Journal

1. Preis Chemie:
Saverio Nobbe, Berlin, Romain-Rollans-Oberschule, Berlin, für die Weiterentwicklung ammoniumnitratbasierter Festtreibstoffe. (2500 Euro, gestiftet vom Fonds der chemischen Industrie, FCI). Außerdem erhält Nobbe einen Studienaufenthalt an der Univ. of Queensland in Brisbane, Australien (gestiftet von der Univ. of Queensland).
2. Preis Chemie:
Antonia Hartmann, Mömbris-Schimborn, und Felicitas Kaplar, Laufach-Frohnhofen, Hanns-Seidel-Gymnasium, Hösbach, für Erkenntnisse zur Emission und Genese von Methan (2000 Euro, gestiftet vom FCI).
3. Preis Chemie:
Kevin Jablonka, Biberach, Wieland-Gymnasium, Biberach, und Schülerforschungszentrum Südwürttemberg, Bad Saulgau, für die photokatalytische Wasserstoffgewinnung mit Kohlenstoffnitrid (1500 Euro vom FCI). Außerdem erhält Jablonka den Zukunftstechnologiepreis des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (1500 Euro).
4. Preis Chemie:
Christoph Griehl, Halle (Saale), Georg-Cantor-Gymnasium, Halle (Saale), für die Gewinnung von Bioenergie aus Stroh (1000 Euro, gestiftet vom FCI). Außerdem erhält Griehl den Preis für Biotechnologie des FCI (1000 Euro).
5. Preis Chemie:
Arne Hensel, Borken, Schülerforschungszentrum Nordhessen, Kassel, für die Herstellung und Analyse dünner Aluminiumoxidschichten (500 Euro, gestiftet vom FCI). Außerdem erhält Hensel den GDCh-Preis für die Verknüpfung von Theorie und Praxis (1000 Euro).
Sonderpreise: Chemie
Jonas Höcht, Gaimersheim, und Sebastian Weise, Ingolstadt, Katharinen-Gymnasium, Ingolstadt für die Ausarbeitung und Prüfung zweier Pyrolyseverfahren (Preis für eine nachhaltige Entwicklung; 1000 Euro, gestiftet vom FCI).
Wiebke Paul, Bremen, Ökumenisches Gymnasium zu Bremen, für die Entwicklung eines Schnelltests für Bisphenol A (Preis für Sicherheit in Chemie und Werkstofftechnik; 500 Euro; gestiftet vom Adolf-Martens-Fonds).
Benedikt Brandau, Neustadt am Rennsteig, Antonia Kraus, Meiningen, und Juliane Mohr, Ilmenau, alle Goetheschule, Ilmenau, für ihre Erkenntnisse zu Nanoröhren (Preis für chemische Nanotechnologie; 1000 Euro; gestiftet vom FCI). Außerdem erhalten die Preisträger eine Einladung zu einem Besuch im Joint Research Centre, Ispra, Italien (gestiftet von der Europäischen Kommission, Joint Research Centre).

Bundespreisträger bei “Jugend forscht 2014”

1. Preis Chemie: Saverio Nobbe, Berlin, Romain-Rollans-Oberschule, Berlin, für die Weiterentwicklung ammoniumnitratbasierter Festtreibstoffe. (2500 Euro, gestiftet vom Fonds der chemischen Industrie, FCI). Außerdem erhält Nobbe einen Studienaufenthalt an der Univ. of Queensland in Brisbane, Austr...

<h2>Wenn Sie selbst aktiv werden wollen …</h2>
Hanau im Mai 2014
Bündnis 90 / Die Grünen
Frau Simone Peter und Herrn Cem Özdemir
Platz vor dem Neuen Tor 1
10115 Berlin
Sehr geehrte Frau Peter, 
sehr geehrter Herr Özdemir,
für die Zeit “Beyond Oil and Gas” kann die Braunkohle eine bedeutende Rolle spielen. Während die Ölvorräte in wenigen Jahrzehnten verbraucht sein werden, reichen die Braunkohlereserven noch für ca. 150 Jahren.
Natürlich entsteht bei der Verbrennung von Braunkohle (bei der Erzeugung der gleichen Strommenge) mehr CO2 als bei Verbrennung von Erdgas.
Dies ist aber kein Grund, die Braunkohle als “Dreckschleuder und Klimakiller” zu verteufeln (siehe z. B. Sächsische Zeitung vom 24. April 2014).
Es gibt Konzepte, den Beitrag des CO2 zum Treibhauseffekt bei Nutzung der heimischen Braunkohle praktisch auf Null zu reduzieren: Wasser wird mit regenerativer Energie (bevorzugt Überschussenergie) in Wasserstoff und Sauerstoff gespalten; die Braunkohle wird mit reinem Sauerstoff verbrannt und liefert Energie sowie (stickstofffreies) Kohlendioxid; dieses kann mit dem Wasserstoff in Methanol umgewandelt werden.
Dieser Weg ist in der Publikation “Wind und Kohle: Die technische Photosynthese” — deren Coautor ich bin — beschrieben [Chem. Ing. Techn. 2013, 85, 710].
Methanol ist ein gutes Speicher- und Transportmedium und hat das Potential, der Chemie- und Energierohstoff der Zukunft zu sein: M. Bertau, H. Offermanns, L. Plass, F. Schmidt und H.-J. Wernicke (Hrsg.): Methanol: The Basic Chemical and Energy Feedstock of the Future — Asinger's Vision Today [Springer, Heidelberg, 2014] und G. A. Olah, A. Goeppert und G. K. S. Prakash: “Beyond Oil and Gas: The Methanol Economy” [Wiley-VCH, Weinheim, 2006] sowie M. Bertau, F. X. Effenberger, W. Keim, G. Menges und H. Offermanns: “Methanol findet zu wenig Beachtung als Kraftstoff und Chemierohstoff der Zukunft” [Chem. Ing. Tech. 2010, 82, 2055]
Sie sollten Ihre Haltung zur Braunkohle überdenken!
Mit freundlichen Grüßen
Heribert Offermanns
-------- Original-Nachricht --------
Betreff: Ihr Schreiben
Datum: Tue, 06 May 2014 17:20:08 +0200
Von: Grüne Öffentlichkeitsarbeit &lt;<a href="mailto:pr@gruene.de">pr@gruene.de</a>&gt;
&lt;<a href="mailto:pr@gruene.de&gt">mailto:pr@gruene.de&gt</a>;
An: <a href="mailto:heppoff@gmx.de">heppoff@gmx.de</a>
Sehr geehrter Herr Prof. Offermanns,
vielen Dank für Ihr Schreiben zum Thema Kohle und für Ihr Vertrauen in unsere Partei. Leider fehlt uns die gebotene Sachkenntnis für die Einschätzung und Prüfung technischer und wirtschaftlicher Realisierungschancen von Vorschlägen und Erfindungen. Das ist leider auch dann so, wenn Erfindungen Entwicklungen unterstützen könnten, die wir politisch wünschenswert und sinnvoll finden.
Sie können aber sicher sein, dass alle unsere Vorschläge selbstverständlich auf wissenschaftlichen Forschungsergebnissen und aktuellen gesellschaftlichen Erkenntnissen basieren. In jedem Fachbereich sind bei uns Expertinnen und Experten tätig, die national und international Kontakte zu Universitäten, zu Forschungseinrichtungen, zu gesellschaftlichen Gruppierungen, zu Verbänden, zu NGOs uvm. pflegen, um sich über aktuelle Entwicklungen auf ihrem Themengebiet auf dem Laufenden halten und diese in die politische Debatte einzubringen.
Einen aktuellen Beschluss unserer Partei zum Thema Kohlekraft finden Sie hier: <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.gruene.de/fileadmin/user_upload/Beschluesse/Verschiedenes-Kohleausstieg-einleiten_-Beschluss-BDK-10—2013.pdf" target="_blank">www.gruene.de/fileadmin/user_upload/Beschluesse/Verschiedenes-Kohleausstieg-einleiten_-Beschluss-BDK-10—2013.pdf</a></ext-link>
Wenn Sie selbst aktiv werden und sich inhaltlich bei uns engagieren wollen, geht das am unverbindlichsten über unsere Bundesarbeitsgemeinschaften (BAGen). Eine Parteimitgliedschaft ist für die Mitarbeit nicht erforderlich. Hier finden Sie Kontaktdaten der BAG Energie: <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.bag-energie.de/" target="_blank">www.bag-energie.de/</a></ext-link>
Dasselbe gilt für die Landesarbeitsgemeinschaften (LAGen). Man findet sie über die Website des betreffenden Landesverbandes: <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.gruene.de/partei/gruene-vor-ort.html" target="_blank">www.gruene.de/partei/gruene-vor-ort.html</a></ext-link>
Ich hoffe, ich konnte Ihre Frage zufriedenstellend beantworten.
Mit freundlichen Grüßen
Hans-Christian Mrowietz
Bündnis 90 / Die Grünen
Bundesgeschäftsstelle
Referat Öffentlichkeitsarbeit
Platz vor dem Neuen Tor 1
10115 Berlin


<h2>Unbedingt lesen</h2>
Der Empfehlung von Rolf Jakobi, das Steinbachsche Buch “Ressourceneffizienz und Wirtschaftlichkeit in der Chemie durch systematisches Process Life Cycle Management” [Nachr. Chem. 2014, 64, 558] “unbedingt lesen” kann ich nur zustimmen. Ich war Leiter der Produktion von Spezialchemikalien mit mehreren hundert Synthesen und kenne die Schwierigkeiten, das Zielbündel “Ressourceneffizienz, Wirtschaftlichkeit und Umweltschutz” in der Praxis gleichermaßen zu berücksichtigen. Die von Steinbach beschriebenen Methoden und Werkzeuge tragen, wie ich aus eigener Erfahrung weiß, wesentlich dazu bei, die Management-Entscheidungen systematischer, transparenter und nachvollziehbarer zu machen. Mit diesen Methoden kann man, was ich besonders vorteilhaft finde, schon im frühen Laborstadium erkennen, ob das “gewählte chemische Verfahren etwas taugt”. Ich möchte hier in Ergänzung zu Jakobi nur drei Punkte hervorheben, die wesentlich für Wissenschaft und Praxis sind:
1. Die Steinbachsche Produktivitätsfunktion gehört in jedes einschlägige Lehrbuch. Sie zeigt nämlich, dass die Materialeffizienz (= Bilanzausbeute) von insgesamt vier Einflussfaktoren abhängt. Eine davon ist die viel verwendete relative/stöchiometrische Ausbeute. Zur Steigerung der Materialeffizienz genügt es aber nicht, die Ausbeute allein zu steigern, sondern es ist erforderlich, alle Einflussgrößen zu maximieren. Besonders interessant und hilfreich finde ich die neue Methode der Verbesserung der Synthesewegkomponente durch das chemische Recycling.
2. Die Produktivitätsfunktion wurde bei der Analyse von mehreren hundert Betriebsverfahren von mehr als zwei Dutzend großen und mittleren Chemieunternehmen eingesetzt. Dabei zeigt sich u. a., dass die Materialeffizienz von Syntheseverfahren in Pharma-, Pflanzenschutz-, Farben- und sonstigen Spezialchemiebetrieben im Durchschnitt bei knapp 40 Prozent liegt, d. h. dass 60 Prozent des Outputs Reststoffe darstellen. Die Behauptung in Hochglanzbroschüren, “ … 98 Prozent der Rohstoffe werden genutzt”, zeigt, dass es offensichtlich auch bei Naturwissenschaftlern erhebliche Irrtümer hinsichtlich der Materialeffizienz in der Chemie geben kann.
3. Das Buch zeigt, dass für Entscheidungen im Rahmen der Optimierung chemischer Verfahren die traditionelle Herstellkostenrechnung auf Vollkostenbasis nur sehr bedingt geeignet ist, weil sie leicht zu Irrtümern führen kann. Deshalb wird eine chemiespezifische Prozesskostenrechnung empfohlen, die im Buch “Kostenflussanalyse” genannt wird. Nach dieser bestehen die Prozesskosten aus Stoffkosten und Fertigungskosten. Wesentlich dabei ist, dass die Kosten beider Kostenartengruppen getrennt berechnet und bei den Kostenanalysen separat ausgewertet werden. Für die in der Chemie besonders wichtigen Stoffkosten gibt es eine Stoffkostenfunktion, in welche die beiden Stellgrößen Syntheseweg und (Kosten-)Optimierungsgrad eingehen.
Mit der geschilderten Kostenrechnung lässt sich auch das Stoffkostensenkungspotenzial genau berechnen. Dieses ist eine Schlüsselgröße bei der chemischen Verfahrensoptimierung. Die Kostenflussanalyse zeigt auch, an welchen Stellschrauben gedreht werden muss, um die Kosten zu minimieren.
Das interdisziplinäre Buch von Steinbach ist trotz der schwierigen Materie im Grenzgebiet Chemie/Betriebswirtschaftslehre klar strukturiert und nicht zuletzt auf Grund der vielen Farbgrafiken verständlich und eingängig. Es ist eine Bereicherung für die Wissenschaft und eine wertvolle Hilfe für die Praxis in den Chemieunternehmen.
Achim Klau, Flörsheim


<h2>Theoretisch ja, physikalisch nein</h2>
Als Masterstudentin des Studiengangs Chemie an der Universität Leipzig begrüße ich es ausdrücklich, dass Sie über die Stellenkürzungen an unserer Fakultät berichten [Nachr. Chem. 2014, 62, 606].
Als Vertreterin der Fachschaft ist es mir allerdings wichtig, deutlich zu machen, dass Ihrem Bericht falsche Informationen zu Grunde liegen. Die Professur in der theoretischen Chemie wird aktuell wieder besetzt, die Berufungskommission ist dabei schon weiter fortgeschritten. Gestrichen wurde dafür eine Professur in der physikalischen Chemie, letzter Stelleninhaber war Bernd Abel.
Desweiteren sind diese Kürzungen nicht die letzten. An unserer Fakultät sollen weitere 14 Stellen dem Rotstift zum Opfer fallen, darunter mindestens zwei Professuren, möglicherweise betrifft es ein ganzes Institut. Wir, der Fachschaftsrat Chemie &amp; Mineralogie, versuchen mit vielerlei Protestaktionen gegen diese Kürzungen vorzugehen; unter anderem haben wir ein Banner drucken lassen und werden uns selbstverständlich an der Großdemonstration am 25. Juni in Leipzig beteiligen.
Anne Sehl, Leipzig
<a href="mailto:anne.sehl@fsrchemie.de">anne.sehl@fsrchemie.de</a>
Bernd Abel hat seit dem Jahr 2012 eine gemeinsame Professur des Leibnitz-Instituts für Oberflächenmodifizierung und der Universität Leipzig und ist weiterhin Direktor des Wilhelm-Ostwald-Instituts für physikalische und theoretische Chemie der Universität.Red.
Die “Korrespondenz” veröffentlicht Briefe an die Redaktion. Gedruckt und online steht sie allen Lesern der Nachrichten aus der Chemie offen. Bitte senden Sie Ihre Zuschrift mit einem Umfang von maximal 1500 Zeichen als E-Mail an: <a href="mailto:nachrichten@gdch.de">nachrichten@gdch.de</a>. Die Redaktion behält sich Kürzungen vor.

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