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Ein Tagungszentrum, das den Namen eines chemischen Elements trägt, das gab es noch nie beim Wissenschaftsforum: Das Darmstadtium war ein würdiger Veranstaltungsort. “Eigentlich ist es ja eine Selbstverständlichkeit, dass Chemie zu unserem Leben gehört,” begrüßte GDCh-Präsidentin Barbara Albert die Teilnehmer des Wissenschaftsforums. “Das macht es jedoch nicht überflüssig, dass wir uns und anderen diese Selbstverständlichkeit bewusst machen.” Dazu gab es schon bei der Eröffnung reichlich Gelegenheit — Grußworte aus Politik und Wissenschaft, etwa von Euchems-Präsident Ulrich Schubert und von der Präsidentin der Royal Society of Chemistry Lesley Yellowlees, machten klar, dass “Element unseres Lebens” als Motto nicht zu hochgegriffen war. Und selbst die Musiker hatten diesmal chemischen Bezug: Es spielte die Philharmonie Merck.
Einen Querschnitt durch die deutsche und internationale Chemie — sowohl in Industrie als auch in Akademia — boten die Plenarredner und -themen: Linda Nazar (Energiespeicherung), Bernd Reckmann (Innovationen in der Chemieindustrie), Carol Robinson (Massenspektrometrie von Membranproteinen), Andreas Türler (superschwere Elemente), Benjamin List (enantioselektive Katalyse) und Robert Frimpong (Produktionstechnik bei Erdöl- und -gasförderung).
Seine Vorstellungen, wie die Chemie der Zukunft aussehen sollte, präsentierte Michael Braungart in seinem öffentlichen Abendvortrag “From cradle to cradle — intelligentes Produktdesign”.


<h2>Symposien, Preise, Poster</h2>
Über ein Dutzend Preise wurden während des Wissenschaftsforums verliehen — von den großen GDCh-Preisen über Namensvorlesungen zu den Preisen der Fachgruppen und der GDCh-nahen Stiftungen.
Wie üblich waren es die GDCh-Fachstrukturen, die den Hauptteil des Programms gestalteten. Auch die Unternehmen Merck und Bayer beteiligten sich. Ersteres feierte 125 Jahre Flüssigkristallforschung, letzteres 150 Jahre Bayer-Forschung. Nicht ganz so alt, aber auch zum Feiern aufgelegt war die Fachgruppe Festkörperchemie und Materialforschung, die nach dem zusammen mit der Wöhler-Vereinigung organisierten “Dialog in Anorganischer Chemie” in einem Festvortrag von Arndt Simon ihrer Gründung vor 50 Jahren gedachte. “5 Jahre Reach” feierte (oder diskutierte zumindest) die Fachgruppe Nachhaltige Chemie. Etwa zwei Dutzend weitere wissenschaftliche Hauptsymposien boten jedem Chemiker eine reiche Auswahl an hochkarätiger Forschung. Die GDCh-Fachgruppen Chemieunterricht, Nuklearchemie und Angewandte Elektrochemie hielten zudem ihre Jahrestagungen unter dem Dach des Wissenschaftsforums ab.
Bei der Postersession mit über 400 Postern hatten vor allem die Nachwuchswissenschaftler das Sagen — oder vielmehr das Erklären. Damit viele Doktoranden und Studenten am Wissenschaftsforum teilhaben konnten, hatte die GDCh aus ihrem allgemeinen Stipendienfonds sowie über die Karl-Ziegler- und die August-Wilhelm-von-Hofmann-Stiftung 179 Reisestipendien vergeben.
Highlight des Gesellschaftsabends war ein Magier, der — so berichtet GDCh-Altpräsident Henning Hopf — “wunderbar gezaubert und dabei jeden Hauptsatz der Thermodynamik verletzt hat”.


<h2>Jobbörse, Schülertag, Diskussionen</h2>
 Elf Unternehmen präsentierten sich bei der Jobbörse; zwanzig Firmen, Verlage und Organisationen stellten ihre Produkte und Leistungen bei der Industrieausstellung vor. Großes Interesse fand die Vortragsveranstaltung “Wissenschaftliches Schreiben”, die im Rahmen der Jobbörse zum ersten Mal angeboten wurde. Hier gab es Tipps für wissenschaftliche Veröffentlichung und für den erfolgreichen Forschungsantrag.
Etwa 200 Schüler besuchten im Rahmen eines Schülertags das in das Wissenschaftsforum integrierte Symposium “Energiewende und Chemie”, bei dem drei Sprecher aus der Industrie vortrugen und die Chemie als Hightech-Branche mit zukunftsweisenden Strategien präsentierten.
Einen Blick in die Zukunft wagte der GDCh-Arbeitskreis Chancengleichheit in der Chemie, der zu einer Diskussion über die Arbeitswelt von morgen lud. Insbesondere die Aspekte Chancengerechtigkeit und Diversity Management standen im Fokus.
Zur Sache ging es auch bei der Diskussion “CHE-Ranking”, bei der Podium und Plenum der Frage nachgingen, ob die GDCh eine Teilnahme an diesem Ranking für sinnvoll hält [diese Nachrichten, S. 1052].
Christian Remenyi, Darmstadt

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Elemente unseres Lebens

Ein Tagungszentrum, das den Namen eines chemischen Elements trägt, das gab es noch nie beim Wissenschaftsforum: Das Darmstadtium war ein würdiger Veranstaltungsort. “Eigentlich ist es ja eine Selbstverständlichkeit, dass Chemie zu unserem Leben gehört,” begrüßte GDCh-Präsidentin Barbara Albert di...

Nachrichten aus der Chemie: Herr Bringmann, Sie haben einen besonderen Bezug zu Afrika und speziell zum Kongo. Woher kommt der?
Gerhard Bringmann: Auslöser war die Naturstoffchemie, für die ich wissenschaftliche Partner suchte. Ich bin in etwa zwanzig afrikanischen Ländern gewesen und habe dabei meine Liebe für diesen Kontinent entdeckt — auf allen Ebenen: wissenschaftlich, touristisch, ethnologisch. Von den afrikanischen Ländern, die ich besucht habe, war der Kongo das schwierigste — obwohl es ein Land ist, das so reich sein könnte und das es von den Bodenschätzen, der Biodiversität und den klugen Köpfen her auch ist. Beim Human Development Index, der Kriterien wie Lebensstandard, Lebenserwartung, Einkommen und Bildung berücksichtigt, liegt der Kongo heute aber auf Platz 187 von 187 Ländern. Es ist traurig, dass dieses faszinierende Land so am Boden liegt.
Nachrichten: Lief es im Kongo denn früher mal besser?
Bringmann: Oh ja! Wenn Sie nach Kinshasa, der Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongo kommen, werden Sie sehen, dass die Universität mit ihrem großzügig geplanten Campusgelände einmal eine wunderbare Hochschule war. Die Uni war ein Abkömmling der Uni Leuven in Belgien und erstklassig ausgestattet. In den Kongo kam man sogar aus Belgien zum Promovieren. Diktatur und Bürgerkrieg haben das alles leider geändert — die Uni Kinshasa beispielsweise wurde einmal zwei Jahre am Stück geschlossen. Unter solchen Bedingungen wanderten natürlich viele ins Ausland ab.
Nachrichten: Wie ist die Situation heute?
Bringmann: Die typische akademische Ausbildungs-Pipeline eines afrikanischen Landes — Schule und Grundstudium im Heimatland, Master und Doktorarbeit im Ausland, Rückkehr für eine Professur — ist im Kongo massiv unterbrochen. Und das führt in eine Abwärtsspirale. Heute kann kaum ein Kongolese mit seinen Kollegen im Ausland um ein Promotionsstipendium konkurrieren. Und wenn er es schafft, wird er mit großer Wahrscheinlichkeit nicht zurückkommen.
Nachrichten: Trotzdem begannen Sie schon vor Jahren, sich für die Demokratische Republik Kongo zu engagieren. Wie kam es dazu?
Bringmann: Der Kongo hat eine große Biodiversität — ein Traum für einen Naturstoffforscher. Meine Arbeit dort begann im Januar 1993, in einer Kooperation mit Virima Mudogo von der Uni Kinshasa. Er hatte hier in Würzburg studiert und 1988 seine Doktorarbeit bei Friedemann Schneider in der physikalischen Chemie beendet. Er war für Jahrzehnte der einzige DAAD-Stipendiat aus Kinshasa. Im Jahr 2003 haben wir unsere Zusammenarbeit durch einen ersten Uni-Uni-Vertrag zwischen Würzburg und Kinshasa institutionalisiert, und ab da ging es richtig Schlag auf Schlag: gemeinsame Symposien, das erste deutsch-kongolesische Patent. Mudogo war damals Vizerektor der Universität Kinshasa, und das gab ihm die Möglichkeit, sich für unsere Kooperation einzusetzen. Im Jahr 2005 haben wir ein Chemie- und Pharmazie-Minisymposium organisiert — das erste, das je in Kinshasa stattgefunden hat.


<h2>Neue Professoren braucht das Land</h2>
Nachrichten: Mit Ihrem Exzellenzstipendienprogramm fördern Sie jetzt erstklassige kongolesische Schüler und Studenten. Wie entstand das Programm?
Bringmann: Uns war klar geworden, dass alles, was wir machten, Seminare und auch die bestgemeinte Unterstützung — und sogar tonnenweise Fachbücher — nur Tropfen auf den heißen Stein sind. Um die Abwärtsspirale wirklich zu durchbrechen, mussten wir die besten jungen Leute an die Hand nehmen und hervorragend ausbilden, damit die dann wiederum die nächste Generation anleiten.
Nachrichten: Das klingt sehr elitär.
Bringmann: Ja, das mag so klingen, aber durch die Förderung der Exzellenz fördern wir das gesamte System. Unsere Mittel sind natürlich begrenzt und so helfen wir denjenigen, die eine gute Chance haben, einmal exzellente Professoren zu werden und dann als solche insgesamt den Standard auf allen Ebenen zu heben.
Nachrichten: Wie ging es denn los?
Bringmann: Wir haben im Jahr 2008 ganz klein angefangen, nur die Uni Kinshasa, nur Pharmazie und Chemie, nur Bachelor und nur jeweils die besten zwei. Die Finanzierung haben wir damals fast komplett aus der eigenen Tasche bestritten, aber dann haben wir zusätzlich ein Patenschaftssystem etabliert. Das funktioniert sehr gut, heute gibt es zirka 50 solcher persönlicher Paten.
Nachrichten: Welche Unterstützung leistet so ein Pate in Ihrem Programm?
Bringmann: Die Paten zahlen, wenn sie können, für das Stipendium. Ein Pate kann aber auch weniger bezahlen. Am wichtigsten ist uns die Korrespondenz mit “seinem” Stipendiaten, damit dieser eine Bezugsperson hat. Wir haben auch afrikanische Paten, das finde ich besonders wertvoll.
Nachrichten: Wie verläuft die Aufnahmeprüfung für die Kandidaten?
Bringmann: Wir machen vorher in Radio und Fernsehen und an Bushaltestellen im Einzugsbereich der beteiligten Universitäten Reklame für das Stipendienprogramm. Dann gibt es Informationsveranstaltungen. Dort erfährt man, wie man sich bewerben kann. Die Vorauswahl treffen die Kongolesen, sie bestimmen, wer zu den Prüfungen eingeladen wird. Die Kandidaten bekommen dann einen Katalog von Themen — in der Chemie könnten das zum Beispiel Aromatizität oder Reaktionsmechanismen sein, irgendetwas aus den Anfängersemestern. Darüber dürfen sie genau zehn Minuten an der Tafel sprechen. Dann prüfen wir sie zu dem Thema und sprechen mit ihnen über ihre Pläne für die Zukunft. Wir fragen sie von Anfang an: Wo und auf welchem kongorelevanten Gebiet wollen Sie Ihre Master- und Doktorarbeit machen? Wie stellen Sie sich Ihre Rückkehr in den Kongo vor? Alle Stipendiaten müssen sich jedes Jahr einer Verlängerungsprüfung stellen, und zwar auf Englisch — und das in einem frankophonen Land! Durch Prüfung und Beratung begleiten wir sie während der gesamten Zeit, bis zum Erlangen der Professur im Kongo.
Nachrichten: Wie hat sich das Programm bisher entwickelt?
Bringmann: Die ersten vier Stipendien haben wir dann in der Tat alle nach einem Jahr verlängert. Im zweiten Jahr, 2009, haben wir schon zehn Stipendiaten gefördert, nun auch aus Medizin, Jura und Literaturwissenschaften. Und weil wir so viele Paten gewinnen konnten, haben wir noch im selben Jahr weitere Kandidaten aus zusätzlichen Fächern aufgenommen — aus Biologie, Physik, Wirtschaftswissenschaften und Informatik, da waren es 15 Stipendiaten. Eine günstige Gelegenheit dafür gab es im August 2009, am Rande des von uns mit organisierten 13. Symposiums für Naturstoffforschung in Zentral- und Ostafrika, NAPRECA, in Kinshasa. Wir wollen ja helfen, die kongolesischen Wissenschaftler nach dem Bürgerkrieg wieder in die Wissenschaftsgemeinschaft in Afrika zu integrieren. Inzwischen fördern wir Stipendiaten aus prinzipiell allen Fächern.


<h2>Ausschließlich privat finanziert</h2>
Nachrichten: Wie finanzieren Sie Ihr Exzellenzstipendienprogramm?
Bringmann: Ein Teil der Finanzierung kommt aus den persönlichen Patenschaften, der größte Anteil inzwischen jedoch von der Else-Kröner-Fresenius-Stiftung, mit der wir seit 2010 zusammenarbeiten. Diese Stiftung unterstützt hauptsächlich humanitäre und medizinische Projekte. In einem ersten Projekt übernahm die Stiftung vor allem Bachelor-Stipendien und Kosten für Infrastruktur wie Seminarraum und Sekretariat. Weiteres Geld stammt aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen unseres Fördervereins, der nach nur vier Jahren Bestehen schon jetzt mehr als 1000 Mitglieder hat, darunter 31 institutionelle.
Nachrichten: Bekommen Sie auch Unterstützung von deutschen staatlichen Stellen?
Bringmann: Nein, die deutsche Politik ist bei unserem Programm bisher erst sehr wenig involviert. Immerhin war ich im letzten Jahr beim Bundespräsidenten eingeladen, zusammen mit vielen anderen Leuten, die sich ehrenamtlich engagieren, und hatte dort, wenngleich nur kurz, Gelegenheit, über das Stipendiensystem zu sprechen. Derzeit bemühen wir uns sehr, bei Ministerien und auch Stipendienorganisationen in Deutschland vorstellig zu werden. Von Anfang an tatkräftig unterstützt wurden wir von der Uni Würzburg.
Nachrichten: Wie sieht es im Kongo aus? Bekommen Sie dort Anerkennung für Ihr Engagement?
Bringmann: Im Kongo ist unser Programm hoch aufgehängt. Wir sind bei unseren Reisen oft beim Erziehungsminister, manchmal sogar beim Premierminister zu Gast. Eine besondere Anerkennung wurde Virima Mudogo und mir im vergangenen Jahr zuteil, als wir, als erstes deutsch-europäisches Wissenschaftlerduo überhaupt, das Kongolesische Verdienstkreuz Erster Klasse in Gold erhielten. Auch wurden wir mit Ehrendoktorwürden an einigen der beteiligten Universitäten ausgezeichnet. Es wäre sehr wünschenswert, wenn unsere Initiative auch in Deutschland stärker unterstützt würde. Allerdings ist es auch ein wichtiges Prinzip unseres Exzellenzstipendienprogramms, dass wir in allen inhaltlichen Punkten total unabhängig bleiben wollen und dafür gegebenenfalls auch lieber etwas spartanischer planen.


<h2>Jetzt auch Masterstudenten</h2>
Nachrichten: Sie beginnen mit der Förderung bereits in der Schule und haben auch Stipendiaten von Gymnasien und sogar von der Grundschule. Warum?
Bringmann: Unsere Hauptaktivität liegt auf den Universitäten, da kennen wir uns aus und da soll und wird auch unser Schwerpunkt bleiben. Aber es wäre natürlich gut, viel früher mit der Förderung anzufangen, nämlich schon an der Schule, denn schon hier entscheidet sich, ob ein junger Mensch je nach Geschlecht und sozialer Herkunft überhaupt jemals den Sprung an die Uni schafft. Darum haben wir modellhaft auch Gymnasien und Grundschulen in unser Stipendiensystem aufgenommen. Im Vordergrund steht dabei für uns vor allem die Förderung von Mädchen, die an den Unis bislang total unterrepräsentiert sind.
Nachrichten: An den Universitäten fördern Sie nur Bachelorstudenten?
Bringmann: Nein, natürlich nicht, das kann nur eine erste Säule des Stipendiensystems sein. Seit 2011 und 2012 haben wir zwei weitere Projekte bei der Else-Kröner-Fresenius-Stiftung. Dies erlaubt es uns, nun auch Masterstudenten, Doktoranden und vor allem auch Rückkehr-Stipendiaten zu fördern, aber auch die erwähnten Schüler an Gymnasien und Grundschulen, also exzellente junge Leute aus allen Teilen der Pipeline. Einen großen Sprung machen die Stipendiaten beim Übergang vom Bachelor- zum Masterstudium, denn da sollen sie ins Ausland gehen, bevorzugt an eine exzellente afrikanische Universität. Vor Ende ihres Bachelorstudiums sollen uns die Kandidaten ein schlüssiges Konzept für ihr Masterstudium vorlegen. Sie müssen darlegen, welchen Ort sie sich ausgesucht haben, mit welchem kongorelevanten Thema sie sich dort beschäftigen wollen — vor allem Gesundheit, Ernährung, Agronomie, Energie, Bodenschätze und Biodiversität — und wie sie ihre Doktorarbeit und dann die Rückkehr in den Kongo planen. Diese Rückkehr ist der wohl schwierigste, alles entscheidende Schritt, den unterstützen wir nicht nur finanziell, durch ein Re-entry-Stipendium, sondern auch beratend und durch Knüpfen von Kontakten. Eine entscheidende Rolle bei der Beratung hat Karine Ndjoko aus Lausanne, gebürtig aus dem Kongo.
Nachrichten: Wie geht es weiter mit BEBUC?
Bringmann: Im Frühjahr waren Virima Mudogo und ich zusammen mit Karine Ndjoko und Hypolite Mavoko von der Uni Kinshasa auf erneuter Evaluierungsreise durch das Land und haben sechs weitere Partnerinstitutionen in BEBUC aufgenommen. Wir fördern derzeit etwa 100 Stipendiaten an zwölf Universitäten, vier Gymnasien und zwei Grundschulen, die inzwischen alle auch vertraglich mit der Uni Würzburg verbunden sind. Der Empfehlung des kongolesischen Bildungsministers folgend bewerben sich nun immer mehr der besten kongolesischen Unis um Aufnahme in das Stipendiensystem. Dieses soll ab 2018 den gesamten Kongo umfassen — ein Land, fast siebenmal so groß wie Deutschland! Organisiert werden soll das Programm dann in vier großen Zentren, von denen drei inzwischen bereits existieren: im Westen Kinshasa, im Norden Kisangani, im Süden Lubumbashi und im Osten Goma oder Butembo. Wenn ich in die leuchtenden Augen unserer Stipendiaten sehe und ihre Pläne und Visionen höre, weiß ich sicher: Wir werden den Teufelskreis aus sinkender Qualität und Hoffnungslosigkeit durchbrechen und damit den kongolesischen Unis eine neue Generation von Professoren und dem Land eine neue Perspektive geben. ≪


Gerhard Bringmann, Jahrgang 1951, ist seit dem Jahr 1987 Professor für organische Chemie an der Universität Würzburg.
Er ist unter anderem Sprecher des SFB 630 “Recognition, Preparation, and Functional Analysis of Agents against Infectious Diseases” und seit zwölf Jahren Programmausschussvorsitzender der Irseer Naturstofftreffen. Ausgezeichnet wurde er unter anderem mit Ehrenprofessuren zweier chinesischer Universitäten.
Weitere Informationen zum Engagement für die Demokratische Republik Kongo und das Exzellenzstipendienprogramm BEBUC unter: <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.foerderverein-uni-kinshasa.de" target="_blank">www.foerderverein-uni-kinshasa.de</a></ext-link>

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