Notizen


<h2>Roche baut in China</h2>
<p>Der Baseler Pharmakonzern Roche baut für 450 Mio. Schweizer Franken eine Produktion von Tests für die Immundiagnostik und die klinische Chemie im chinesischen Suzhou. Das Werk soll im Jahr 2018 den Betrieb aufnehmen.</p>


<h2>Transaktionen auf hohem Niveau</h2>
<p>Im dritten Quartal 2014 kündigte die Chemiebranche weltweit 40 Transaktionen mit einem Volumen von 50 Mio. US-Dollar und mehr an. Das waren zwei Deals weniger als im Vorquartal, der Gesamtwert der Übernahmen und Fusionen betrug aber mit 30,2 Mrd. US-Dollar mehr als das Doppelte verglichen mit zweiten Quartal 2014 [diese <i>Nachrichten</i>, S. 44]. Zudem war es der höchste Wert seit dem Jahr 2011. Die Beratungsgesellschaft Pricewaterhouse Coopers verzeichnete insgesamt 117 Transaktionen für die ersten neun Monate 2014 mit einem Gesamtwert von 58,7 Mrd. US-Dollar. Im Vorjahreszeitraum gab es 69 Deals mit einem Gesamtwert von 17,1 Mrd. US-Dollar. Fast 80 % des Gesamtwerts aller angekündigten Käufe im dritten Quartal — etwa 24 Mrd. US-Dollar — leisteten 9 Megadeals, also Transaktionen im Wert von mindestens 1 Mrd. US-Dollar.</p>
<p>Asiatische Unternehmen avisierten 23 Transaktionen im dritten Quartal und unterstrichen damit ihre Führungsrolle bei Unternehmenskäufen in der Chemieindustrie. Chinesische Akteure beteiligten sich an 18 Deals, wovon 16 ausschließlich chinesische Akteure hatten. Auch bei vier der Megadeals gab China den Ton an.</p>
<p>Nordamerika verbuchte mit 13,2 Mrd. US-Dollar den größten Anteil des Gesamtwerts im dritten Quartal 2014. In den USA ansässige Unternehmen initiierten dabei Transaktionen in Höhe von 13,1 Mrd. US-Dollar.</p>
<p>Die Mehrzahl der Übernahmen und Fusionen betraf im dritten Quartal wie in den vorangegangenen Monaten Unternehmen aus der Spezialchemie und angrenzende Industriezweige.</p>


<h2>BASF verkauft Omega-3-Anlage</h2>
<p>BASF veräußert in Brattvåg, Norwegen, die Produktion für natürliche Fischöle, Omega-3-Fettsäuren mittlerer Konzentration und das Geschäft mit kundenspezifischen Flaschenabfüllungen an den US-Hersteller Maine Ingredients. Die Ludwigshafener legen den Schwerpunkt künftig auf hoch konzentrierte Omega-3-Fettsäuren, produziert etwa in Schottland; deren Produkte gehen in Nahrungsergänzungs- und Arzneimittel.</p>


<h2>Ineos setzt auf Schiefergas</h2>
<p>Der Schweizer Chemiekonzern Ineos investiert 640 Mio. britische Pfund in die Schiefergasgewinnung durch Fracking in Schottland. Das Unternehmen verfügt derzeit über zwei Lizenzen für Regionen nahe seiner Raffinerie in Grangemouth. Jetzt sollen weitere Erkundungsrechte in Schottland sowie Nordengland hinzukommen und den Schweizer Konzern führend in der britischen Schiefergasindustrie machen. Den Gemeinden, in denen Ineos nach Schiefergas bohrt, verspricht der Konzern 6 % der Einnahmen.</p>
<p>Die Regierung Großbritanniens steht hinter dem Vorhaben, da es Arbeitsplätze schaffe, das Klima schone und das Land unabhängiger von Importen mache. In Großbritannien ist Fracking zur Schiefergasförderung in einer Erkundungsphase und unter Auflagen erlaubt.</p>


<h2>Megadeal in US-Ölbranche</h2>
<p>In den USA will der auf Dienstleistungen in der Ölförderung spezialisierte Konzern Halliburton für knapp 35 Mrd. US-Dollar den kleineren Konkurrenten Baker Hughes erwerben. Zusammengerechnet setzten beide Unternehmen im Jahr 2013 fast 600 Mrd. US-Dollar um und beschäftigen mehr als 136 000 Mitarbeiter in über 80 Ländern. Durch die Fusion wollen die Unternehmen nahezu 2 Mrd. US-Dollar pro Jahr einsparen. Die seit längerem sinkenden Ölpreise setzen Unternehmen der US-Förderbranche unter Druck.</p>


<h2>Bayer denkt an Zukäufe</h2>
<p>Nach dem Börsengang der Kunststoffsparte Material Science sucht Bayer Übernahmekandidaten — etwa für rezeptfreie Medikamente. Bayer-Chef Marijn Dekkers sieht großes Potenzial im Direktvertrieb bei Apotheken und möchte die Sparte Healthcare stärken, da ein Pharmakonzern groß sein müsse, etwa für Synergien in der Forschung.</p>


<h2>Rosneft erhöht in Brandenburg</h2>
<p>Der russische Ölkonzern Rosneft übernimmt die Anteile von 16,7 % des französischen Wettbewerbers Total an der PCK Raffinerie in Schwedt. Über die Gelsenkirchener Ruhr Oel, welche Rosneft und dem britischen Konzern BP zu gleichen Teilen gehört, halten die Russen 18,75 % der Anteile an der Anlage. In Deutschland zählt PCK zu den größten Ölraffinerien — etwa jeder zehnte Liter PKW-Kraftstoff kommt in der Bundesrepublik aus Schwedt. Im Jahr 2013 lieferte Rosneft nach eigenen Angaben 23,3 Mio. Tonnen Öl nach Deutschland. Das entspricht 26 % des deutschen Gesamtimports.</p>
<p>Claudia Schierloh, Frankfurt am Main</p>


<h2>Große Pharmakonzerne</h2>
<p>Das irisch-amerikanische Pharmaunternehmen Actavis übernimmt für 66 Mrd. US-Dollar den US-amerikanischen Botox-Hersteller Allergan. Die Fusion verhinderte eine feindliche Übernahme durch den kanadischen Wettbewerber Valeant. Actavis gehört nun zu den zehn größten Pharmakonzernen weltweit und rechnet für dieses Jahr mit einem Umsatz von 23 Mrd. US-Dollar, so viel wie Bayer Healthcare im Jahr 2013 machte. In diesem Jahr sollen es knapp 25 Mrd. US-Dollar werden. Die Grafik zeigt weitere Umsatzzahlen großer Pharmakonzerne im Jahr 2013.</p>



Wirtschaft

Roche baut in China Der Baseler Pharmakonzern Roche baut für 450 Mio. Schweizer Franken eine Produktion von Tests für die Immundiagnostik und die klinische Chemie im chinesischen Suzhou. Das Werk soll im Jahr 2018 den Betrieb aufnehmen. Transaktionen auf hohem Niveau Im dritten Quartal 2014 kün...

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