Gesellschaft Deutscher Chemiker

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Die älteste deutsche Chemiefabrik

Nachrichten aus der Chemie, Dezember 2022, S. 31-33, DOI, PDF. Login für Volltextzugriff.

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Im Fichtelgebirge entstand Ende des 18. Jahrhunderts in Form der Chemischen Fabrik Marktredwitz das erste Chemiewerk Deutschlands. Eine der Hauptchemikalien war Quecksilber, was Mitte der 1980er Jahre zu einem Umweltskandal führte.

Wolfgang Caspar Fikentscher war 18 Jahre alt, als er mit einem Darlehen am 24. Juli 1788 die Chemische Fabrik W. C. Fikentscher gründete. Sie war die erste industrielle Produktionsstätte von Chemikalien wie Quecksilberverbindungen, Mineralsäuren und Glaubersalz – die erste Chemiefabrik Deutschlands. Auch die erste Herstellung von Schwefelsäure in Deutschland nach dem Bleikammerverfahren, entwickelt vom Briten John Roebuck 1746, wurde in Marktredwitz technisch ausgeübt.

Fikentscher entstammte einer Handwerkerfamilie. Geboren wurde er im Jahr 1770 als Sohn eines Bäckermeisters in Redwitz im Fichtelgebirge. Redwitz heißt heute Marktredwitz, ist erstmals 1140 als Radewize urkundlich erwähnt und seit 1907 Stadt. Fikentscher lebte zeitweise bei seinem Onkel Johann Simon Miedel, der in Weiden eine Apotheke betrieb. Nach einer Lehre als Apothekergehilfe in der Paradies-Apotheke in Nürnberg kehrte er in sein Elternhaus in Redwitz zurück, wo er ein chemisc

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