Gesellschaft Deutscher Chemiker

1999 — 2014: 15 Jahre “Historische Stätten der Chemie”

Nachrichten aus der Chemie, Juli 2014, S. 815-817, DOI, PDF. Login für Volltextzugriff.

Von Wiley-VCH zur Verfügung gestellt

Zukunft braucht Erinnerung, und Erinnerung braucht einen Ort. Für die Identitätsbildung sozialer Gruppen, für deren Selbstdarstellung und Wahrnehmung von außen haben Erinnerungsorte eine wichtige Funktion. Sie sind gewissermaßen Kristallisationspunkte für das kollektive Gedächtnis. In dieser Weise hatte im Jahr 1978 der französische Historiker Pierre Nora das Konzept der “lieux de mémoire” in die Geschichtswissenschaft eingeführt und damit nicht nur konkrete Orte, sondern auch mythische Gestalten, Kunstwerke, Symbole, Ereignisse oder Institutionen gemeint. Noras Werk “Les lieux de mémoire: la République, la Nation, les France” (Paris 1997) sind bald ähnliche Werke gefolgt, so etwa die drei von Etienne François und Hagen Schulze herausgegebenen Bände “Deutsche Erinnerungsorte” (München 2001).

Nicht nur Nationen, auch Wissenschaften nutzen Erinnerungspraktiken zur Identitätsbildung. Dies begann mit den Eloges, mit denen von 1700 an Bernard le Bovier de Fontenelle als Sekretär der Pariser Académie des Sciences der verstorbenen Mitglieder gedachte, und fand seine Fortsetzung in den im 19. Jahrhundert entstehenden Gattungen der Wissenschaftlerbiographie und der Wissenschaftsg

GDCh

Überprüfung Ihres Anmeldestatus ...

Wenn Sie ein registrierter Benutzer sind, zeigen wir in Kürze den vollständigen Artikel.