Gesellschaft Deutscher Chemiker

Chiralität und Reinheit des Bieres

Nachrichten aus der Chemie, April 2013, Seite 407, DOI, PDF. Login für Volltextzugriff.

Von Wiley-VCH zur Verfügung gestellt

Die proto-elamitische Schrift entwickelte sich vor 5000 Jahren am Persischen Golf auf dem Gebiet des heutigen Iran und ist bisher noch nicht vollständig entschlüsselt. Von den Tausenden Zeichen, die wohl vor allem zur Buchführung über Vorräte und Besitzstände dienten, kann man immerhin bereits Hunderte lesen. Etwa ein Dutzend Zeichen lassen sich Gefäßen zur Aufbewahrung von Bier zuordnen. Schon in der Morgendämmerung der Geschichte spielte dieses Getränk offenbar eine wichtige Rolle.

Um so überraschender ist es, dass die Wissenschaft anscheinend bis vor kurzem nicht über die Chiralität einiger Moleküle Bescheid wusste, die für das Bittere eines heutigen Pilseners unabdingbar sind. Allerdings kannten die Proto-Elamiter diese Variante nicht. Bei den chiralen Molekülen handelt sich um die vom Hopfen abgeleiteten Humulone, die antibakteriell wirken. Sie dienen somit nicht nur dem Geschmack, sondern auch der Haltbarkeit und womöglich der gesundheitsfördernden Wirkung des Gerstensafts.

Bei der absoluten Konfiguration dieser Molekülfamilie hielten die Forscher sich mangels direkter Beweise an indirekte Methoden wie Messungen des Cotton-Effekts und die Horeau-Methode. (Be

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