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Auf Ruinen gebaut zur europäischen Spitze

Nachrichten aus der Chemie, November 2022, S. 20-23, DOI, PDF. Login für Volltextzugriff.

Von Wiley-VCH zur Verfügung gestellt

Ende November 1952 wurde das Institut für Katalyseforschung in Rostock eingeweiht. Es war das erste europäische Forschungsinstitut, das sich ausschließlich mit Katalyse beschäftigte, und der erste Neubau eines Forschungsinstituts in der DDR.

Jöns Jakob Berzelius (1779 – 1848) prägte im Jahr 1836 erstmals den Begriff „Katalyse“ (κατάλυσις für „Auflösung“) als Analogon zu Analyse. Denn wie er erkannte, lassen sich viele chemische Reaktionen durch Zufügen eines Zusatzstoffs beschleunigen.1) Am Ende des 19. Jahrhunderts prägte Wilhelm Ostwald (1853 – 1932) die noch heute gültige Definition: „Katalyse ist die Beschleunigung eines langsam verlaufenden chemischen Vorganges durch die Gegenwart eines fremden Stoffes.“2)

Das wissenschaftliche Verständnis katalytischer Prozesse ist also kaum älter als 250 Jahre. Dennoch lässt sich die Entwicklung der Katalyse als Eckbaustein der heutigen chemischen Industrie bis zur industriellen Revolution in England und dem Bleikammerverfahren zur industriellen Herstellung von Schwefelsäure zurückführen.

Die Wertschöpfung, die durch katalysierte Prozesse heutzutage erzielt wird, zeigt sich vor allem an ökonomischen Kennza

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