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Bei BASF stieg im Jahr 2011 verglichen mit dem Jahr 2010 der Umsatz um 15 % auf 73,5 Mrd. Euro. 2011 löste damit 2010 als bestes Jahr ab. Das Ergebnis der Betriebstätigkeit (Ebit) verbesserte sich um knapp 11 % auf 8,6 Mrd. Euro.
 Wesentliche Investitionen, die im letzten Jahr in Betrieb gingen, waren der Ausbau des Standorts in Nanjing in China, eine Methylamin-Anlage in Geismar in Louisiana, eine Oleum- und Schwefelsäure-Anlage in Antwerpen sowie die Erweiterung des BASF-Erdgasnetzes in Europa. Die Ausgaben für Sachanlagen und immaterielles Vermögen übertrafen mit 3,4 Mrd. Euro den Wert des Vorjahreszeitraums um 862 Mio. Euro.
Forschung- und Entwicklungskosten stiegen um 7,6 % auf 1,6 Mrd. Euro. In diesem Jahr sollen sie 1,7 Mrd. Euro betragen.
Am 31. Dezember 2011 beschäftigte BASF 111 141 Mitarbeiter, 2000 mehr als im Jahr zuvor. Fast 25 % davon sind Frauen und ungefähr 15 % über 55 Jahre alt. In Deutschland arbeiteten etwa 52 000 Beschäftigte.
Die Umsätze stiegen in allen Segmenten. Das stärkste Segment war Performance Products mit 21 % Anteil am Gesamtumsatz. Der Bereich produziert Spezialitäten wie Polymerdispersionen, Pigmente, Tenside und Antioxidantien. Es folgen Chemicals, unterteilt in Anorganika, Petrochemikalien und Zwischenprodukte, sowie Oil &amp; Gas (18 % beziehungsweise 16 %). Plastics und Functional Solutions — das sind kundenspezifischen Produkte und Systemlösungen — haben einen Anteil von 15 %, Sonstige 9 % und Agricultural Solutions 6 %. Letztere sind unterteilt in Fungizide, Herbizide, Insektizide, Saatgutbeizen und Schädlingsbekämpfung. Die Pflanzenbiotechnik, deren Unternehmenszentrale in diesem Jahr nach North Carolina verlegt wird, gehört zum Segment “Sonstige”.
In Europa erhöhte sich der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 17 % auf 41 Mrd. Euro und in Nordamerika stieg er um 11 % auf 14,7 Mrd. Euro. In den Segmenten Chemicals, Plastics und Functional Solutions führten hier insbesondere höhere Preise zum Umsatzwachstum. Asien-Pazifik brachte 13,3 Mrd. Euro Umsatz (+ 14 %). Mehr verhinderten negative Währungseffekte im ersten Halbjahr. Die in der zweiten Jahreshälfte schwächere Nachfrage und höhere Rohstoffkosten beeinträchtigten die Margen. Darüber hinaus ergaben sich ebenso wie im Vorjahr durch Anlagenabstellungen Belastungen. Der Umsatz in der Region Südamerika, Afrika, Naher Osten stieg um 15 % auf 4,4 Mrd. Euro. Dabei nahm in Südamerika besonders die Nachfrage nach Pflanzenschutzmitteln zu. In Afrika erzielte Catalysts einen signifikanten Umsatzanstieg. Insgesamt nahm der Umsatz (ohne Oil &amp; Gas) in den Schwellenländern im Vergleich zum Vorjahr um 17 % auf 21,2 Mrd. Euro zu; dies entspricht etwa einem Drittel des Gesamtumsatzes (ohne Oil &amp; Gas). Bis zum Jahr 2020 soll der Umsatz mit Kunden in Schwellenländern etwa 45 % des Gesamtumsatzes (ohne Oil &amp; Gas) ausmachen. MB


<h2>Kurt Bock, Vorsitzender des BASF-Vorstands</h2>
Nachrichten aus der Chemie: Erwarten Sie, dass die Weltwirtschaft im nächsten Jahr wächst?
Kurt Bock: Sicher, insgesamt wird sie um 2,7 % wachsen, in Asien sogar um etwa 8 %.
Nachrichten: Werden Sie deshalb Mitarbeiter einstellen?
Bock: Deshalb, aber auch um starke Abgänge ab dem Jahr 2015 zu berücksichtigen. Die meisten der 1500 geplanten Einstellungen wird es in Asien geben, in Ludwigshafen etwa 500 und 200 Auszubildende.
Nachrichten: Worauf setzen Sie beim Wachstum?
Bock: Ein Gebiet, auf das wir setzen, sind Batterien. Wir werden aber keine Batterien bauen. Die Chemikalien dafür sind leistungsbestimmend. Unsere Aktivitäten dazu bündeln wir vor allem in den USA.

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BASF: wieder stärkstes Jahr

Bei BASF stieg im Jahr 2011 verglichen mit dem Jahr 2010 der Umsatz um 15 % auf 73,5 Mrd. Euro. 2011 löste damit 2010 als bestes Jahr ab. Das Ergebnis der Betriebstätigkeit (Ebit) verbesserte sich um knapp 11 % auf 8,6 Mrd. Euro. Wesentliche Investitionen, die im letzten Jahr in Betrieb gingen,...

GDCh

Hans-Jürgen Quadbeck-Seeger ist ein Mensch, den die Liebe zur Chemie nie loslassen wird: “Wenn ich einmal sterbe, und im Himmel gibt es kein Labor, dann will ich dort gar nicht bleiben.” Insbesondere junge Menschen möchte er für die Chemie begeistern. Eines seiner Lieblingsprojekte ist das Bauen von Molekülmodellen. Wie kam der ehemalige Forschungsvorstand der BASF (“Nennen Sie mich bloß nicht Manager”) und Altpräsident der GDCh dazu? “Über die Krebsforschung. Bei den chemischen Mitteln gegen Krebs spielt die große und die kleine Furche der DNA eine Rolle.” Aber warum diese entstehen, konnte ihm keiner beantworten, nicht einmal Nobelpreisträger. Auch teure Molekülbausätze halfen nicht weiter: “Selbst die besten zeigten die Bildung der großen und kleinen Furche nicht.” 
So beschloss Quadbeck-Seeger, selbst ein Modell zu bauen. Dafür nutzte er Draht und Lötfahnen, Lüsterklemmen und Holzperlen — Kleinigkeiten, die in jedem Elektronik- und Bastelladen für wenig Geld zu haben sind. Sein System (Abbildung 1), so berichtet er, ist das weltweit einzige Molekülmodell, das beim Verdrehen der Doppelhelix die große und kleine Furche zeigt.
Das Prinzip, mit einfach erhältlichen, kostengünstigen Elementen für maximale chemische Anschaulichkeit zu sorgen, entwickelte Quadbeck-Seeger dann weiter. Nach einigem Herumprobieren stellte er einen Systembaukasten vor, den er Moletomics nannte.


<h2>Molekülbaustunde in der Redaktion</h2>
Zum Termin in der Redaktion erscheint Quadbeck-Seeger mit einem großen Kasten. Darin befinden sich: weiße, rote und schwarze Kügelchen aus Kunststoff und Zellstoff, mehrere Zangen, Seitenschneider und ein Flambier-Brenner; außerdem Stücke aus Drahtgitter mit unterschiedlich großen Gitterabständen. Diese Drahtgitter sind die Grundlage von Moletomics. Es gibt sie beispielsweise in Baumärkten und als Volierendraht in Zoofachgeschäften zu kaufen.
Im Gegensatz zu den üblichen Molekülbaukästen, die von den Atomen ausgehen und diese mit Steckverbindungen zu Molekülen zusammensetzen, steht bei Moletomics das Molekülskelett im Mittelpunkt. “Im Drahtgitter sind die Kohlenstoffatome bereits vorhanden, aber gefangen. Man muss den Draht durchschneiden, um sie aus dem Gefängnis der Zweidimensionalität zu befreien”, sagt Quadbeck-Seeger, das Drahtgitter in der linken, die Zange in der rechten Hand. Was er meint, wird schnell klar: Die Kreuzungspunkte des Drahts lassen sich als Kohlenstoffatome auffassen.
Gemeinsam mit ihm bauen wir als erstes ein einfaches und für Anfänger gut geeignetes Molekülmodell: Ethanol (Abbildung 2). Zwei Kohlenstoffatome, ein Sauerstoffatom und sechs Wasserstoffatome sind zu befreien und dann muss das noch zweidimensionale Molekülgerüst zurechtgebogen werden. Quadbeck-Seeger gibt uns den Tipp: “Ich zeige gerne das Ethanolmolekül — denn mit ein wenig Fantasie hat es die Form eines Hundes, den ich Schnapsi nenne.” 
Beim korrekten Biegen der Winkel hilft uns Anfängern eine Kartonschablone, die den Tetraederwinkel vorgibt; ein fortgeschrittener Modellbauer wie Quadbeck-Seeger biegt die 109,5 ° dagegen lässig aus dem Handgelenk: “Nach einiger Zeit wird einem der Tetraederwinkel ein guter Freund.”
Als nächstes bauen wir Butan — sowohl n- als auch Isobutan. Schnell sind die vier Kohlenstoffatome befreit (Abbildung 3 links). Das Biegen der Bindungen geht uns diesmal schon deutlich besser von der Hand — und schnell ist ein puristisches Molekülgerüst fertig (Abbildung 3 Mitte). Um die Wasserstoffatome zu visualisieren, stecken wir weiße Kugeln aus Styropor auf die Drahtenden (Abbildung 3 rechts).
Doch was ist mit den Kohlenstoffatomen? Hier kommen Flambier-Brenner und Plastikkugeln zum Zug: Die Stellen, an denen das Atom sitzen soll, erhitzt Quadbeck-Seeger in der Flamme, anschließend drückt er die Plastikperlen auf den heißen Draht, wo sie einschmelzen und dann festsitzen.
Aus dem quadratischen Drahtgitter lassen sich sogar Aromaten herausschälen: Für Benzol muss bei zwei benachbarten, miteinander verbundenen Quadraten die mittlere Drahtverbindung mit der Zange durchtrennt werden. Wenn man nun an den Ecken einen überstehenden Draht abschneidet, lassen sich die übrigen drei ins Innere des Rings biegen — so entstehen zwanglos drei Doppelbindungen.
Nach einer Stunde Molekülbau biegen wir die Winkel schon routinierter, kleben fachmännisch Perlen auf Draht, nur beim Flambier-Brenner sind wir noch etwas skeptisch. Zu Recht, wie Quadbeck-Seeger bestätigt: “Dafür braucht man doch etwas Übung. Man sieht dem Draht nicht an, wie heiß er ist.” Uns Anfängern gibt er noch einen Ausblick für fortgeschrittene Molekülmodellbauer: Moletomics macht sogar Fullerene und Nanoröhren zugänglich.
 Für Moletomics-Einsteiger stehen es auf der Homepage <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.quadbeck-seeger.de" target="_blank">www.quadbeck-seeger.de</a></ext-link> zwei Videoanleitungen bereit. Die Broschüre Moletomics gibt weitergehende Anregungen und Tipps. Die GDCh bietet die Anleitung als Download unter <a href="https://www.gdch.de" target="_blank">www.gdch.de</a> (Menüpunkt Publikationen) an.
Die Nachrichten-Redakteure Frauke Zbikowski und Christian Remenyi üben immer noch den Tetraederwinkel.

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