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Am Abgrund

Nachrichten aus der Chemie, April 2010, Seite 447, DOI, PDF. Login für Volltextzugriff.

Von Wiley-VCH zur Verfügung gestellt

Um den Osterhasen steht es schlecht. Selten nur noch bekommt man den sympathischen Kiepenträger mit dem systematischen Namen Lepus europaeus paschalis zu Gesicht, und selbst Zoologen und fünfjährige Kinder bezweifeln inzwischen seine Existenz.

Tatsächlich ist das hochspezialisierte Säugetier in seinem gesamten Verbreitungsgebiet unter Druck geraten. Direkt oder indirekt durch den Menschen eingeführte Tierarten (Neozoen) bedrohen ihn ebenso wie der Klimawandel und weitere anthropogene Einflüsse.

Ostereier im Beutel

In Australien wurden die Langohren lange als Schädlinge gejagt — nun macht ihm der Kaninchennasenbeutler (Macrotis lagotis paschalis) als Osterbilby heftige Konkurrenz.1 Der Selektionsdruck gegen eierliefernde Hasen auf dem Kontinent down under hat diesen Beuteltieren eine prestigeträchtige ökologische Nische geöffnet.

Macrotis ist dem Osterhasen physiologisch weit überlegen. Während die sperrige Kiepe des Lepus seine Flucht vor Fressfeinden behindert, hat der Beutler die Eier sicher vorm Bauch — und spart dazu noch Ausrüstungskosten. Dies ist gerade in der gegenwärtigen Wirtschaftskrise ein nicht zu unterschätzender Vorteil.

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