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Ein römisches Molekülmodell?
Von Wiley-VCH zur Verfügung gestellt
Dodecahedran C20H20 ist einer von nur zwei hergestellten Kohlenwasserstoffen in Gestalt eines platonischen Körpers.
Das Molekül wird in der von Horst Prinzbachs (1931 – 2012) Arbeitsgruppe entwickelten Synthese in über 20 Stufen mit einer Gesamtausbeute von 17 Prozent hergestellt. Es besticht durch seine perfekte Symmetrie, die sich – anders als bei anderen platonischen Körpern – im Nanometermaßstab umsetzen lässt, ohne die natürliche Orbitalgeometrie des Kohlenstoffs übermäßig zu verzerren.
Dieselbe Geometrie, komplett mit 20 Wasserstoffkügelchen, findet sich in mehr als 100 Bronze-Dodekaedern. Diese wurden an Ausgrabungsstätten quer durch Nordeuropa gefunden. Alle stammen aus Gegenden, wo die Römer ein vormals keltisches Gebiet erobert hatten, und aus dem zweiten bis vierten Jahrhundert. Die Objekte sind etwa faustgroß, innen hohl und mit verschieden großen, runden Löchern in den Fünfeckflächen versehen.
Für Chemiker:innen ist die Sache klar: Es handelt sich um Molekülmodelle des Dodecahedrans. Der Rest des römischen Molekülbaukastens ist leider verloren gegangen. Dumm ist nur, dass die Menschen im zweiten bis vierten Jahrhundert zwar di
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