Blickpunkt

<h2>Strategie bestätigt</h2>
Boehringer Ingelheim wächst mit eigener Forschung und Entwicklung.
Im Jahr 2011 stieg der Umsatz des Familienunternehmens Boehringer Ingelheim währungsbereinigt um 6,2 % auf 13,2 Mrd. Euro. Für Andreas Barner, Sprecher der Unternehmensleitung und verantwortlich für Forschung und Entwicklung (F+E) sowie Medizin bestätigen die Ergebnisse die “Strategie des organischen Wachstums”.
77 % des Umsatzes erzielte das Unternehmen mit verschreibungspflichtigen Arzneien. Dazu gehören der Gerinnungshemmer Pradaxa, Spiriva bei chronischer Lungenerkrankung mit Verengung der Atemwege und Micardis gegen hohen Blutdruck. Das Geschäft mit den Verschreibungspflichtigen wuchs mit 8,2 % stärker als der Pharmaweltmarkt (+ 4,6 %).
Die Umsätze frei verkäuflicher Arzneimittel wie Buscopan gegen Bauch- und Regelschmerzen, dem abführenden Dulcolax und dem Hustenmittel Mucosolvan legten um 7,1 % zu. Wie im Vorjahr steht Boehringer Ingelheim auf Platz sechs der weltweit größten Selbstmedikations-Unternehmen.
Das Geschäftsgebiet Tiergesundheit wuchs stärker als der Markt auf 976 Mio. Euro Umsatz (+ 8 %).
Die F+E-Aufwendungen stiegen auf 2,5 Mrd. Euro (+ 3 %). Dies entspricht 23,5 % des Umsatzes mit verschreibungspflichtigen Medikamenten. In Deutschland investierte Boehringer Ingelheim mehr als 1,5 Mrd. Euro in die Forschung.
Die Mitarbeiterzahl stieg um 1800 auf mehr als 44 000 (+ 4 %).


<h2>Werben statt forschen</h2>
Procter &amp; Gamble stärkt seine Marken.
Das amerikanische Konsumgüterunternehmen Procter &amp; Gamble setzte im Geschäftsjahr 2011 82,6 Mrd. US-Dollar um. Das sind knapp 5 % mehr als im Jahr zuvor. Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung betrugen 2,0 Mrd. US-Dollar (+ 3 %). Für Anzeigen-Kampagnen gab das Unternehmen 9,3 Mrd. US-Dollar aus (+ 9 %).
Das größte Umsatzsegment war mit 24,8 Mrd. US-Dollar Fabric Care and Home Care mit Marken wie Ariel (Waschmittel) und Duracell (Batterien). Es folgen die Segmente Beauty und Baby Care and Family Care mit 20,2 Mrd. US-Dollar beziehungsweise 15,6 Mrd. US-Dollar. Health Care erwirtschaftete 12,0 Mrd. US-Dollar Umsatz, Grooming — das sind Pflegeprodukte für den Mann wie die von Gilette — brachten 8 Mrd. US-Dollar. Das Schlusslicht bildet das Segment Snacks and Pet Care mit Marken wie Wick (Halsbonbons) und Eukanuba (Hundefutter).
Procter &amp; Gamble Deutschland gehört nach Sandoz, Roche und Sanofi-Aventis zu den umsatzstärksten deutschen Töchtern ausländischer Chemieunternehmen. Von den 127 000 Mitarbeitern weltweit arbeiten etwa 14 000 in Deutschland. Hier sind ungefähr 40 der insgesamt 300 Marken wie Lenor (Waschmittel) und Braun (Rasierer) erhältlich. Zirka 1000 der weltweit 9000 P&amp;G-Forscher arbeiten in Deutschland, dem größten P&amp;G-Forschungsstandort außerhalb der USA, zu Haarpflege, Haarentfernung, Mundpflege, Babypflege und Damenhygiene.


<h2>Altana baut aus</h2>
Der Spezialchemiekonzern Altana erhöhte gegenüber dem bisherigen Spitzenjahr 2010 im Jahr 2011 den Umsatz um 5 % auf 1,6 Mrd. Euro. In den ersten Monaten wuchs der Umsatz zweistellig, in der zweiten Jahreshälfte weniger. Trotzdem liegen andere Ergebnisse unter den Vorjahreswerten — insbesondere auf Grund der im Jahresverlauf gestiegenen Rohstoffkosten. Verkaufspreiserhöhungen und Fixkostensenkungen kompensierten dies nicht vollständig. So verringerte sich das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) um 2 % auf 308 Mio. Euro. Die Ebitda-Marge sank um gut einen Prozentpunkt, liegt aber mit 19,1 % im Altana-Zielkorridor von 18 bis 20 %.
Von allen Geschäftsbereichen erzielten Actega Beschichtungen mit 14 % auf 297 Mio. Euro den größten Zuwachs. Grund war vor allem die Übernahme der Color Chemie Gruppe. BYK Additives &amp; Instruments erwirtschaftete 582 Mio. Euro (+ 8 %), Elantans Electrical Insulation 391 Mio. Euro (+ 4 %). Bei Eckart Effect Pigments dagegen lagen mit 347 Mio. Euro die Umsatzerlöse 3 % unter Vorjahr.
Regional erwirtschaftete Altana den größten Umsatzanteil mit 741 Mio. Euro in Europa (+ 8 %). Darin enthalten ist mit 259 Mio. Euro der Umsatz in Deutschland (+ 10 %). Der Umsatz stieg in Asien auf 448 Mio. Euro (+ 10 %), in Amerika auf 373 Mio. Euro (+ 3%).
Zum 31. Dezember 2011 beschäftigte der Konzern 5313 Mitarbeiter (+ 8 %).
Die Sachinvestitionen stiegen im Jahr 2011 um 27 % auf 94 Mio. Euro. Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung lagen mit 88 Mio. Euro um 7 % über denen des Vorjahrs.

Chemiewirtschaft

Strategie bestätigt Boehringer Ingelheim wächst mit eigener Forschung und Entwicklung. Im Jahr 2011 stieg der Umsatz des Familienunternehmens Boehringer Ingelheim währungsbereinigt um 6,2 % auf 13,2 Mrd. Euro. Für Andreas Barner, Sprecher der Unternehmensleitung und verantwortlich für Forschung u...

Die Arbeitsgruppe zur Grundlage der globalen Chemikalienpolitik, dem strategischen Ansatz SAICM (siehe Glossar, S. 748), versammelte letzten November in Belgrad 275 Delegierte von 96 Regierungen und 66 internationalen Organisationen sowie Industrieverbänden. Zu den Themen gehörten gefährliche Stoffe in elektronischen Geräten, perfluorierte Kohlenwasserstoffe und Nanomaterialien. Hinzu kamen Gespräche zu Finanzierungsfragen. Die Arbeitsgruppe bereitete so die dritte internationale Konferenz zum Chemikalienmanagement ICCM3 im September in Nairobi vor.


<h2>Globaler Aktionsplan erweitert</h2>
Der globale Aktionsplan GPA listet Arbeitsbereiche zum Chemikalienmanagement. Beispiele sind “Kinder und Chemikaliensicherheit”, “Reduzierung der Umwelt- und Gesundheitsrisiken durch Pestizide” sowie “Handel und Umwelt”. Außerdem entwickelt er Leitfäden, errichtet Infrastruktur für die Forschung und schafft Mechanismen zum Verteilen von Informationen zur Risikominderung.
Die Arbeitsgruppe OEWG1 empfahl, während der ICCM3 zusätzliche Aktivitäten zu Nanotechnologien und -materialien sowie zu gefährlichen Stoffen im Lebenszyklus von elektrischen und elektronischen Produkten im GPA zu beschließen. Es soll neue Regelungen, Programme, Standards und Leitfäden geben.
Außerdem befasste sich das Plenum mit der Abgrenzung zwischen vorhandenen Aktivitäten und den Entwicklungsthemen (emerging issues). Diese Frage soll in der ICCM3 vertieft beraten werden.


<h2>Bisherige Entwicklungsthemen weiterentwickelt</h2>
Bereits im Vorfeld zu ICCM2 hatte das SAICM-Sekretariat vier Themen zur weiteren Vertiefung bestimmt: Blei in Farben, Chemikalien in Produkten und Erzeugnissen, gefährliche Stoffe im Lebenszyklus von Elektroprodukten, Nanomaterialien und Nanotechnologien.
Blei in Farben: Staaten, internationale Organisationen und die Industrie arbeiten zusammen, um die Verwendung von Blei in Farben und anderen Quellen einer Humanexposition bis zum Jahr 2018 einzustellen. Besonderes Augenmerk liegt auf der Exposition von Kindern. Aktivitäten sind in folgenden Bereichen geplant: Aufklärungsarbeit zur Toxizität von Blei in Farben, Anleitung und Unterstützung bei der Identifizierung möglicher Quellen der Exposition, Unterstützung für die Industrie, Vorsorgeprogramme zur Expositionsreduzierung und Werbung für regulatorische Maßnahmen auf nationaler Ebene.
Chemikalien in Produkten: Der Fokus liegt auf dem Zugang zu Informationen zu Chemikalien in Produkten entlang der Lieferketten und während des Lebenszyklus der Produkte. Es wurde ein Projekt initiiert, das zu vier Fallstudien (Kinderspielzeug, elektronische Produkte, Bekleidung und Baumaterialien) Informationen zusammenträgt und evaluiert. Das Projekt identifiziert Informationsbedarf -lücken und erarbeitet daraus Aktionsempfehlungen.
Gefährliche Stoffe im Lebenszyklus von elektrischen und elektronischen Produkten: Die Afrikanische Region brachte das Entwicklungsthema ein, dessen Anliegen der Umgang mit elektrischen und elektronischen Produkten ist, die entweder am Ende des Lebenszyklus angelangt oder nahe dem Ende sind. Durch diese Produkte gelangen gefährliche Stoffe wie Schwermetalle oder bromierte Flammschutzmittel in die Entwicklungsländer und dort in den Stoffkreislauf.
Nanomaterialien und Nanotechnologien: ICCM2 rief dazu auf, einen öffentlichen Dialog zum Aufbau von Informationen zu Nanomaterialien und -technologien zu führen sowie Forschung, Synergien und Verständnis zum Thema zu fördern. Zwischen ICCM2 und OEWG1 fanden folgende Aktivitäten dazu statt: 
Informationsworkshops, um in Entwicklungs- und Schwellenländern das Bewusstsein für die Anwendung von Nanomaterialien und Nanotechnologien zu fördern,
Pilotaktivitäten in Kolumbien, Nigeria und Thailand, um die Entwicklung nanotechnologie-relevanter Politik auf nationaler Ebene zu erforschen,
ein Bericht über Nanotechnologien und -materialien, der die Relevanz des Themas für Entwicklungs- und Schwellenländer beachtet.
Perfluorierte Chemikalien: Organisationen der IOMC wurden eingeladen, gemeinsam mit der OECD, Regierungen und anderen Akteuren Emissionen zu reduzieren und an der weltweiten Einstellung der Verwendung von PFCs — wo realisierbar und technisch möglich — zu arbeiten. Die Verantwortlichen (stewardship programmes) sollen der ICCM3 einen Fortschrittsbericht vorlegen. Die OECD richtete eine Website zu PFCs ein, webbasierte Seminare wurden durchgeführt, und ein Workshop zu PFCs fand im September 2011 zum regionalen Treffen Asiens und der Pazifischen Region statt.
Zur Weiterentwicklung der bestehenden Entwicklungsthemen einigte sich die OEWG1 auf fünf Beschlussentwürfe für ICCM3:
Zu Blei in Farben ist der Fortschrittsbericht der Globalen Allianz, initiiert von Unep und WHO, zu begrüßen. Die Allianz soll der ICCM4 einen weiteren Fortschrittbericht vorlegen.
Zu Chemikalien in Produkten soll ein internationales Programm den Informationsaustausch entlang der Wertschöpfungsketten bei Spielzeugen, Baumaterialien, elektronischen Produkten und Textilien festigen. Hierbei sollen die Industrie, Regierungen und Nichtregierungsorganisationen Beiträge für Pilotprojekte leisten. Auch soll geprüft werden, ob und in wie weit die Kennzeichnung gemäß des GHS im Informationsfluss nutzbar ist.
Der Beschlussentwurf für gefährliche Stoffe im Lebenszyklus von elektrischen und elektronischen Produkten basiert auf den Ergebnissen eines im März 2011 in Wien durchgeführten Workshops. Nun soll ICCM3 in Bereichen wie Ökodesign, grüne Beschaffung und sichere Ersatzstoffe aktiv werden.
 Im Beschlussentwurf der OEWG1 zu Nanomaterialien und -technologie werden die Stärkung der internationalen technischen Zusammenarbeit sowie die Behandlung dieses Themas in den Konventionen im Chemikalien- und Abfallbereich angeregt. Zudem plädiert der Entwurf für nationale Pilotprojekte und betont die Verantwortung der Industrie.
Darüber hinaus wurde ein Beschluss zum von den USA eingebrachten Thema PFCs entworfen: Zum Informationsaustausch zwischen den Regionen, der Industrie und internationalen Organisationen soll eine weltweite PFC-Gruppe die industrielle Entwicklung in Entwicklungsländern und Reformstaaten nachhaltig fördern.


<h2>Neue Entwicklungsthemen in der Diskussion</h2>
Die OEWG1 befasste sich mit der Frage der Nominierung von zwei neuen Entwicklungsthemen, die ICCM3 zur Entscheidung vorgelegt werden sollten: endokrinen Disruptoren und Arzneimitteln in der Umwelt. Im Plenarausschuss aber war kein Konsens über die Aufnahme neuer Themen zu erreichen. Die EU unterstützte beide Nominierungen prinzipiell.
Hinsichtlich der Aufnahme von Arzneimitteln in der Umwelt als neues Entwicklungsthema plädierte die EU für eine Zusammenfassung der Aktivitäten sowie die Einbindung von Akteuren wie WHO, OECD und Unep. China aber lehnte beide Nominierungsvorschläge ab und verwies auf die unbekannten Folgekosten. Die USA sprachen sich gegen die Nominierung von Arzneimitteln in der Umwelt aus, da einige der Aktivitäten über den Anwendungsbereich von SAICM hinaus gingen.
Schließlich beschloss die OEWG1, die Diskussion zu endokrinen Disruptoren auf der ICCM3 fortzusetzen und die Diskussion um Arzneimittel in der Umwelt auf später zu verschieben.


<h2>Finanzierungsfragen</h2>
SAICM finanziert sich durch das Hilfsprogramm QSP und den Treuhänderfonds TF. Regierungen, Industrie, Stiftungen, Nichtregierungsorganisationen und sonstige Vertreter der Zivilgesellschaft sind eingeladen, zum QSP beizutragen.
Der Verwaltungsrat des QSP verabredet generelle Förderleitlinien wie die Eignung begünstigter Länder und die regionale Balance von Förderaktivitäten. Projektvorschläge prüft das TF-Umsetzungskomite. Bisher kamen im TF 10,5 Mio. US-Dollar an Beiträgen sowie Zahlungsverpflichtungen zusammen, von denen in drei Projektbewerbungsrunden 40 Projekte in allen UN-Regionen mit einem Gesamtvolumen von mehr als 6 Mio. US-Dollar verabschiedet wurden.
Viele Delegationen äußerten auf der OEWG1 ihre Sorge hinsichtlich der Fortsetzung des QSP, dessen Inanspruchnahme durch die Entwicklungsländer bis zum Ende des Jahres 2013 befristet ist. Die Geberländer zahlen nur noch bis zur ICCM3. Die Vertreter der Gruppe der afrikanischen Staaten und von Lateinamerika, unterstützt von einzelnen Delegationen (Iran, Brasilien, Kenia) und Nichtregierungsorganisationen, schlugen vor, eine Kontaktgruppe zur Diskussion um die Fortsetzung des QSP einzurichten. Die EU, unterstützt von den USA, Kanada, Japan und Norwegen, lehnte diesen Vorschlag zunächst ab, da die OEWG1 kein Mandat für entsprechende Empfehlungen an die ICCM3 besitze. Zudem liege keine aussagekräftige Evaluierung der Projekte unter QSP vor, und so fehle die Diskussionsgrundlage, um eindeutige Aussagen über die Zukunft des QSP und dessen Treuhandfonds zu machen. Später zeigten sich dann die EU, die USA, Japan, Norwegen und Kanada bereit, über allgemeine Fragen der Finanzierung von SAICM im Kontext des Unep-Beratungsprozesses zu diskutieren.
Um die Möglichkeiten der Projektförderung durch QSP zu erleichtern, empfiehlt die OEWG1 der ICCM3, einen Beschluss zur Verlängerung der Einzahlungsperiode durch die Geberländer bis Ende November 2013 sowie die Verlängerung der Auszahlungsperiode bis zum Ende der geförderten Projekte.
Vassilios Karavezyris hat in Abfallwirtschaft promoviert und ist Referent im Bundesumweltministerium für “Internationales Chemikalienmanagement und Nachhaltige Chemie”. <a href="mailto:vassilios.karavezyris@bmu.bund.de">vassilios.karavezyris@bmu.bund.de</a> Juliane Koch-Jugl hat in Bodenkunde promoviert und ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Umweltbundesamt, Fachgebiet “Internationales Chemikalienmanagement”. <a href="mailto:juliane.koch-jugl@uba.de">juliane.koch-jugl@uba.de</a>


<h2>Glossar zum strategischen Ansatz für internationales Chemikalienmanagement</h2>
Dubai Deklaration: Erklärung der Umweltminister zu SAICM in Dubai im Jahr 2006: Globales Chemikalienmanagement soll eine nachhaltige Entwicklung gewährleisten, vor allem in Entwicklungsländern und Staaten mit Wirtschaftssystemen in der Übergangsphase.
GHS: Globally Harmonised System of Classification and Labelling of Chemicals. Global harmonisiertes System zur Einstufung und Kennzeichnung von Chemikalien.
GPA: Global Plan of Action. Der globale Aktionsplan listet, ausgehend von der Dubai Deklaration und der OPS, 36 Arbeitsbereiche zum Chemikalienmanagement. Für die Aktionsvorschläge sind Akteure, Zeitrahmen, Erfolgsindikatoren und Aspekte der Implementierung aufgezählt.
ICCM: International Conference on Chemicals Management. Die erste internationale Konferenz zum Chemikalienmanagement, ICCM1 im Jahr 2006 in Dubai, verabschiedete SAICM. Die ICCM2 verabschiedete im Jahr 2009 in Genf, aufbauend auf den Arbeiten der OETLWG die Entwicklungsthemen. Die ICCM3 tagt im September in Nairobi.
IOMC: Inter-Organization Programme for the Sound Management of Chemicals. Internationales Koordinierungsorgan von zwischenstaatlichen Organisationen wie Unep, WHO, Weltbank und OECD.
OECD: Organisation for Economic Co-operation and Development. Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.
OEWG1: 1. Open-ended Working Group. Die Vorbereitungskonferenz der ICCM3 fand im Jahr 2011 in Belgrad statt.
OELTWG: Open-ended Legal and
Technical Working Group. Die Vorbereitungskonferenz der ICCM2 in Rom im Jahr 2008 wählte die Entwicklungsthemen.
OPS: Overarching Policy Strategy. Die übergreifende politische Strategie erläutert die Dubai Deklaration und SAICM. Die OPS enthält fünf Ziele: Risikominderung, Aufbau von Wissen und Information, gute Regierungs- und Verwaltungsführung, Aufbau von Kapazitäten und technischer Zusammenarbeit sowie Bekämpfung des illegalen Handels.
PFCs: Perfluorierte Kohlenwasserstoffe.
QSP: Quick Start Programm. Das Programm bietet Finanzierungshilfen für bedürftige Staaten, damit sie bei SAICM teilnehmen können. Das QSP soll Kapazitäten und Implementierungsaktivitäten in Entwicklungs- und Schwellenländern aufbauen.
SAICM: Strategic Approach on International Chemicals Management. Der strategische Ansatz zum internationalen Chemikalienmanagement ist ein freiwilliges Instrument und fußt auf der Dubai Deklaration, der OPS und dem GPA. In Deutschland ist das Umweltbundesamt zuständig.
TF: Trust Fund. Treuhänderfonds, von Unep verwaltet zur Finanzierung von SAICM.
Unep: United Nations Environment Programme. Umweltprogramm der UN.
WHO: World Health Organisation. Weltgesundheitsorganisation.


<h2>Strategischer Ansatz zum Chemikalienmanagement</h2>
Den strategischen Ansatz für internationales Chemikalienmanagement SAICM entwickeln die Vereinten Nationen seit dem Jahr 2003, und zwar durch das Umweltprogramm und andere Organisationen wie das Ausbildungs- und Forschungsinstitut, die Weltgesundheitsorganisation, die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation sowie die Arbeitsorganisation.
SAICM dient dem auf dem Weltumweltgipfel im Jahr 2002 in Johannesburg vereinbarten Ziel, die negativen Wirkungen von Chemikalien auf Gesundheit und Umwelt bis zum Jahr 2020 weltweit zu minimieren. Dabei steht ein sicheres Chemikalienmanagement im Vordergrund — gleichermaßen in Entwicklungs- und Schwellenländern wie auch in Europa oder Nordamerika.
<ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.saicm.org" target="_blank">www.saicm.org</a></ext-link>

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