Gesellschaft Deutscher Chemiker

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Barcodes für Tiere und Pflanzen

Nachrichten aus der Chemie, Februar 2012, S. 137-139, DOI, PDF. Login für Volltextzugriff.

Von Wiley-VCH zur Verfügung gestellt

Die Kraftwerke unserer Zellen, die Mitochondrien, enthalten ein eigenes, verkümmertes Genom, das darauf hindeutet, dass sie von einst unabhängigen Bakterien abstammen. Bei Wirbeltieren haben die Mitochondrien nur 37 aktive Gene — eine weitaus größere Zahl von Proteinen müssen sie importieren, um die historisch bedingte Kuriosität ihrer eigenen Proteinbiosynthese aufrecht zu erhalten.

Für das Mini-Genom der Mitochondrien gelten andere Regeln als für das weitaus größere Genom in unseren Zellkernen. So weichen Mitochondrien vom ansonsten universell gültigen genetischen Code ab. Denn bei so wenigen Genen lassen sich die Regeln ändern — bei einem größeren Genom hätte das apokalyptische Folgen. Allgemein sind die Genome der Mitochondrien anfälliger für Veränderungen: Sie evolvieren schneller. Deshalb sind sie geeignet für Verwandtschaftsuntersuchungen auf kurzen Zeitskalen, bei denen sich das Kerngenom kaum verändern würde.

Ein Genabschnitt der Mitochondrien, 648 Buchstaben aus dem Gen für das Enzym Cytochrom-Oxidase 1 (CO1), hat in den letzten Jahren besondere Bedeutung erlangt: Forscher nutzen diesen Abschnitt immer öfter als Erkennungsmerkmal für Tierarten.

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