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Chemie in der Sprache: Gierige Atome und gesellige Prozesse

Nachrichten aus der Chemie, April 2020, S. 18-19, DOI, PDF. Login für Volltextzugriff.

Von Wiley-VCH zur Verfügung gestellt

In journalistischen und auch wissenschaftlichen Texten mit chemischem Inhalt ist zuweilen die Redewendung „die Chemie stimmt“ zu lesen. Sie unterscheidet sich von anderen plakativen Aussagen und Werbebotschaften, in denen die Chemie negativ erscheint. Seit wann „stimmt“ also „die Chemie“ und: Was passiert eigentlich, wenn dies nicht mehr der Fall ist? Hinweise geben Zeitungen und literarische Werke.

Ich glaube, ich darf sagen, dass hier in diesem Raum die Chemie stimmt.“ Mit diesen Worten beendete Bundeskanzlerin Angela Merkel im Jahr 2011 ihre Rede im Deutschen Bundestag anlässlich einer Auftaktveranstaltung zum Jahr der Chemie. Die Redewendung von der „stimmenden Chemie“ ist auch aus anderen alltäglichen sowie wissenschaftlichen Zusammenhängen bekannt. Sie zählt wohl zu den Wortspielen, mit denen sich Chemiker im Lauf ihrer Karriere am häufigsten konfrontiert sehen. Dies ist auch deshalb interessant, weil „die Chemie“ hier positiv konnotiert ist.

Die Redewendung ist nicht typisch deutsch, auch im Englischen kann „the chemistry right“ sein, und im Französischen ist in solchen Momenten von „atomes crochus“, also gekrümmten oder gierigen Atomen die Rede. Dort ist es

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