Industrie + Technik

<p>Bei Henkel stagnierten die Umsätze im Jahr 2018. Der Konzern zahlt dennoch die höchsten Dividenden der Unternehmensgeschichte.</p>
<p>Im Jahr 2018 setzte Henkel 19,9 Mrd. Euro um. Das waren 0,6 % weniger als im Jahr zuvor. Organisch, also bereinigt um Wechselkurseffekte sowie Zu- und Verkäufe, stieg der Umsatz um 2,4 %. Das bereinigte betriebliche Ergebnis (Gewinn vor Zinsen und Steuern, earnings before interest and taxes, Ebit) stieg um 1,0 % auf den für Henkel neuen Höchstwert von 3,5 Mrd. Euro. Das Unternehmen zahlt 3,4 Prozent mehr Dividende: je Vorzugsaktie 1,85 Euro, je Stammaktie 1,83 Euro. Dies ist die höchste Dividendenzahlung der Unternehmensgeschichte.</p><figure><img src="https://media.graphcms.com/cUdkPWRmSLi7a8hXIJor"><figcaption><label>Abb. 1: </label>Umsatzänderungen bei Henkel im Jahr 2018 aufgrund von Preis- und Mengenänderungen der Unternehmensbereiche.</figcaption></figure>
<p>Ende 2018 waren weltweit etwa 53 000 Mitarbeiter für das Unternehmen tätig, 5 % davon in Forschung und Entwicklung (F+E). Die Teams bestehen aus Naturwissenschaftlern – überwiegend Chemikern –, Materialwissenschaftlern sowie Ingenieuren und Technikern. Der F+E-Aufwand betrug 2,4 % des Umsatzes.</p><p>Der Umsatz im Unternehmensbereich Adhesive Technologies wuchs mit Kleb- und Dichtstoffen sowie funktionalen Beschichtungen für Industrie, Konsumenten, Handwerk und Bau im letzten Jahr um 0,2 % auf 9,4 Mrd. Euro.</p><p>Im Unternehmensbereich Beauty Care setzte Henkel mit Markenartikeln für Haarkosmetik, Körper-, Haut- und Mundpflege sowie Friseurartikeln 2,1 % mehr um, insgesamt 3,9 Mrd. Euro.</p><p>Laundry &amp; Home Care (Wasch- und Reinigungsmittel) setzte 6,4 Mrd. Euro um, 3,5 % weniger als im Jahr zuvor.</p><h2>Mehr investieren</h2><p>Um schnell auf neue Markttrends und Kundenbedürfnisse eingehen zu können, verbesserte Henkel Innovationsprozesse. Das führte in allen Geschäftsbereichen zu mehr Umsätzen mit Neuheiten, die im ersten Jahr auf dem Markt sind.</p><p>Um Wachstumsquellen zu erschließen, investiert Henkel in neue Techniken, Materialien, Anwendungen, Geschäfts- und Servicemodelle, in Start-ups sowie in Venture-Fonds. Der Konzern stellte dafür für die Jahre 2017 bis 2020 insgesamt 150 Mio. Euro. Ende 2018 war etwa die Hälfte davon investiert oder zugesagt.</p><p>Henkel gehört wie BASF und Covestro der weltweiten „Alliance to End Plastic Waste“ an, einem Zusammenschluss etwa 30 internationaler Konzerne, die gemeinsam neue Ansätze für weniger Plastikabfälle entwickeln und weltweit umsetzen wollen.</p><h2>Digitales und Industrie 4.0</h2><p>Der auf digitalen Wegen generierte Umsatz von Henkel legte organisch mit zweistelligen Wachstumsraten zu. Dabei wuchsen die Konsumgüterumsätze um mehr als 30 Prozent.</p><p>Die digitale Transformation soll die Agilität im Unternehmen erhöhen. Im Jahr 2018 hat der Konzern dafür „den Unternehmergeist der Mitarbeiter und Teams gestärkt, die Offenheit für Veränderungen gefördert, Abläufe optimiert, transparentere Kommunikation unterstützt und die individuellen Gestaltungsmöglichkeiten vergrößert“. Zum Beispiel helfen 150 externe Mentoren den Mitarbeitern, ihre digitalen Fähigkeiten auszubauen, und in der Produktion erhebt Henkel über Sensoren täglich mehr als eine Milliarde Datenpunkte, um die Anlagen optimal zu steuern. MB</p><figure><img src="https://media.graphcms.com/Ixl6nQfMQSuCCxRDY2bx"><figcaption><label>Abb. 2: </label>Hans Van Bylen, Vorstandsvorsitzender von Henkel: „Im Jahr 2018 haben wir neue Höchststände bei Ergebnis und Rendite erreicht.“ Foto: Henkel</figcaption></figure>


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Bilanz 2018: Henkel

Bei Henkel stagnierten die Umsätze im Jahr 2018. Der Konzern zahlt dennoch die höchsten Dividenden der Unternehmensgeschichte. Im Jahr 2018 setzte Henkel 19,9 Mrd. Euro um. Das waren 0,6 % weniger als im Jahr zuvor. Organisch, also bereinigt um Wechselkurseffekte sowie Zu- und Verkäufe, stieg der...

<p>Der Münchner Wacker-Konzern investierte im Jahr 2018 kräftig. Die Umsätze der Chemiegeschäfte stiegen, die mit Polysilicium sanken.</p>
<p>Bei Wacker Chemie stieg im Jahr 2018 der Umsatz um 1 % auf 4,98 Mrd. Euro. Positiv wirkten höhere Absatzmengen und Preise in den Chemiegeschäften (Silicones, Polymers und Biosolutions), negativ wirkten Währungseffekte und niedrigere Polysiliciumpreise.</p><p>Die Dividende soll wie im Vorjahr 2,50 Euro je Aktie betragen.</p><p>Die Mitarbeiterzahl stieg im Jahr 2018 um 730 auf 14 542. In Deutschland waren es zum Jahresende 10 291 Mitarbeiter.</p><h2>Investitionen</h2><p>Der Konzern investierte im Jahr 2018 461 Mio. Euro, das sind 41 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Die Mittel erhöhten vor allem die Kapazitäten der Chemiebereiche: Im US-amerikanischen Charleston läuft der Bau einer Anlage für hochdisperse Kieselsäuren. In Ulsan, Südkorea, entstehen neue Anlagen für Dispersionen und Dispersionspulver. Im spanischen León erzeugt die modernisierte Großfermentationsanlage seit Mitte 2018 Cystin für die Nahrungsmittel- und Pharmaindustrie. In Amsterdam hat Wacker im Jahr 2018 eine Biopharmazeutikaproduktion erworben, um stärker als Auftragsproduzent für Arzneimittelhersteller zu arbeiten.</p><p>Im norwegischen Holla erweitert Wacker die Produktionskapazitäten für Siliciummetall.</p><p>In Einrichtungen für Forschung und Entwicklung (F+E) investierte der Konzern 6,7 Mio. Euro im Jahr 2018 nach 5,5 Mio. Euro im Jahr zuvor. Insgesamt betrugen die F+E-Ausgaben 164,6 Mio. Euro (+7,7 %) und dienten zu großen Teilen der Produktentwicklung (Grafik).</p><h2>Geschäftsbereiche</h2><p>Im Geschäftsbereich Wacker Silicones stieg der Umsatz im Jahr 2018 um 14 Prozent auf 2,5 Mrd. Euro. Dafür verantwortlich sind höhere Absatzmengen, Preise und Auslastung der Produktionsanlagen.</p><p>Wacker Polymers setzte 1,3 Mrd. Euro um (+3 %). Grund waren höhere Mengen bei Dispersionen und Dispersionspulver.</p><p>Der Geschäftsbereich Wacker Biosolutions setzte 227 Mio. Euro um, 10 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Maßgeblich waren höhere Mengen und Preise.</p><p>Der Umsatz von Wacker Polysilicones sank um 27 Prozent auf 824 Mio. Euro. Hier wirkten niedrigere Absatzmengen und Preise bei Polysilicium, nachdem China Ende Mai 2018 sein Photovoltaik-Förderprogramm begrenzt hatte. Dazu kamen die Kosten der Betriebsunterbrechung am US-Standort Charleston, die eine Explosion im Gebäude zur Wasserstoffrückgewinnung des Polysilicium-Werks im November 2017 verursacht hatte.</p><h2>Ausblick</h2><p>Wacker sieht gute Chancen, im Chemiegeschäft weiter zu wachsen. Im Polysiliciumgeschäft sind nach dem Rückgang im vorherigen Jahr steigende Absatzmengen wahrscheinlich. Insgesamt erwartet der Konzern für dieses Jahr geringere Rohstoffkosten, aber höhere Strompreise in Deutschland. MB</p><figure><img src="https://media.graphcms.com/MSLA0pFKSoeUW2JtKr2P"><figcaption><label>Abb. 1: </label>Rudolf Staudigl, Vorstandsvorsitzender von Wacker Chemie, sieht „für Wacker als energieintensives Unternehmen die stark steigenden Strompreise in Deutschland als besondere Herausforderung“. Foto: Wacker</figcaption></figure>
<figure><img src="https://media.graphcms.com/WIw8nt4SHu3RZTNEdOjg"><figcaption><label>Abb. 2: </label>Zur Grundlagenforschung bei Wacker gehören die Chemie des niedervalenten Siliciums in der Katalyse und Entwicklungen zu einem mikrobiellen Produktionssystem für Antikörperfragmente.</figcaption></figure>


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Bilanz 2018: Henkel

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