Gesellschaft Deutscher Chemiker

Meinungsbeitrag

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Nachrichten aus der Chemie, April 2020, Seite 67, DOI, PDF. Login für Volltextzugriff.

Von Wiley-VCH zur Verfügung gestellt

Wie viele Redakteure leide auch ich unter dem faustisch-mephistophelischen Urkomplex der journalistischen Zunft: Wie passt unser Selbstverständnis von Wahrhaftigkeit mit schnöder Reklame zusammen? Muss auf dem Sturmgeschütz der Demokratie tatsächlich „Kauft XYZ™“ geflaggt sein?

Ja, sagt mein pragmatisches Alter Ego. Das ist halt der Deal, den Medien schon seit Jahrzehnten in den freien westlichen Gesellschaften eingehen, um vom Staat unabhängigen und unbeeinflussten Journalismus zu finanzieren. Halt die Klappe, Alter Ego, sagt mein Ich (oder war es das Über-Ich?) dann: Bei den Blauen Blättern müssen wir nicht so hochtrabend ins Grundsätzliche verfallen. Aber es stimmt schon: Auch den GDChlern sollte es nicht egal sein, wenn die Nachrichten pro Mitglied und Jahr nach meiner Milchredakteurchenrechnung nur etwa 15 Euro kosten und nicht 22, wie es ohne Werbung der Fall wäre.

Trotzdem verstehe ich zum Beispiel Leser S. vollkommen. In einer Mail an die Redaktion verlieh er seiner Bitte um beilagenfreien Versand der Nachrichten durch fünf (!!!!!) Ausrufezeichen Nachdruck. Vermutlich geht es Leser S. weniger um die Frage nach dem Guten und Wahren – und auch nicht darum, was

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