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Arzneistoffe im Polymerkleid
Von Wiley-VCH zur Verfügung gestellt
Viele etablierte Wirkstoffe wie Aspirin liegen als Salze vor und lösen sich in der wässrigen Umgebung des Körpers. Das Blut nimmt sie auf und transportiert sie zu ihrem Wirkort. Im Jahr 1990 waren über 50 Prozent aller Wirkstoffe wasserlöslich und damit als Tabletten einnehmbar, sagt Karl Kolter, Leiter der BASF-Forschungs- und Entwicklungsabteilung für pharmazeutische Hilfsstoffe. Heute sind es kaum mehr 10 Prozent. Nach Kolter ist “der Marmor der Venus von Milo zehn Mal wasserlöslicher als ein moderner Arzneiwirkstoff organischer Struktur”. Diese Strukturen werden immer größer und somit lipophiler, die Bioverfügbarkeit sinkt.
Die Konzentration im Blut und die Halbwertszeit lipophiler Wirkstoffe sind auch deshalb gering, weil das Immunsystem die körperfremden Stoffe eliminiert. So benötigt der Körper intravenös wegen der geringen Wasserlöslichkeit und der Abwehrreaktion sehr viel mehr lipophilen Wirkstoff.
Den lipophilen Wirkstoff in hoher Konzentration ungestört an den Wirkort zu transportieren, gelingt mit Wirkstoff-Träger-Systemen wie Polymermizellen: Polymere mit lipophilen und hydrophilen Molekülteilen in wässriger Umgebung.
Amphiphile Hülle
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