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Meinungsbeitrag

Bittere Lektüre

Nachrichten aus der Chemie, Juni 2021, Seite 27, DOI, PDF. Login für Volltextzugriff.

Von Wiley-VCH zur Verfügung gestellt

„In etwa einem Jahr bin ich mit der Promotion fertig und brauche einen Job, bis dahin werde ich mich wohl kaum in Superwoman verwandeln“, stöhnt Vera. Sie hat sich Stellenanzeigen angesehen, und es erging ihr dabei wie Vielen: Stellenanzeigen sind eine unangenehme Lektüre für das Selbstbewusstsein. Sie geben uns das Gefühl, die Stellen seien für viel besser Qualifizierte geschaffen.

„Superwoman wohnt nicht in Deutschland, machen Sie sich also keine Sorgen“, beruhige ich sie. „Horst Meier ist Ihr Konkurrent um die Stelle. Das ist die Messlatte.“ Stellenausschreibungen sind nicht nur für die Bewerbenden geschrieben, sondern sollen den Arbeitgeber auch gegenüber all den zufälligen Leser:innen in ein positives Licht setzen. Daher klingen sie oft mehr nach Superwoman als nach Horst Meier.

„Onzin“, grummelt Wouter, seine verschränkten Arme vor der Brust lassen keinen Zweifel an der Bedeutung des Worts. „Wie sieht es denn bei Stellenausschreibungen in den Niederlanden aus?“, frage ich ihn. Ich bin dankbar, dass er mir die Überleitung in kulturelle Unterschiede so leicht gemacht hat. „Eine Stellenausschreibung beschreibt die Person, die die Stelle mal einnehmen wird. Alles a

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