Industrie & Technik

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<p>Wacker Chemie hat im Jahr 2016 gegenüber dem Vorjahr 2 % mehr umgesetzt: 5,4 Mrd. Euro. Ausschlaggebend für das Plus waren höhere Absatzmengen, die niedrigere Absatzpreise mehr als ausglichen. Das Unternehmen plant, wie im Vorjahr eine Dividende von 2,00 Euro je Aktie zu zahlen.</p><h2>Geschäftsbereiche</h2><p>Der Umsatz im Geschäftsbereich Silicones hat im Jahr 2016 erstmals 2 Mrd. Euro überschritten (+3 % gegenüber Vorjahr). Der Umsatz von Polymers stieg um 1 % auf 1,2 Mrd. Euro, der von Polysilicon um 3 % auf 1 Mrd. Euro. Der Bereich verkaufte 66 000 Tonnen Polysilicium, 10 000 Tonnen mehr als im Vorjahr. Die Produktionskapazität für das Jahr 2017 beträgt etwa 80 000 Tonnen. Siltronic hat 2016 einen Umsatz auf Vorjahresniveau erzielt. Er belief sich auf 933 Mio. Euro. Der Umsatz im Geschäftsbereich Biosolutions stieg im Jahr 2016 um 5 % auf 206 Mio. Euro.</p><h2>Investitionen</h2><p>Die Investitionen des Konzerns betrugen im Jahr 2016 ungefähr 428 Mio. Euro. Sie haben sich gegenüber dem Vorjahr etwa halbiert. Zirka 100 Mio. Euro flossen in neue Anlagen für Polysilicium in Charleston im US-Bundesstaat Tennessee, die im dritten Quartal 2016 starteten. In Burghausen erweiterte der Konzern die Produktion von funktionellen Silikonölen für 25 Mio. Euro. In Freiberg starteten neue Ziehanlagen für die Herstellung von Silicium-Einkristallen. Derzeit errichtet Wacker in Burghausen einen neuen Reaktor für polymere Dispersionen und erweitert eine Anlage für hydrophobe Kieselsäurespezialitäten. Die Investitionen sollen im laufenden Jahr 450 Mio. Euro betragen.</p><p>Wegen steigender Umsätze in den Chemiebereichen und der Inbetriebnahme des neuen Standorts in Tennessee hat der Konzern die Mitarbeiterzahl um 230 auf 17 205 erhöht. 12 138 davon waren in Deutschland beschäftigt, etwa 1000 weltweit in Forschung und Entwicklung.</p><h2>Ausblick</h2><p>Wacker erwartet höhere Rohstoffpreise, will aber seinen Umsatz um einen mittleren einstelligen Prozentsatz steigern, auch die Umsätze in den drei Chemiebereichen sollen steigen: bei Silicones und Polymers im mittleren, bei Biosolutions im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Hier ist das Wachstum vor allem durch Produkte für die pharmazeutische Industrie und die Agrochemie zu erwarten.</p><p>Polysilicon erwartet, mehr zu verkaufen, da der Photovoltaikmarkt wächst (Abbildung). Wegen der niedrigeren Preise wird der Umsatz aber gleich bleiben.</p><figure><img src="https://media.graphcms.com/YTEi4bFfS2SknJXxEI5Z"><figcaption><label>Abb. 1: </label>Innen: im Jahr 2016 neu installierte Photovoltaikanlagen, gemessen als Leistung in Megawatt, in Deutschland (rot), im Uhrzeigersinn: übriges Europa, USA, Japan, China, Indien und übrige Welt. Innen; Mitte und außen: Prognosen für das laufende Jahr, Mitte: niedrige Prognose, außen: hohe Prognose. <named-content>Quelle: Wacker</named-content></figcaption></figure>
<p>Das Halbleitergeschäft von Siltronic soll durch steigende Absatzmengen und -preise auf mindestens 1 Mrd. Euro wachsen. Beim Geschäft mit Wafern der Durchmesser 200 mm und 300 mm rechnet das Unternehmen mit einer hohen Auslastung. MB</p><h2>Rudolf Staudigl, Wacker-Vorstandsvorsitzender</h2><p>Über den freien Handel: Es erfüllt mich mit Sorge, dass Abschottungstendenzen und Handelsbarrieren wieder zunehmend hoffähig werden. Eingriffe in den freien Handel sind immer schädlich. Im Jahr 2013 führte die EU Strafzölle auf chinesische Solarmodule ein. Ziel war es, europäische Hersteller vor dem angeblich unfairen Preiswettbewerb aus China zu schützen. Im Ergebnis allerdings war der Schaden dieser Maßnahmen größer als ihr Nutzen. Die EU will nun die Strafzölle auf chinesische Solarzellen und -module im September 2018 auslaufen lassen.</p><div><img src="https://media.graphcms.com/JfvFeYIRlKLJHw3VCtqM">

</div><p></p><p>Zum laufenden Jahr: Die für unser Geschäft bedeutenden Branchen werden sich 2017 weitgehend positiv entwickeln. Darum trauen wir uns beim Umsatz prozentual einen etwas höheren Anstieg zu als im Vorjahr. Gegenwind bekommen wir allerdings von den Rohstoffpreisen. Foto: Wacker</p>

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Bilanz 2016: Wacker

undefined Wacker Chemie hat im Jahr 2016 gegenüber dem Vorjahr 2 % mehr umgesetzt: 5,4 Mrd. Euro. Ausschlaggebend für das Plus waren höhere Absatzmengen, die niedrigere Absatzpreise mehr als ausglichen. Das Unternehmen plant, wie im Vorjahr eine Dividende von 2,00 Euro je Aktie zu zahlen.Geschäft...

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<p>Ein Umsatzplus von 3 % meldet der Branchenverband Spectaris für die deutschen Hersteller von Labor-, Bio- und Analysentechnik. Die 330 Unternehmen der Branche setzten insgesamt 7,85 Mrd. Euro um, etwa die Hälfte davon im Ausland. Der Inlandsumsatz legte um 3,3 % zu und ist damit im zweiten Jahr in Folge stärker gestiegen als der Auslandsumsatz. Hauptabnehmer der Produkte sind die Chemie- und Pharmaforschung, hier erzielen die Laborzulieferer 60 % der Umsätze.</p><p>Der größte Importeur deutscher Analysentechnik sind nach wie vor die USA, die weltweit auch der größte Labormarkt sind. Der zweitgrößte Importeur ist China, dessen Markt für Analysengeräte und Labortechnik im letzten Jahr 7,8 % wuchs und damit stärker als dessen Gesamtwirtschaft, die um 6,7 % zulegte. Indien gab 8,8 % mehr für Labortechnik aus.</p><h2>Wachstumserwartungen</h2><p>Der Markt für Laborprodukte wuchs weltweit nach Angaben von Frost &amp; Sullivan um 2,5 % auf 51 Mrd. US-Dollar, umgerechnet etwa 48 Mrd. Euro. Im letzten Quartal des Jahres 2016 verlangsamte sich das Wachstum. Die Unternehmen führen dies auf das Votum der Briten zurück, die EU zu verlassen, sowie auf das Ergebnis der US-Wahlen und einen verspätet verabschiedeten US-Bundeshaushalt. Die Politik in den USA und den Brexit halten die Gerätehersteller auf beiden Seiten des Atlantiks für die größten Risiken in ihrer Geschäftsentwicklung. So äußerten sich Vertreter des Berliner Chromatographie-Spezialisten Knauer und von Merck Millipore auf der Labormesse Pittcon im Frühjahr in Chicago besorgt über mögliche Auswirkungen höherer Zölle, wie sie US-Präsident Donald Trump gelegentlich ankündigt.</p><p>Generell ist die Branche optimistisch. Die deutschen Hersteller rechnen mit einem Wachstum in Westeuropa von etwa 2 % sowie mit Zuwächsen in Nordamerika, Asien und im Nahen Osten von 4 %. Wachstumstreiber sind die weltweit steigenden Anforderungen an Umwelt- und Gesundheitsschutz sowie Lebensmittelqualität und -sicherheit. Die großen Schwellenländer wie Indien und China haben hier Nachholbedarf und auch die Mittel, eine entsprechende Infrastruktur aufzubauen.</p><h2>Merck, Eppendorf, Sartorius</h2><p>Zu einem der größten Laborzulieferer wurde im letzten Jahr der Darmstädter Chemie- und Pharmakonzern Merck mit seiner Life-Science-Sparte. Durch den Kauf des Laborzubehörlieferanten Sigma-Aldrich stieg der Umsatz von 3,3 Mrd. Euro um 69 % auf 5,7 Mrd. Euro, 36 % davon machten Produkte für Forschungslaboratorien aus. Jeweils mehr als ein Drittel des Umsatzes erwirtschaftete Life Science in Nordamerika und in Europa. Exporte nach Asien trugen zu 23 % zum Umsatz bei. Am Gesamtumsatz von Merck hat Life Science einen Anteil von 38 % [Nachr. Chem. 2017, 65, 447].</p><figure><img src="https://media.graphcms.com/tQmug5yAQFmtieWksKT7"><figcaption><label>Abb. 1: </label>Anlage für die vollautomatische Ummantelung und Bearbeitung von HPLC-Säulen bei Merck, inzwischen einer der größten Laborzulieferer auf dem Markt. <named-content>Foto: Merck</named-content></figcaption></figure>
<p>Der Umsatz des Hamburger Life-Sciences-Zulieferers Eppendorf wuchs um 3,6 % auf 651 Mio. Euro. Besonders stark, über 10 %, legten die Umsätze im Asiengeschäft zu. Inzwischen hat die Region Asien/Pazifik/Afrika einen Anteil von 27 % am Konzernumsatz. In Europa setzte Eppendorf kaum 1 % mehr um als im Vorjahr, in Nord- und Südamerika knapp 2 %, beide Regionen blieben damit hinter den Erwartungen der Konzernleitung zurück.</p><p>Zweistellige Zuwachsraten bei Umsatz und Gewinn erzielte im vergangenen Jahr der Göttinger Sartorius-Konzern. Insgesamt stieg der Konzernumsatz um 18 % auf 1,1 Mrd. Euro. Der Teilkonzern Lab Products &amp; Services hatte einen Anteil am Umsatz von 25 %. Die Laborsparte wuchs um 8 %, auch bedingt durch den Kauf zweier US-Bioanalytik-Unternehmen.</p><p>Europa und der Nahe Osten haben mit knapp 50 % den größten Anteil am Umsatz der Laborsparte von Sartorius, gefolgt von Asien mit 29 %. Besonders in Nordamerika will Sartorius Marktanteile gewinnen. In Asien vestärkt der Konzern vor allem in China, Südkorea und Indien seine Vertriebsaktivitäten.</p><p>Der Schweizer Hersteller von Mess- und Automatisierungstechnik Endress + Hauser, dem Analytik Jena gehört, meldet für das vergangene Jahr 2,1 Mrd. Euro Umsatz. Das entspricht einem Minus von 0,2 %, eine Folge des starken Franken und strategischer Neuausrichtung. FZ</p>

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