Ferdinand Runge (1794-1867) – und der Bildungstrieb der Stoffe
Dr. Gisela Boeck
Institut für Chemie Universität Rostock
Haben Sie schon einmal das Buch "Der Bildungstrieb der Stoffe" von Runge in der Hand gehabt? Sie werden beeindruckt von den Bildern sein, bei denen man sich teilweise sogar Abbildungen der Natur vorstellen kann. Doch im Grunde sind sie nichts anderes als das Produkt einer chemischen Reaktion, bei der unterschiedliche Lösungen auf Löschpapier getropft worden waren. Damit hatte Runge einen Vorläufer der Chromatografie entwickelt. Doch ihn interessierte in diesem Zusammenhang auch die Frage, ob hinter diesen Bildern nicht in Analogie zur Lebenskraft (vis vitalis) eine Kraft der Natur stecke. Im Vortrag wird es möglich sein, sich anhand einiger Aufnahmen aus der in Rostock vorhandenen Originalausgabe zu erfreuen, aber auch den Lebensweg von Runge, seine bedeutenden Entdeckungen (Coffein, Chinin, Anilin, Karbolsäure, Pyrrol) kennenzulernen sowie Passagen aus seinen "Hauswirthschaftlichen Briefen" zu hören.