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<h2>Ehrungen</h2>Julia Busch und Till Wehner: Ernst-Haage-Preis für Auszubildende der Ernst-Haage-Stiftung für ihre herausragenden Leistungen und außergewöhnliches Engagement.René Deplanque, Prof. Dr., Lübeck: Gmelin-Beilstein-Denkmünze der GDCh für die Etablierung wichtiger Chemieinformationsdienste und -datenbanken.Tim-Patrick Fellinger, Dr., Dept. Chemie der TU München: Ernst-Haage-Preis 2018 der Ernst-Haage-Stiftung innerhalb des Max-Planck-Instituts (MPI) für chem. Energiekonversion und des MPI für Kohlenforschung, beide Mülheim, für seine Forschungsarbeiten zur grundlegenden Katalysatorentwicklung bei der sauerstoffbezogenen elektrochem. Energieumwandlung.Hartmut Fueß, Prof. Dr.-Ing. Dr. h.c., Inst. für Materialwiss. der TU Darmstadt: Ehrendoktorwürde der Univ. Ankara für seine Verdienste in der Strukturforschung von Materialien und seine freundliche Verbundenheit mit der Univ. Ankara.Herbert Mayr, Prof. Dr., LMU München: Howard Fellowship der Univ. of New South Wales, Sydney, und Organic Reactions Lecturer an den Univ. Urbana-Champaign, Madison, Chicago und Ann Arbor.Jan Meisner, Dr., Stuttgart: CIC-Förderpreis für Computational Chemistry der GDCh-Fachgruppe Computer in der Chemie für seine an der Univ. Stuttgart angefertigte Dissertation „Theoretical Investigations of Atom Tunneling in the Interstellar Medium“. Die Auszeichnung ist mit 750 Euro dotiert.Anja Müsch: Studienpreis Wirtschaftschemie der GDCh-Fachgruppe Vereinigung für Chemie und Wirtschaft für sehr gute Leistungen während des gesamten Studiums sowie ihre Flexibilität. Die Auszeichnung ist mit 1000 Euro dotiert.Markus Rarbach, Dr., Clariant: Meyer-Galow-Preis für Wirtschaftschemie 2018 für die Entwicklung einer Technik, mit der sich nahezu treibhausgasneutraler Biokraftstoff herstellen lässt. Die Auszeichnung ist mit 10 000 Euro dotiert.Joachim Sauer, Prof. Dr. Dr. h.c., Inst. für Chemie der HU Berlin: Ehrendoktorwürde der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg für seine Verdienste in der Quantenchemie sowie der Festkörper- und Materialforschung.Lucas Schreyer, Dr.: Ernst-Haage-Doktorandenpreis 2018 der Ernst-Haage-Stiftung für seine Dissertation über asymmetrische Kohlenstoff-Kohlenstoffbindungsbildende Reaktionen.Helmut Schwarz, Prof. Dr. Dr. h. c. mult., Inst. für Chemie der TU Berlin, Präs. der Alexander-von-Humboldt-Stiftung, Berlin: Orden der aufgehenden Sonne der japan. Regierung.Oliver Seitz, Prof. Dr., HU Berlin:Max-Bergmann-Medaille 2018 für seine Arbeiten zu templatgestützten Peptid- und Nucleotidreaktionen.Fritz Scholz, Prof. Dr., Inst. für Biochemie der Univ. Greifswald: Theodor- von-Grotthuss-Medaille der Theodor Grotthuss Foundation, Litauen.Arne Skerra, Prof. Dr., Lehrstuhl für Biolog. Chemie der TU München: Friedrich Bergius Lecture der Evonik Industries für seine Arbeiten zur biolog. Chemie und Biotechnologie. Die Auszeichnung ist mit 5000 Euro dotiert.Jochen Spiegel, Dr., TU Dortmund / Cancer Research UK Cambridge: Nachwuchspreis des Max-Bergmann-Kreises 2018 für seine Doktorarbeit„Synthese und Evaluierung stabilisierter Bindungsepitope zur Adressierungkleiner GTPasen“. Die Auszeichnung ist mit 1500 Euro dotiert.Philipp Vana, Prof. Dr., Lehrstuhl für Makromol. Chemie der Univ. Göttingen: Herman F. Mark Medaille des Österreich. Forschungsinst. für Chemie und Technik in Anerkennung seiner Verdienste in der Polymerchemie.Herbert Waldmann, Prof. Dr. Dr. h. c., Dir. am MPI für molekulare Physiologie, Dortmund, und TU Dortmund: Yamada Koga Prize 2018 der Japanese Research Foundation for Optically Active Compounds in Anerkennung seiner Beiträge zur Synthese und Funktion optisch aktiver Verbindungen. Der Preis ist mit 500 000 Yen (etwa 4000 Euro) dotiert.<h2>Karriere</h2>Hans Bohnen, Leiter Clariant Global Business Services, wurde zum Mitglied der Geschäftsleitung von Clariant ernannt.Thomas Ernst Müller, Prof. Dr., hat den Ruf auf eine Professur für Verfahrens- und Prozesstechnik an der Rhein. Fachhochschule Köln angenommen und wurde zum Prof. ernannt.Hans-Georg Weinig, Dr., Abteilungsleiter Bildung, Karriere und Wissenschaft der GDCh, Frankfurt, wurde vom Generaldirektor der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OVCW) für eine zweite Amtszeit von 2019 bis 2021 zum Mitglied des Advisory Board on Education and Outreach bei der OVCW in Den Haag ernannt.Anke Weidenkaff, Prof. Dr., Lehrstuhl für Chem. Materialsynthese der Univ. Stuttgart, übernahm die Leitung der Fraunhofer-Projektgruppe für Wertstoffkreisläufe und Ressourcenstrategie.

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Ehrungen und Karriere

EhrungenJulia Busch und Till Wehner: Ernst-Haage-Preis für Auszubildende der Ernst-Haage-Stiftung für ihre herausragenden Leistungen und außergewöhnliches Engagement.René Deplanque, Prof. Dr., Lübeck: Gmelin-Beilstein-Denkmünze der GDCh für die Etablierung wichtiger Chemieinformationsdienste und...

<h2>Don‘t cry for me Argentina</h2>In einem kleinen Artikel über die Herkunft von Nobelpreisträgern [Nachr. Chem. 2018, 66, 1087] wird im letzten Absatz angemerkt, dass kein Chemienobelpreisträger aus Südamerika stamme. Aber es gibt Luis Leloir, Nobelpreisträger von 1970 – Zuckerphosphate. Nun ja, tatsächlich ist er nicht in Südamerika geboren, sondern in Paris, aber seine Eltern waren Argentinier, und er hat außer den ersten zwei Jahren in Argentinien gelebt und geforscht. Leloir kennt sonst überhaupt niemand mehr, daher sollte man ihm die Ehre gönnen, dass er zumindest den südamerikanischen Kontinent vertreten darf.Roswitha Harrer, OtterbergRed.: Gerne gönnen wir Luis Federico Leloir (1906–1987) diese Ehre, denn Leserin Roswitha Harrer hat völlig Recht – und mit ihr auch Leser Wolfgang Kaim, der unseren Fehlschluss ebenfalls bemerkte.<h2>Glyphosat: Was ist mit den Abbauprodukten?</h2>Interessant an dem Artikel zu Glyphosat [Nachr. Chem. 2018, 66, 1112] fand ich vor allen Dingen, was nicht geschrieben wurde. Etwa schneller Abbau in ungiftige Endprodukte. Was fehlt, sind die Zwischenprodukte. Welche Wirkung haben diese? Gerade beim biologischen Abbau können mitunter deutlich gefährlichere Substanzen entstehen, bevor es dann harmloser wird. Was ja gerade beim Hinweis, dass Glyphosat wahrscheinlich keinen Krebs bei der Nahrungsaufnahme verursacht, auffällt. Eine wahre, aber unvollständige Aussage. Denn auch hier wird nichts über die Abbauprodukte im menschlichen Körper gesagt, wenn diese denn überhaupt bekannt sind.Ulrich Scharfenort, Duisburg-Rheinhausen<h2>Lange überfällige Diskussion um Glyphosat</h2>Ich bin der Redaktion der Nachrichten der GDCh dankbar, dass nun endlich das umstrittene Thema Glyphosat aufgegriffen worden ist [Nachr. Chem. 2018, 66, 1112].Wenn auch heute noch ein Chemiker behauptet, dass es eine synthetisch hergestellte chemische Verbindung gibt, die unter den im Boden herrschenden Bedingungen stabil ist, hat er entweder während seines Studiums nicht aufgepasst, oder er sagt das wider besseres Wissen, seines Vorteils wegen, wie das bei Lobbyisten oftmals üblich ist.Mir ist unverständlich, warum alle Gutachter auf die bewusst von Monsanto gestellte Falle hereingefallen sind, dass Glyphosat nicht krebserregend sei, als wenn es nicht genügend andere furchtbare Krankheiten (neurologische, erbschädigende und andere chronische) gäbe, die durch Chemikalien ausgelöst werden können. Wenn auch nach so langer Anwendungszeit keinerlei Untersuchungen darüber vorliegen, zeigt das die Denkweise in den USA: Erst wenn einer Substanz gesundheitliche Schäden nachgewiesen worden sind, wird eine Untersuchung eingeleitet. Mich erinnert die gegenwärtige Situation an die schlimmen Erfahrungen mit dem Dioxin in den 1950er Jahren, wo erst durch den Einsatz von Agent Orange durch die US-Armee in Vietnam seine ganze Giftigkeit sichtbar wurde.Eine zweite Täuschung des Herstellers besteht darin, dass er immer nur von Glyphosat spricht, in Wirklichkeit aber Roundup einsetzt. Die notwendigen Aktivatoren sind weder auf ihr eigenes toxisches Verhalten hin untersucht noch liegen Ergebnisse zur Toxizität des damit aktivierten Glyphosats vor.Die Lobbyisten, etwa Thoralf Küchler aus der Pro-und-Contra-Diskussion [Nachr. Chem. 2018, 66, 992], bestreiten gar nicht die Schädlichkeit des Roundups gegenüber Bodenbakterien und symbiotischen Mykorrhizapilzen, die nach demselben Mechanismus abgetötet werden wie die überirdischen Pflanzen. Die Folgen des dadurch zerstörten gesamten Bodenlebens nehmen sie billigend in Kauf.Die Trittbrettfahrer der Landwirtschaft wie die Deutsche Bahn, Kleingärtner, Parkpfleger und andere Unkrautfeinde, die Roundup nur aus reiner Bequemlichkeit einsetzen, verseuchen noch zusätzlich die Umwelt.Ich würde es begrüßen, wenn die GDCh als Vertreterin der Chemiker dieses Landes eine klare Stellungnahme zum Einsatz von Chemikalien in der Natur abgibt und die Chemiekonzerne öffentlich dazu auffordert, neue Herbizide zu entwickeln, die nachweisbar keine Schäden der Natur verursachen, beispielsweise die Stoffe, die von den Pflanzen zu ihrem Selbstschutz gebildet werden.Wir Chemiker sollten uns endlich unserer Verantwortung bewusst werden, die besonders wir für unsere Umwelt und alle noch vorhandenen Lebewesen tragen. Dazu müssen wir endlich aus unserem fachlichen Elfenbeinturm herabsteigen und den Menschen unseres Landes erklären, was und warum wir was entwickeln oder entwickelt haben und wie gefährlich ein Missbrauch unserer Wissenschaft werden kann, wenn es nur noch um die Höhe des Profits geht. Ich habe die Abtötung aller Bodenlebewesen durch den Einsatz von Roundup selbst erleben müssen und vergleiche die Folgen mit denen einer Gammastrahleneinwirkung, nur dass die Schäden langsamer sichtbar werden und nicht so spektakulär sind. Eine Erfahrung aus der Vergangenheit sollten wir niemals vergessen: Auch wir Chemiker müssen unseren Beitrag zur Erhaltung unseres Planeten leisten und deshalb unsere Stimme gegen jeden Missbrauch unserer Wissenschaft erheben. Eine öffentliche Positionierung muss heute zum Bestandteil jeder neuen Erfindung, zu neuen Wirkstoffen und neuen Anwendung gehören, vergleichbar mit dem Patentschutz.Manfred RätzschRed.: Weitere Leserbriefe zum „Pro und Contra Glyphosat“ aus Nachr. Chem. 2018, 66, 992–993 finden sich in der Korrespondenz des Novemberhefts der Nachrichten aus der Chemie: Nachr. Chem. 2018, 66, 1099–1100.<h2>Digitalisierung – Sand im Getriebe der Forschung</h2>Digitalisierung ist ja zurzeit in aller Munde und deshalb hat auch die Politik das Thema aufgegriffen, um damit bei jungen Leuten auf Stimmenfang zu gehen. Leider hat der Digitalisierungswahn auch die Chemie erreicht und nichts scheint mehr ohne sie zu gehen. Die Folgen kann man in unserem Institut an drei im Prinzip voll funktionsfähigen Spektrometern beobachten (IR, UV/Vis, UV/Vis) die seit Wochen nicht mehr betriebsbereit sind. Grund sind natürlich die Computer, veraltete Betriebssysteme, nicht mehr passende Anschlüsse und vom Hersteller nicht aktualisierte Programme. Auch Zu- und Abluft wird digital gesteuert, was bedeutet, dass sie regelmäßig ausfällt. Ich mache eine Reaktion mit Mercaptanen, und der Abzug zieht nicht mehr, weil der Steuerrechner mal eben abschaltet. Neulich stand ich mit meinen Studenten vor der – natürlich digital – verschlossenen Tür des Seminarraumes. Der Steuerrechner hat mich trotz Anmeldung nicht hineingelassen. Das sind Einzelbeispiele, aber es zeichnet sich doch ein Muster ab: Digital heißt vor allem launisch, unzuverlässig und nicht nachhaltig. Ich werde vom handelnden Subjekt zum Objekt, dessen Handlungsmöglichkeiten von anonymen Computersystemen gesteuert und eingeschränkt werden. Wenn dies das Ziel der Digitalisierung sein soll, na dann prost Mahlzeit. Besonders schlimm sieht es mit der Datenverwaltung aus. Einer meiner ersten Doktoranden hat mir Anfang der 1990er mit Stolz die digitale Version seiner Doktorarbeit überreicht, auf einer 5¼-Zoll-Diskette. Niemand könnte das heute noch lesen, weder die Laufwerke noch die damaligen Programme existieren noch. Zum Glück gibt es die analoge Papierversion, da brauche ich nur mal ins Regal zu greifen. Wer heute von einem digitalen Labor träumt, der hat entweder kein Interesse mehr dran, was er vor fünf Jahren gemacht hat, oder er stellt jemanden ein, der ständig alle digitalen Arbeiten, Labortagebücher und Spektrendatenbanken aktualisiert und umformatiert. Wenn uns die Verlage den Zugang zu den Zeitschriften sperren, weil wir uns die horrenden Preise nicht mehr leisten können, dann fallen wir auf den Stand zurück, wo wir noch „analoge“ Bücher und Zeitschriften gekauft haben. Alles andere ist weg, weil wir bezahlt haben, ohne einen materiellen Gegenwert zu bekommen. Natürlich hat die Verwaltung ein massives Interesse dran, dass alle Prozesse digitalisiert werden, denn dann braucht niemand mehr für irgendwas Verantwortung zu übernehmen, es war ja der Computer. Dass durch Digitalisierung Kosten gespart oder Stellen abgebaut werden, ist eine Illusion und ein Wunschtraum, da müssen Sie sich nur mal Ihre eigene Universitätsverwaltung oder Ihre Unternehmensleitung anschauen. Verstehen Sie mich nicht falsch. Auch ich will nicht mehr zur Schreibmaschine zurück, ich schreibe mit Latex und programmiere meine Homepage selbst, aber mein Handeln als Wissenschaftler ist in Gefahr, da die um sich greifende Digitalisierung mir mehr und mehr Fesseln anlegt.Dieter Weiß, Jena<h2>Automatische Beugungstomographie</h2>In den Notizen aus der Chemie [Nachr. Chem. 2018, 66, 1136] wird über die Verwendung der Elektronenbeugung zur direkten Strukturanalyse von mikrokristallinen Pharmazeutika berichtet. Es heißt dort, die Methode sei neu und erst jetzt sei die Bestimmung von Strukturen auch ohne phasenreine Probe möglich. Das ist sicher ein Missverständnis. Tatsächlich gibt es Elektronenbeugung zur Strukturbestimmung unter Nutzung nicht-orientierter Kristalle seit Jahren. So werden beispielsweise seit der Entwicklung der automatischen Beugungstomographie (ADT) im Jahr 2007 in der Arbeitsgruppe von Ute Kolb an der Universität Mainz direkte Strukturanalysen an nanokristallinen Materialien durchgeführt. Dies erfolgt über die tomographische Abrasterung des reziproken Raums. Die für die Aufnahme eines zur Strukturanalyse geeigneten Datensatzes notwendige Zeit, die in den Anfängen der Entwicklung zirka anderthalb Stunden betrug, konnte inzwischen auf einige Minuten reduziert werden. Über hundert Strukturen, auch von äußerst strahlempfindlichen Molekülen, wurden in den letzten Jahren auf diese Weise gelöst und (zum Teil in Science und Angewandte Chemie) publiziert. Dem Beispiel der ADT folgen mittlerweile viele Arbeitsgruppen. Keinesfalls ist die von Gruene et al. in der Angewandten Chemie publizierte Methode neu, sie unterscheidet sich von anderen Entwicklungen vor allem durch die Verwendung eines besonderen Detektors, der mit dem Transmissionselektronenmikroskop kombiniert wurde.Barbara Albert, DarmstadtDie „Korrespondenz“ veröffentlicht Briefe an die Redaktion. Gedruckt und online steht sie allen Lesern der Nachrichten aus der Chemie offen. Bitte senden Sie Ihre Zuschrift mit einem Umfang von maximal 1500 Zeichen als E-Mail an: <a href="mailto:nachrichten@gdch.de">nachrichten@gdch.de</a>. Die Redaktion behält sich Kürzungen vor.

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