Industrie + Technik

<p>Der Pharmakonzern Boehringer Ingelheim investierte im Jahr 2021 soviel in Forschung und Entwicklung wie noch nie. Die Ausgaben machten 20 Prozent des Umsatzes aus.</p>
<p>Im Jahr 2021 hat <xref rid="nadc20224124100-fig-0001" ref-type="fig">Boehringer</xref> Ingelheim 20,6 Mrd. Euro umgesetzt, 5,4 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Mit 15,3 Mrd. Euro wuchs der Umsatz mit Humanpharmazeutika um 8,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und währungsbereinigt. Das biopharmazeutische Auftragskundengeschäft setzte 917 Mio. Euro um (+9,5 %). Die Vereinigten Staaten sind für Boehringer Ingelheim der größte Markt. Hier setzte das Unternehmen 5,8 Mrd. Euro um (+5,9 %).</p><figure><img src="https://media.graphassets.com/fBkmq68wRQqjT9zgZIhi"><figcaption><label>Abb. 1: </label>Umsatzanteile der Forschungs- und Entwicklungskosten in den Bereichen Humanpharma (blau) und Tiergesundheit (orange) bei Boehringer Ingelheim.</figcaption></figure>
<p>4,1 Mrd. Euro hat das Unternehmen in Forschung und Entwicklung (F+E) investiert. Das sind 20 Prozent vom Umsatz und 11,7 Prozent mehr als im Jahr zuvor. 3,7 Mrd. Euro F+E-Gelder gingen in den Bereich Humanpharma (+12 %), in Tiergesundheit waren es 416 Mio. Euro (+1 %).</p><h2>Hubertus von Baumbach, Vorsitzender der Unternehmensleitung</h2><p>Über das Jahr 2021: Wir haben unsere Anstrengungen in Forschung und Entwicklung intensiviert und medizinische Fortschritte erzielt, darunter drei von der US-amerikanischen Zulassungsbehörde FDA erteilte Breakthrough Therapy Designations für Arzneimittel. In der Tiergesundheit haben wir die Basis für innovative Lösungen für Haus- und Nutztiere in den Jahren 2022 und 2023 geschaffen.</p><p>Zur Ukraine: Wir legen diese Ergebnisse zu einem Zeitpunkt vor, an dem der Krieg nach Europa zurückgekehrt ist. Wir unterstützen Schutzsuchende und Bedürftige in der Ukraine mit kurz- und langfristiger finanzieller Hilfe, mit Produktspenden und Medikamentenlieferungen, und viele unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter helfen im Rahmen unseres Programms für ehrenamtliches Engagement. Foto: Boehringer Ingelheim</p><div><img src="https://media.graphassets.com/djXCoLpHSyiUIsH0P4y4">

</div><p></p><h2>Zusammenhänge erforschen</h2><p>Die F+E-Pipeline von Humanpharma umfasst mehr als 100 Projekte. Ein Schwerpunkt der Forschung liegt darauf, Zusammenhänge zwischen unterschiedlichen Krankheiten zu verstehen. Ein Beispiel ist das Medikament Jardiance mit dem Wirkstoff Empagliflozin zur Behandlung von Typ-2-Diabetes. Nachdem die Zusammenhänge zwischen Herz-, Nieren- und Stoffwechselsystem besser verstanden waren, ist der Wirkstoff nun zudem bei Herzinsuffizienz zugelassen. Daten weisen darauf hin, dass er auch bei chronischen Nierenerkrankungen und zur Vorbeugung von Herzinsuffizienz nach einem Herzinfarkt nutzen könnte.</p><p>Weitere Schwerpunkte sind Lungenfibrose, das zentrale Nervensystem (ZNS) und die Onkologie. Im Bereich des ZNS erhielt ein Gly-T1-Hemmer von der US-amerikanischen FDA die Breakthrough Therapy Designation für die Behandlung kognitiver Beeinträchtigungen im Zusammenhang mit Schizophrenie. Zudem arbeitet Boehringer Ingelheim an einer digitalen Therapie, die die Arzneimitteltherapie ergänzen und Schizophrenie-Patienten helfen soll, ihr Verhalten zu verändern und neue Fähigkeiten zu trainieren.</p><h2>Gegen Zecken, Flöhe und Milben</h2><p>Der Geschäftsbereich Tiergesundheit bietet Impfstoffe, Therapeutika und präventive Pflege. Im Jahr 2021 stieg der Umsatz um 6,2 Prozent auf 4,3 Mrd. Euro. Das meistverkaufte Produkt ist Nexgard, ein Hunde-Antiparasitikum gegen Zecken, Flöhe und Milben, das auf 916 Mio. Euro zulegte (+16,6 %). MB</p>

Boehringer Ingelheim

Für Mensch unf Tier

Der Pharmakonzern Boehringer Ingelheim investierte im Jahr 2021 soviel in Forschung und Entwicklung wie noch nie. Die Ausgaben machten 20 Prozent des Umsatzes aus. Im Jahr 2021 hat Boehringer Ingelheim 20,6 Mrd. Euro umgesetzt, 5,4 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Mit 15,3 Mrd. Euro wuchs der Umsa...

<p>Der Weinheimer Konzern Freudenberg setzte im Jahr 2021 erstmals mehr als 10 Mio. Euro um. Er will seinen Energiebedarf vollständig etwa mit Strom aus Wind-, Sonnen- und Wasserkraft decken.</p>
<p>Im Jahr 2021 setzte der Weinheimer Konzern Freudenberg 10,04 Mrd. Euro um, knapp 14 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Akquisitionen erhöhten den Umsatz um 193 Mio. Euro, Desinvestitionseffekte verringerten ihn um etwa 25 Mio. Euro.</p><p>Im vergangenen Jahr stellte Freudenberg etwa 6800 Menschen neu ein und beschäftigt nun etwa 50 000 Mitarbeitende. Darunter sind 482 Auszubildende aus 15 Ländern. In Deutschland stieg die Zahl der Beschäftigten im Jahr <xref rid="nadc20224125382-fig-0001" ref-type="fig">2021</xref> von 11 625 auf 11 918.</p><figure><img src="https://media.graphassets.com/Sfg7kPQZTkKwheJjHVml"><figcaption><label>Abb. 1: </label>Im Jahr 2021 stammten die etwa 10 Mrd. Umsatz der Freudenberg-Gruppe nur zu drei Prozent von Kunden aus der chemischen Industrie.</figcaption></figure>
<h2>Forschung, Entwicklung, Sachanlagen</h2><p>Freudenberg hat für Forschung und Entwicklung im Jahr 2021 etwa 500 Mio. Euro ausgegeben. Dies entspricht 5 Prozent des Umsatzes und 12 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Anteil von Produkten, die jünger als vier Jahre sind, liegt bei 32,4 Prozent.</p><p>In Sachanlagen investierte der Konzern etwa 305 Mio. Euro (+6 %). Der Freudenberg-Bereich Filtration Technologies nahm einen Standort im chinesischen Shunde in Betrieb. Performance Materials baute eine Anlage für Nadelvliesstoffe in Slowenien. Zudem erhöhte der Bereich die Kapazität für Gasdiffusionslagen und baute die Produktion in Weinheim aus. Vibracoustic investierte in Rumänien, in Polen und in Deutschland in die Luftfederherstellung. Sealing Technologies nahm das Innovationszentrum in München in Betrieb, das Brennstoffzellensysteme für Reisebusse und Passagierschiffe entwickelt.</p><p>Freudenberg Chemical Specialities übernahm Deurowood aus Hard in Österreich mit Additiven für Papierimprägnierung und Laminatherstellung. Filtration Technologies hat zwei Unternehmen in den USA gekauft: PPA Holdings und R.P.S. Products. Beide vertreiben Luftfilter für Wohn- und Bürogebäude über den Einzelhandel.</p><h2>Mohsen Sohi, Vorstandsvorsitzender von Freudenberg</h2><p>Über die Strategie: Wir investieren weiterhin auf hohem Niveau in Maschinen, Anlagen und Zukunftstechnologien. Das Geschäft mit Batterien und Brennstoffzellensystemen wird in einer eigenen Geschäftsgruppe Freudenberg Battery &amp; Fuel Cell zusammengeführt. Den Schwerpunkt bei Akquisitionen setzen wir außerhalb Europas. Das langfristige Ziel ist, dass sich die Umsätze ausgewogen zu je einem Drittel auf Europa, Asien und Amerika verteilen.</p><p>Zur Ukraine: Freudenberg bekennt sich zu einem offenen, freien Europa und einem weltweiten friedlichen Miteinander. Eine Million Euro geht zu gleichen Teilen an die Vereine und Organisationen Ärzte ohne Grenzen, Save the Children, Aktion Deutschland hilft und das Aktionsbündnis Katastrophenhilfe. Mitarbeitende und Gesellschafter des Unternehmens haben zudem weitere rund 560 000 Euro gespendet. Foto: Freudenberg</p><div><img src="https://media.graphassets.com/KlAjuV5SpaswgWswTvyL">

</div><p></p><h2>Klimamaßnahmen</h2><p>Bis zum Jahr 2045 will Freudenberg klimaneutral werden. Zunächst soll der relative CO<sub>2</sub>-Ausstoß aus dem Jahr 2020, gemessen pro Million Umsatz, bis zum Jahr 2025 um 25 Prozent sinken. Maßnahmen sind Energie sparen, elektrifizieren, grüner Strom und Kompensation des CO<sub>2</sub>-Ausstoßes.</p><p>Ein Beispiel ist Solarstrom aus dem mecklenburgischen Tramm-Göthen, wo der größte Photovoltaikpark Deutschlands entstanden ist. Die Solarmodule erzeugen etwa 172 Megawatt Strom pro Jahr. Um das Projekt zu ermöglichen, haben Freudenberg und der Autobauer Volkswagen mit dem Energieversorger RWE einen Vertrag über die Abnahme des gesamten dort erzeugten Stroms für zehn Jahre geschlossen. MB</p>

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