter geht es (wieder mit einem Leser W.). Er schrieb uns zwar bedauernd, dass er hier und da "was verbiegen musste". Aber gereimt ist gereimt. Lesen Sie selbst:

Schwierig diesmal, doch der Trend
kam vom Spurenelement
Eisen, Kupfer, Iod und Zink
Alles unter "falscher Link"
Auch Mangan und Molybän
war'n es nicht – es ist Selen!

Den Nachbarn Schwefel und Tellur
bin ich chemisch auf der Spur
Das Mineral ist Clausthalit
Das Bier bekannt, doch ohne Sprit
Ein grau, ein schwarz, und rot dreimall
macht fünf verschiedene Kristall

Und wer mich hat im Überfluss
Das ist die para-(diesisch') Nuss
Nur das Bild mit Teddybär
War am Ende doch zu schwer
Doch es ist ganz klar Selen
Die vierundreissig, Chalkogen

Während sich beide Leser W. auf den Lösungshinweis "roter Bär" keinen Reim machen konnten, fand Leser P. die Lösung (nämlich das selenhaltige Mineral Roterbärit aus der Eisenerzgrube Roter Bär bei St. Andreasberg im Harz):

Chalkogen-Analoga sind wohlbekannt:
Schwefel und Tellur, dazwisch' Selen man fand.
Mineral, Blei(II), das Selenid entstammt
einer Berg- und Bierstadt, Clausthalit man's nannt'.
Im Selenocystein man es gut kennt, 
dieses essenzielle Spurenelement. 

Fünf Selen-Modifikationen sind`s, 
schwarz, grau, drei Mal rot. Im Rotbärit du findst's.
Sieben Isotope, fünf stabil: Selen!
In zwei Sternen nachweislich konnt' man es seh'n.
Paranüsse viel Selen enthalten, ja!
Und schon ist des Rätsels Lösung greifbar nah! 

Leserin U. versuchte es mit folgendem Vierzeiler (lag aber knapp daneben):

Vor 30000 Jahren zum Ausmalen von Höhlen – nicht zum Kochen
Heute weiß man den Nutzen bei schwachen und brüchigen Knochen
Wo wäre heute unser Elan
ohne das essenzielle Mangan! 

Noch knapper fasst sich Leserin W. (die dafür aber richtig lag):

Gewinnen möcht' ich die Tasse klein,
die Lösung müßte Selen sein.

Leser K. schickte uns prosaisch die richtige Antwort (Selen), dafür aber ein Gedicht aus seiner Schulzeit namens "Blick ins Chemielabor – Nachts um halb zwei", welches er seinem Chemielehrer im Jahr 1988 gewidmet hatte:

Die Schwefelsäure rauchte lautlos vor sich hin.
Im letzten Schrank polymerisierte, wie’s schien
ganz langsam das Styrol.

Und neben dem Benzol
badete das Natrium
lustlos in Petroleum
und oxidierte leicht dabei.

Der gelbe Phosphor offen und ganz frei,
lag ungeniert
und ist sodann gleich explodiert.

Derweil es ätzte ständig
HF an seinem Glasgefäß:
Es wollte frei sein und lebendig
und endlich haben seine Späß’.

Doch es strahlte über alledem erhaben das Uran:
„Was geht mich das Ganze an!?“

Elementerätsel

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