Gesellschaft Deutscher Chemiker

Chemie — live aus dem Dschungel

Nachrichten aus der Chemie, Dezember 2015, Seite 1155, DOI, PDF. Login für Volltextzugriff.

Von Wiley-VCH zur Verfügung gestellt

Nein, man muss sich nicht für Chemie interessieren. Ebenso wenig, wie man sich für Musik interessieren muss. Oder für Fußball. — Warum sollte man da widersprechen? Nun kommt womöglich der Hinweis auf Tradition und wirtschaftliche Bedeutung der chemischen Industrie. Aber gilt das Argument nicht ebenfalls für Musik, Fußball und Hunderte anderer Themen?

Wenn Journalisten Themen auswählen, sortieren sie nach Wichtigkeit, Aktualität und anderen (Nachrichten-)Faktoren — und danach, was Leser, Hörer und Zuschauer interessieren könnte; immerhin sollen diese auch dafür bezahlen. Dass Journalisten letztlich mehr über Politik als über Wissenschaft berichten, erscheint ebenfalls verständlich. Es ist ihre Aufgabe, die Regierenden zu beobachten und als Wachhund Laut zu geben, wenn etwas verdächtig erscheint. Bei aller Bedeutung der Wissenschaft für Wirtschaft und Wohlergehen: Demokratische Entscheidungen werden nicht im Labor getroffen, sondern im Parlament. Das bedeutet indes nicht, dass Themen aus der Wissenschaft zu vernachlässigen wären, sind sie doch ihrerseits Grundlage für politische Entscheidungen.

Bei einer vergleichenden Spurenanalyse wissenschaftlicher Disziplinen in

Leitartikel

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