Gesellschaft Deutscher Chemiker

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Ein unbekanntes Nervengift

Nachrichten aus der Chemie, September 2020, S. 45-48, DOI, PDF. Login für Volltextzugriff.

Von Wiley-VCH zur Verfügung gestellt

Im Jahr 2018 führte der Anschlag mit einem Nowitschok-Kampfstoff auf den früheren Agenten Sergej Skripal zu diplomatischen Verwerfungen. Nun haben die Vertragsstaaten des Chemiewaffenübereinkommens zum ersten Mal, seit es in Kraft ist, den Chemikalienanhang erweitert: um die Nervengifte aus der Nowitschok-Gruppe.

Am 7. Juni trat die Erweiterung der Liste 1 des Chemikalienanhangs des Chemiewaffenübereinkommens (CWÜ) in Kraft. Dieser Tag markiert das Ende eines Prozesses, der am 4. März 2018 in der englischen Stadt Salisbury begann (Foto). Damals wurden der ehemalige russische Doppelagent Sergej Skripal und seine Tocher Julia Opfer eines Giftanschlags, den beide nur knapp überlebten. Die britische Regierung machte Russland für den Anschlag verantwortlich und berichtete, dass ein extrem seltener Nervenkampfstoff zum Einsatz kam: der Stoff mit der Bezeichnung A-234 aus der Gruppe der Nowitschok-Substanzen.1)

Die geheimnisvollen Neulinge

Über diese Nowitschoks (russisch für Neuling) war bislang in der öffentlich zugänglichen Literatur nur wenig bekannt. Im Internet kursierten unterschiedliche Strukturvorschläge. Über ihre genauen Eigenschaften und ihre

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