GDCh

”Bildung, Forschung und Innovation sind Schlüsselthemen, die sowohl die GDCh als auch uns antreiben. Sie sind die Erfolgsfaktoren für eine Volkswirtschaft, die im Wettbewerb mit anderen Volkswirtschaften steht und die auf einen gut funktionierenden Wissenstransfer angewiesen ist. So ist das auch bei Merck. Nur technologisch anspruchsvolle Produkte, höchste Qualität, anwendungsorientierte Forschung und umfangreicher Service werden unsere Kunden weiterhin überzeugen. Daher schätzen wir die GDCh als wissenschaftliche Community in der Chemie und als Brückenbauer zwischen Forschung und Wirtschaft. Unsere Industrie braucht Menschen, die sich für die Zukunft begeistern und sich mit ihren kreativen Ideen und ihrem Engagement für künftige Innovationen einsetzen. Diesen Austausch in einem lebendigen Netzwerk wünsche ich mir auch in Zukunft von der GDCh.“
Dr. Bernd Reckmann
Mitglied der Geschäftsleitung und persönlich haftender Gesellschafter der Merck KGaA
”Klimaschutz, alternative Energien, Energie- und Ressourceneffizienz, neue Materialien sowie Natur- und Wasserschutz sind zentrale globale Zukunftsfragen. Sie prägen die Märkte von morgen und eröffnen enorme Modernisierungs- und Wachstumsmöglichkeiten für unsere Volkswirtschaft. Deshalb müssen technische Weiterentwicklungen und Neuerungen auf den Markt kommen, um sicherzustellen, dass Deutschland auch in Zukunft vorn mit dabei ist. Für die Umsetzung unserer ehrgeizigen Energie- und Klimaziele brauchen wir eine leistungsstarke und erfindungsreiche Industrie. Die chemische Industrie nimmt hier mit ihren Produkten und Innovationen eine Schlüsselrolle ein. Exzellente Grundlagen- und angewandte Forschung in der Chemie sind wiederum Voraussetzung für innovative Produkte und Lösungsansätze. Hier müssen wir unsere Vorreiterrolle und unseren Vorsprung sowie die Innovationsfähigkeit erhalten und ausbauen. Dafür brauchen wir Forschungsexzellenz und natürlich hoch qualifizierte Chemikerinnen und Chemiker. Die GDCh leistet hierfür seit Jahren einen wichtigen Beitrag. Sie schafft Netzwerke und fördert den Austausch nicht nur der Wissenschaftler untereinander, sondern auch zwischen Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Und das macht sie großartig!“
Katherina Reiche MdB
Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
”Die regionalen Jungchemikerforen der Gesellschaft Deutscher Chemiker, gelebt und gestaltet von über 7000 engagierten Studierenden in Deutschland, sind das beste Beispiel für ein aktives und lebendiges Netzwerk. Sie stehen für den generationenübergreifenden Dialog zu chemischen und chemienahen Themen und spannen den Bogen zwischen Wissenschaft und Industrie. Im Zuge der Globalisierung der chemischen Industrie und der sich immer stärker international ausrichtenden Akademia gewinnt die internationale Vernetzung von Nachwuchswissenschaftlern immer mehr an Bedeutung. Unabhängig von nationaler Zugehörigkeit ist für die Zukunft entscheidend, welchen Beitrag jeder Einzelne von uns zur globalisierten Gesellschaft leistet. Das European Young Chemists Network verbindet die jungen Chemiker Europas. Es wird getragen und gelebt von Jungchemiker-Organisationen aus 19 Nationen, von denen das Jungchemikerforum der GDCh als Gründungsmitglied beim Setzen des noch sehr jungen Bäumchens dabei war. Für die Zukunft wünschen wir uns, dass das Jungchemikerforum weiterhin die Unterstützung bekommt, die das European Young Chemists Network zum Wachsen und Gedeihen benötigt — um ein tragfähiges Netzwerk für eine starke chemische Forschung und Industrie in Europa zu werden.“
Sergej Toews
Mitglied im Bundesvorstand des GDCh-Jungchemikerforums und im Vorstand des European Young Chemists Network
”Als Mitglied der GDCh-Fachgruppe Lebensmittel- chemische Gesellschaft und als Vorsitzende der DFG- Senatskommission zur Prüfung gesundheitsschädlicher Arbeitsstoffe (MAK-Kommission) liegt mir vor allem eine wissenschaftlich fundierte gesundheitliche Bewertung von Lebensmittelinhaltsstoffen und -kontaminanten sowie von Gefahrstoffen am Arbeitsplatz am Herzen. Sowohl die diesbezügliche Forschung als auch die Umsetzung der Ergebnisse in eine Risikobewertung sind Voraussetzungen, um zwischen tatsächlichen und vermeintlichen Risiken unterscheiden zu können. Beides dient darüber hinaus insbesondere auch der nachhaltigen Entwicklung in vielen Bereichen der Chemie und Lebensmittelchemie, etwa in der Nanotechnologie. In diesem notwendigen Dialog leistet die GDCh einen wichtigen Beitrag, nicht zuletzt durch vielfältige Veranstaltungen und Fortbildungsprogramme, die für alle Chemiker und Lebensmittelchemiker integraler Bestandteil der Aus- und Weiterbildung sein sollten.“
Professor Dr. Andrea Hartwig
Professorin am Institut für Lebensmitteltechnologie und Lebensmittelchemie, Fachgebiet Lebensmittelchemie und Toxikologie, Technische Universität Berlin

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”Die GDCh baut Brücken zwischen Forschung und Wirtschaft“

”Bildung, Forschung und Innovation sind Schlüsselthemen, die sowohl die GDCh als auch uns antreiben. Sie sind die Erfolgsfaktoren für eine Volkswirtschaft, die im Wettbewerb mit anderen Volkswirtschaften steht und die auf einen gut funktionierenden Wissenstransfer angewiesen ist. So ist das auch...

<h2>Treffpunkt Frankfurt: Wissenschaftsforum Chemie</h2>
Das Hauptereignis 2009 für die chemiewissenschaftliche Szene in Deutschland war das GDCh-Wissenschaftsforum Chemie vom 30. August bis 2. September an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Geprägt von einem integrativen, alle Fachdisziplinen umfassenden Ansatz knüpfte diese Veranstaltung mit nahezu 1400 Teilnehmern unter dem Motto ”Mit Chemie sicher leben“ an die erfolgreichen Wissenschaftsforen in Düsseldorf 2005 und Ulm 2007 an.
Bei der öffentlichen ”Nacht der Chemie“ am Vorabend sprang die Faszination für die Naturwissenschaften auch auf Nichtchemiker über. An den folgenden Tagen lieferten dann über 230 Vorträge Impulse für die wissenschaftliche Diskussion, darunter die Plenarvorträge von Rainer Diercks (BASF, Ludwigshafen) über den Rohstoffwandel in der Chemieindustrie, von Daniel G. Nocera (MIT, Cambridge, USA) über die zukünftige Energieversorgung, von Gerhard Schnorrenberg (Boehringer Ingelheim Pharma, Biberach) über Pharmaforschung und von Christopher M. Dobson (University of Cambridge, Großbritannien) über die Faltung von Proteinen.
Zu den Höhepunkten zählte auch die Verleihung der GDCh-Ehrenmitgliedschaft an Gerhard Ertl, langjähriges GDCh-Mitglied und Chemie-Nobelpreisträger. Weitere Ehrungen von Wissenschaftlern (siehe Seite 10), eine Jobbörse sowie ein Vortragsprogramm rund um Beruf und Karriere rundeten das Wissenschaftsforum 2009 ab.


<h2>Chemie für die Life Sciences</h2>
Unmittelbar an das GDCh-Wissenschaftsforum schloss sich ein weiteres Tagungshighlight an: die 3rd European Conference on Chemistry for Life Sciences (ECCLS). Getreu dem Motto ”Linking Chemistry with Biological Activity“ thematisierte sie das große Arsenal der Chemie zur Beantwortung von Fragen der Lebenswissenschaften. Die GDCh-Fachgruppe Biochemie richtete die Tagung unter der Schirmherrschaft der European Association for Chemical and Molecular Sciences (EuCheMS) vom 2. bis 5. September in Frankfurt am Main aus.
Synthetische Biologie und industrielle Biotechnologie standen ebenso auf dem Programm wie Proteomics, Glycochemie und viele weitere Aspekte der molekularen Biowissenschaften. Große Aufmerksamkeit erfuhren auch jene Biochemiker, die sich mit der lichtinduzierten Wasserspaltung in der Natur beschäftigen. Sie diskutierten die Vision einer Wasserstoffwirtschaft, die auf genmodifizierten Organismen, Enzymen oder biomimetischen Katalysatoren basiert.
Mit seinem Vortrag über das bakterielle Membran-proteom setzte Nobelpreisträger Hartmut Michel vom Max-Planck-Institut für Biophysik in Frankfurt einen Glanzpunkt zum Abschluss dieser wegweisenden Konferenz, an der 280 Teilnehmer aus 25 Ländern teilgenommen hatten.


<h2>Die GDCh öffnet sich</h2>
Schon vor drei Jahren hat die GDCh ihre Satzung dahingehend geändert, dass auch Personen ohne naturwissenschaftlichen oder technischen Hochschulabschluss GDCh-Mitglied werden können. Die Arbeitsgruppe ”Berufliche Bildung“, gegründet im November 2009, rückt jetzt die Belange von nicht-akademisch ausgebildeten Mitgliedern, etwa von chemisch-technischen oder pharmazeutisch-technischen Assistenten, stärker in den Vordergrund.
In der neuen Arbeitsgruppe finden alle Personen, die an der betrieblichen und schulischen Bildung in der Chemie und angrenzender Felder interessiert sind, eine Plattform zum Gedanken- und Erfahrungsaustausch sowie fachliche Anregungen für ihre tägliche Arbeit. Auch das Fortbildungsangebot für diesen Personenkreis wird zukünftig ausgeweitet. Neben Wiedereinstiegskursen für Labormitarbeiter sind Seminare zu Fachthemen geplant.
Das Interesse an der Arbeitsgruppe ist groß. Schon an der Gründungssitzung in der GDCh-Geschäftsstelle in Frankfurt am Main nahmen rund 50 GDCh-Mitglieder teil. Sie diskutierten die Ausrichtung der Arbeitsgruppe Berufliche Bildung, entwarfen eine Geschäftsordnung und wählten einen Vorstand. Die neue Arbeitsgruppe strebt den Status einer GDCh-Sektion an.


<h2>Chemie sichert die Energieversorgung</h2>
Mit der Bereitstellung von ausreichend Energie für die Weltbevölkerung beschäftigt sich die GDCh schon seit Jahren. Der Koordinierungskreis ”Chemische Energieforschung“, an dem sich die GDCh maßgeblich beteiligt, hat im November ein Positionspapier vorgestellt. Unter dem Titel ”Energieversorgung der Zukunft — der Beitrag der Chemie: Eine quantitative Potenzialanalyse“ informiert es umfassend über den aktuellen Stand der Forschung.
Der Fortschritt in der Chemie sichere die Energieversorgung der Zukunft auf verschiedenen Wegen, heißt es darin, etwa durch die Entwicklung von Solarzellen mit höherem Wirkungsgrad oder chemische Verfahren zur Energiegewinnung aus Pflanzenabfällen. Die einzelnen Maßnahmen könnten jeweils etwa zwei bis drei Prozent und insgesamt rund ein Fünftel des Energiebedarfs in Deutschland decken. Zusammen mit Forschungserfolgen in anderen Gebieten sei es also durchaus möglich, den Energiebedarf der Menschheit auch zukünftig zu befriedigen, erklärte Ferdi Schüth vom Max-Planck-Institut für Kohlenforschung, der den Koordinierungskreis Chemische Energieforschung leitet und Mitglied im GDCh-Vorstand ist. Das Positionspapier ”Energieversorgung der Zukunft“ kann im Internet unter <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.energie-und-chemie.de" target="_blank">www.energie-und-chemie.de</a></ext-link> heruntergeladen werden. Unter dem Titel ”Let the Sunshine in“ hat die GDCh zudem während der Fachmesse Achema im Mai über Fortschritte in der anorganischen und organischen Photovoltaik informiert. Mit etwa 200 Teilnehmern war das Symposium im Dechema-Haus in Frankfurt ein großer Erfolg.

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